Archive for the ‘Anarchismus’ Category

[Deutschland] Anarchist Black Cross Dresden ist jetzt eine linksextremistische Organisation in Sachsen

Dienstag, Februar 27th, 2024

Im Jahr 2023 stießen wir zufällig auf eine Einstufung unseres Kollektivs als linksextremistisch in einem der Berichte des sächsischen Verfassungsschutzes. Später brachte ein Fragebogen einer lokalen Landtagsabgeordneten etwas Licht ins Dunkel, warum die Gruppe als solche angesehen wird. In diesem Text werden wir uns die „Argumentation“ des Verfassungsschutz genauer ansehen und was diesesr nach der Einstufung nun tun kann.

Für diejenigen unter Euch, die sich dafür interessieren, was in der 3-seitigen Antwort des Innenministeriums steht, fügen wir diese an diesen Text an. Der Text selbst sieht aus wie ein Stück Propaganda, das geschrieben wurde, um aus der Solidaritätsgruppe einen furchterregenden Feind zu machen. Das Hauptinteresse des Verfassungsschutzes galt der Solidaritätsarbeit von ABC-Dresden mit Anarchist:innen und Antiautoritären in der Ukraine. Dem Bericht zufolge sind wir in erster Linie daran interessiert, Anarchist:innen zu unterstützen, die mit Waffen gegen die russischen Invasoren in der Ukraine kämpfen. Offensichtlich ist beim sächsischen Verfassungsschutz nicht bekannt, dass diese Anarchist:innen und Antiautoritären höchstwahrscheinlich nicht nur mit den berühmten 5000 deutschen Helmen aus dem Jahr 2022 kämpfen, sondern mit echten Waffen, die seither dem ukrainischen Staat zur Verfügung gestellt und auf die reguläre Armee, Freiwillige der territorialen Selbstverteidigung und Kämpfer der Internationalen Legion verteilt wurden (in all diesen Formationen gibt es Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten, einschließlich Anarchist:innen). Die Argumentation in einem solchen Bericht, dass man jemanden in der Ukraine unterstützt, der gegen die russische Armee kämpft, zeigt eher die politischen Vorlieben der Mitarbeiter:innen des sächsischen Geheimdienstes als irgendeinen Anhaltspunkt für Extremismus.

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(Chile) KOMPLIZENSCHAFT & AUFWIEGELUNG

Donnerstag, Februar 1st, 2024

Quelle: Soligruppe für Gefangene

KOMPLIZENSCHAFT & AUFWIEGELUNG

Originaltitel: Complicidad y Sedición, erschienen in Chile im Juli 2023.

EINZELAUSGABE

ANGESICHTS DES PROZESSES GEGEN FRANCISCO UND MÓNICA/ JULI2023


Einleitung der deutschsprachigen Übersetzung, wir haben diesen Text übersetzt, nicht nur weil er einen genaueren Einblick auf einen weiteren Repressionsfall gegen Anarchistinnen und Anarchisten einwirft, einer von vielen, sondern weil dieser wichtige Positionen in den Raum wirft, wo es jetzt darauf ankommt, welche Anarchistinnen und Anarchisten nehmen sich diese zur Brust und nehmen die Herausforderung, in Theorie und in Praxis, an? Es geht um Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse des Kapitals-Staates, des Patriarchats, es geht um Solidarität mit Gefangenen, wie diese überhaupt in Kämpfen eingebunden werden können, es geht darum zu verstehen, dass wenn der Knast nicht in der Konfrontation um den Staat-Kapital abzuschaffen mitberechnet wird, sehr vieles fatal ausgehen wird. Es geht um wie sich Anarchistinnen und Anarchisten im direkten Konflikt mit den Herrschenden sich organisieren, welche Geschichte und Ideen dahinter stecken und vor allem, dass dieser Konflikt nicht auf morgen warten kann. Er muss hier und jetzt geführt werden.

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Offener Brief an die Organisator*innen und Teilnehmer*innen des ABC-Fests Wiens Oder: Warum wir dieses Jahr nicht auf das ABC-Fest fahren

Freitag, April 28th, 2023

Quelle: indymedia

[Anm. von ABC Wien: Der folgende Text wurde vor einigen Tagen auf de.indymedia.org veröffentlicht und stellt die Beweggründe der Vortragenden der Veranstaltung “Zerstören wir den Leviathan – Über die Unvereinbarkeit von Anarchie und Zivilisation” dar und warum sie ihre Teilnahme am diesjährigen ABC Fest abgesagt haben. Abgesagt wurde diese aufgrund eines Vortrags der ukrainischen Gruppe „Solidarity Collectives“. Für ein eigenes Statement von ABC Wien blieb uns so kurz vorm ABC Fest keine Zeit. Wir wollen allerdings betonen, dass wir es sehr merkwürdig finden, auf welche Art und Weise diese Kritik und die Absage der Veranstaltung zustande gekommen ist. Wir sind uns der Widersprüche und Problematik im Klaren, dass Anarchist*innen und Antiautoritäre in ukrainischen Kampfverbänden aktiv sind und daraus folgend mit dem Staat und anderen fragwürdigen Gruppen kooperieren. Auf der anderen Seite denken wir, dass es ein Fehler ist sich einer Diskussion mit den Leuten vor Ort zu verweigern. Es freut uns sehr für jene die offensichtlich den totalen Durchblick diesbezüglich haben. Für uns ist im Unterschied dazu diese Debatte überaus komplex und wir haben auf viele Fragen bisher keine zufriedenstellenden Antworten für uns gefunden.]

Liebe Organisator*innen und Teilnehmer*innen des ABC-Fests Wiens 2023,

wir hätten in diesem Jahr eigentlich den Vortrag mit anschließender Diskussion “Zerstören wir den Leviathan – Über die Unvereinbarkeit von Anarchie und Zivilisation” gehalten, sehen uns jedoch kurzfristig veranlasst, diesen abzusagen und werden in diesem Jahr auch sonst nicht am ABC-Fest teilnehmen. Wir waren schockiert darüber, im Veranstaltungsprogramm zu lesen, dass “Aktivist*innen” des Netzwerks “Solidarity Collectives” auf einer explizit anarchistischen Veranstaltung eine Plattform geboten wird. Schockiert deshalb, weil trotz der Darstellung dieses Netzwerks als “antiautoritär” für uns eines klar ist: Anarchismus kann niemals irgendetwas damit zu tun haben, Nationalstaaten, Nationalismus und Militär mittel- oder unmittelbar zu unterstützen.

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Anarchistisches Radio 09/04/2023 – ABC Fest 2023 & Erinnerung an Tortuguita

Mittwoch, April 19th, 2023

Quelle: Anarchistisches Radio Wien

09/04/2023 – ABC Fest 2023 & Erinnerung an Tortuguita

Diese Sendung hat 2 Hauptteile:

Viel Spass beim Hören!

[Neapel] Hausdurchsuchungen und Verhaftung eines anarchistischen Genossen

Dienstag, April 11th, 2023

dieser Text wurde uns mit der Bitte zur Veröffentlichung zugesendet

Am 28. März wurden in zwei Häusern in Neapel und Pozzuoli Durchsuchungen durchgeführt, die in Zusammenhang stehen mit einer Ermittlung auf Basis von „Artikel 270 bis“ (Terroristische Vereinigung), die nach Hausdurchsuchungen im Mai 2022 eingeleitet wurde.

Das vorläufige Ergebnis der Ermittlungen, die noch andauern, führte zur Festnahme eines Genossen wegen eines Brandanschlags auf das griechische Konsulat, den die Staatsanwaltschaft in den Kontext der Solidaritätskampagne für den sich im Hungerstreik befindlichen griechischen Gefangenen Dimitris Koufontinas stellt.

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Erklärung von Alfredo Cospito bei der Anhörung zur Haftprüfung wegen der einstweiligen Verfügungen bei der Operation Sibilla

Sonntag, April 9th, 2023

Quelle: Soligruppe für Gefangene

Per Mail erhalten


Wir haben die Gerichtserklärung, die der Anarchist Alfredo Cospito am 14. März bei der Anhörung zur Haftprüfung wegen der „Operation Sibilla“ verlesen hat, bekommen und wollen sie so weit wie möglich verbreiten. Wir erinnern daran, dass (wie wir einige Tage später erfuhren) das Untersuchungsgericht von Perugia zum zweiten Mal die Anordnung der Untersuchungshaft gegen Alfredo und fünf weitere Gefährten aufgehoben hat, die der Anstiftung zu Straftaten mit dem erschwerenden Umstand des Terrorismus im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der anarchistischen Zeitung „Vetriolo“ und anderer Artikel und Beiträge angeklagt waren. Die „Operation Sibilla“ (im Zuge dessen der Staatsanwalt ursprünglich acht Haftbefehle gemäß Artikel 270bis StGB und 414 StGB mit terroristischem Hintergrund beantragt hatte, die später in sechs einstweilige Anordnungen umgewandelt wurden, wobei ein Haftbefehl für Alfredo erlassen wurde) ist zusammen mit dem Scripta-Manent-Verfahren eine der beiden „Grundsäulen“, auf denen die 41 bis-Haftanordnung für den Gefährten beruht.

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Lasst uns die Nacht in Solidarität mit Alfredo Cospito erhellen. – TAG X – (ENG)(ITA)(ES)

Montag, März 6th, 2023

Quelle: de.indymedia

Lasst uns die Nacht in Solidarität mit Alfredo Cospito erhellen. – TAG X – (ENG)(ITA)(ES)

Mit der Kaltblütigkeit eines alten Henkers verkündete die italienische Justiz am 24. Februar 2023 ihre negative Entscheidung über die Aufhebung der gegen Alfredo Cospito verhängten strengen Isolationshaft von 41 bis.

Die Verteidigung beantragte eine Änderung der strengen Isolationshaft, die nach Alfredos Stellungnahmen aus dem Gefängnis verhängt wurde. Der anarchistische Gefährte beschloss, in einen Hungerstreik bis zum Tod zu treten, um aus der brutalen Isolationshaft, bekannt als 41 bis, herauszukommen.

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Die Isolationshaft und die Geschichte der Repression in Spanien | Teil 12

Sonntag, März 5th, 2023

Quelle: soligruppe für gefangene

In den späten 90ern veröffentlichte Constantino Cavalleri diesen Text, der als ein Beitrag zur Debatte rund um die Kämpfe gegen Knast und Isolationshaft (FIES im Falle des spanischen Staats) verstanden und eingeordnet werden sollte. Aus diesem Grund, und auch weil er in der Biographie von Claudio Lavazza die wir fertig übersetzt haben, erwähnt wird, haben wir diesen nun veröffentlicht.


BEITRAG ZUM KAMPF GEGEN DEN KNAST

Constantino Cavalleri

EINLEITUNG

Wir haben uns entschlossen, eine Reihe von Veröffentlichungen herauszugeben, die darauf abzielen, eine ernsthafte Debatte zu führen, fernab von Polemik, Gerüchten, „cooler Aura/falschen Konflikten“1 usw., rund um den antirepressiven Kämpfen.

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[Chile] Zusammenstellung von Texten anarchistischer Gefangener

Mittwoch, Oktober 5th, 2022

Quelle: kontrapolis

Anlässlich der Internationale Woche der Solidarität mit Anarchistischen Gefangenen 2022

Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns:

(Chile) Worte von Mayo aus dem Gefängnis von San Miguel für die Woche der Solidarität mit den Anarchist*innen im Knast

05.09.2022

Vor allem, will ich den Gefährt*innen dafür danken das sie sich für uns bewegen. Jeder Kratzer, jeder Stein, jede Störung des sozialen Friedens zeigt, dass wir nicht vergessen sind und dass die Entführung von Menschen, die für eine andere Lebensweise kämpfen, durch den Staat nicht ungestraft bleibt. Jede Aktion ist ein Sandkorn, das uns der Straße näher bringt, das zeigt, dass Ideen nicht eingesperrt werden können. Die Inhaftierung ist das ultimative Zeichen staatlicher Herrschaft über das Individuum, und diese Bedrohung schwebt über den Köpfen all jener, die sich entscheiden, auf die tägliche Gewalt zu reagieren, die dieses System gegen uns alle ausübt, wie es uns ausbeutet, uns verschmutzt, uns auf bloße Zahlen reduziert, die produzieren und konsumieren. Für Marcelo Villarroel, Joaquín García, Francisco Solar, Mónica Caballero, Felipe Ríos, Juan Aliste, Jalea und so viele andere, die sich entschieden haben, nicht nur eine Nummer in diesem System zu sein, sondern Teil des Widerstands zu werden.

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[Frankreich] BESANÇON: Die medizinischen und juristischen Mächte verfolgen Boris weiter

Dienstag, Oktober 4th, 2022

Quelle: indymedia

Seit Jahren verteidigt Boris anarchistische Ideen gegen die Macht in all ihren Formen, und wieder einmal zahlt er dafür einen hohen Preis. Für die Demokratie, die uns immer mehr als einzig möglichen Horizont unter dem Paradigma der technologischen Freiheit verkauft wird, ist das Pathologisieren von sogenannten “anormalen” oder zu widerspenstigen Verhaltensweisen ein Mittel, um diese zu neutralisieren und ihre eigene Hegemonie durchzusetzen. Sei es durch die brutalste Repression oder durch Zwangsbevormundungsversuche gegen diejenigen, die sich nicht den bestehenden Verhältnissen fügen. Und warum sollte es auch anders laufen gegen einen Anarchisten oder all diejenigen, die aus der Reihe tanzen, wenn diese Lakaien für die Misere, die sie tagtäglich säen, wenigstensnicht eins ausgewischt kriegen?

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[Deutschland] Until Ⓐll are free – Transpiaktion in der Forensik. Gießen Vitos Licherstr.

Dienstag, Oktober 4th, 2022

Quelle: indymedia

Heute in der Nacht vom 30. auf den 31.08.22 haben wir ein Transparent an der Mauer der Forensik platziert. Darauf zu sehen zwei Menschen, die durch ein Loch in der Mauer kommen. Wir wollen damit unsere Verbundenheit mit denen da drinnen ausdrücken. Wir haben sie nicht vergessen, obwohl es uns so schwer gemacht wird, in Kontakt zu kommen.

Wir drücken unseren Protest aus gegen diese menschenverachtende Praxis.

Es braucht nicht viel, um in einem Fleck, der fernab von weitreichenden Gedanken ist, als außergewöhnlich zu gelten. Und von der Außergewöhnlichkeit ist es nur ein kleiner Schritt, ein Zufall, eine Begebenheit, um bis ans Lebensende als SpinnerInnen zu gelten.

Und so deklariert es unsere normopathische Gesellschaft als rechtens, diese Menschen zu stigmatisieren und wegzusperren.

Andersartigkeit gehört in die Gesellschaft hinein, Ausgrenzung ist asozial und dient nur der Aufrechterhaltung der Illusion, die eigenen Abgründe jederzeit unter Kontrolle zu haben.

Weg mit Forensik- und Knastmauern und der beschissenen Justiz, die daran beteiligt ist!

„Nichts ist subjektiver als eine Objektivität, die gegen die eigene Subjektivität blind ist“ (Laing)

[Wien] 21.07. EKH/Medienwerkstatt: Fallen und Chancen von Antirepressionsarbeit

Sonntag, Juli 17th, 2022

Nicht mit den Bullen reden – das würden wohl die meisten politisch aktiven Menschen unterschreiben. Gleichzeitig passiert es häufig, dass dann doch vor Gericht Einlassungen oder Aussagen gemacht werden.
Mit anarchistischem Blick auf Repressionsbetroffene- und Gefangenen-Unterstützung wollen wir darüber reden, was das für Gründe und Folgen haben kann. Außerdem wollen wir einen kritischen Blick auf vorherrschende Bilder von Knast, falschen Hoffnungen, Repression und den Gerechtigkeitsbegriff werfen.
Veranstaltung & Diskussion von und mit einer Genossin von ehemaligen ABC Rhineland
 
Do 21.7.2022 19 Uhr EKH @ Medienwerkstatt (2.Stock)

ITALIEN: UPDATE OP. BIALYSTOCK

Donnerstag, Juni 2nd, 2022

Quelle: Soligruppe für Gefangene

Per Mail erhalten

ITALIEN: UPDATE OP. BIALYSTOCK//

NOTWENDIGE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT

Das erstinstanzliche Verfahren im Anschluss an der am 12. Juni 2020 von den ROS (Spezialeinsatzgruppe) der Carabiniere ausgelösten Operation “Bialystok”, erreicht endlich seine letzte Phase. Am 5. Mai haben in den Gerichtssälen der Justizstadt Rom die Staatsanwaltschaft und die Zivilparteien ihre Plädoyers abgehalten. Sie zogen ihre Schlussfolgerungen aus den Erkenntnissen des Gerichtsverfahren und plädierten für eine Verurteilung. Als Beweis für die mangelnde Solidität des gesamten Anklagegerüsts hat sich der Staatsanwalt Francesco Dall’Olio selbst hervorgetan, indem er sich durch eine abschließende Rede auszeichnete, die keineswegs aggressiv, sondern scherzhaft und sogar selbstgefällig war gegenüber allen Beteiligten, fast so, als wolle er sich bei der Öffentlichkeit einschmeicheln, indem er sich seiner Verantwortung in dieser repressiven Geschichte als Marionette im Dienste der ROS entziehen wollte.

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Textsammlung: Krieg in der Ukraine und Krieg im Allgemeinen I

Donnerstag, Juni 2nd, 2022

Quelle: Soligruppe für Gefangene

Wir wir schon vor einiger Zeit die, noch unvollständige, Textsammlung zum Thema Corona und alles was damit in Verbindung steht veröffentlichten, kommt jetzt eine zu den Themen Krieg in der Ukraine und Krieg im Allgemeinen. Wir werden ja weiterhin in Zukunft dazu selber Texte veröffentlichten und übersetzten. Wie immer ist es und wird es uns wichtig sein bei allen Themen, Debatten usw. die wir angehen, diesen so viel Tiefe und Tragweite zu geben, wie es nur erdenklich möglich ist, daher auch immer der Ansatz revolutionäre Stimmen aus aller Welt, die sich zu den jeweiligen Themen beschäftigen, ins Deutsche zu übersetzen. Wir sind uns aber auch sehr bewusst, dass es nie eine Frage der Menge (Quantität), sondern es immer nur eine Frage der Qualität ist, die der Maßstab sein sollte, und trotzdem wissen wir ganz genau, dass in der Menge des Veröffentlichten das meiste untergeht. Zum Thema Krieg haben wir nicht nur gegenwärtige und zeitgenössische Texte übersetzt und veröffentlicht, sondern auch historische, von denen noch einige in der nächsten Zeit erscheinen werden.

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(Frankreich) Lebewohl zum Leben, Lebewohl zur Liebe… Ukraine, Krieg und Selbstorganisation

Mittwoch, Juni 1st, 2022

Quelle: Soligruppe für Gefangene

Auf ddt21 gefunden, die Übersetzung ist von uns. Ein weiterer sehr interessanter, wie immer und alles diskutierbar und in Frage zu stellen, Beitrag aus Frankreich der sich mit dem Krieg in der Ukraine auseinandersetzt, genauso wie die Rolle angeblicher Anarchisten und Anarchistinnen“. Hierbei handelt es sich um die englische Übersetzung dieses Textes, welches auf der Seite zu finden ist und selber darauf aufmerksam macht, dass es gewisse Veränderungen gibt. Wir haben sicherheitshalber es mit dem Original verglichen. Wir schreiben es der Offenheit halber auf, auch wenn es wahrscheinlich niemand interessiert.

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[Wien] 27.3.2022 Anarchistisches Café: Was ist Sicherheitskultur?

Mittwoch, März 23rd, 2022

Quelle: acafewien

Wir wollen das Konzept der Sicherheitskultur vorstellen und kritisch beleuchten welche Tendenzen und Verhaltensweisen diese untergraben. Deswegen werden wir auch Szenedynamiken diskutieren und den Unterschied zwischen Szene und Bewegung besprechen.

🕕 ab 18 Uhr offen, Start ab 18:30 Uhr

🍳 Essen danach

Das Anarchistische Café findet in der W23 statt.

Wipplingerstrasse 23, 1010 Wien
– die Stiegen halb runter

[Extra] Russische Anarchist*innen gegen den Krieg

Mittwoch, März 23rd, 2022

Quelle: Anarchistisches Radio Berlin 

Wir präsentieren euch hier die deutsche Übersetzung eines Interviews, das unsere Freund*innen von The Final Straw Radio mit einem Anarchisten aus Russland geführt haben, der am Projekt avtonom.org beteiligt ist.

Das Orignalinterview wurde am 13. März 2022 veröffentlicht. Das Interview erlaubt unter anderem Einblicke in die Situation in Russland und den Widerstand innerhalb der Bevölkerung gegen den Krieg in der Ukraine. Auf der verlinkten Seite des Originals findet ihr auch die im Interview erwähnten Links und Möglichkeiten, Geld via Kryptowährungen zu senden.

Interview mit A. Teil 2, 17. März 2022 [Ukraine]

Mittwoch, März 23rd, 2022

Quelle: enough-is-enough14

Ukraine. Das folgende Interview wurde von Tous Dehors geführt. Das Interview vom 17. März 2022 ist Teil 2 einer Serie von Interviews. Teil 1 findet ihr hier.

Ursprüngliche veröffentlicht von Tous Dehors. Übersetzt von Riot Turtle.

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In Gedenken an unsere Gefährtin Anna Campbell

Donnerstag, März 17th, 2022

Am 15. März 2022 jährte sich der Todestag unserer Gefährtin Anna Campbell bereits zum vierten Mal! Wir werden dich nicht vergessen!

Wir möchten dazu einen Text den wir 2018 kurz nach ihrem Tod übersetzt haben nochmal teilen:

Unsere Herzen sind voller Trauer, als wir an diesem Wochenende vom Tod unserer Freundin und Genossin Anna Campbell erfahren haben.

Anna wurde im Kampf für und mit der YPG bei einem Raketenangriff in Afrin getötet.

Anna war ein Kernmitglied des Empty Cages Collective und eine Mitkämpferin in vielen Anti-Knast-Projekten und Kampagnen, ua gegen Gefängnisneubauprojekte, der Smash IPP-Kampagne oder ABC Bristol. Mit ihr war die Selbstorganisation stets eine Freude.

Sie war eine tief überzeugte Anarchistin, die sich dem Kampf für die Freiheit verschrieben hatte. Die Liste ihres Engagement in sozialen Kämpfen ist lang, von Jagd-Sabotage über studentische Besetzungen. Sie war eine leidenschaftliche Feministin und stolz queer.

So wie für Louise Michel, ihrer liebsten historischen Anarchistin, war auch für Anna die soziale Revolution ihr heftigstes Verlangen und das brachte sie nach Kurdistan.

Anna starb an der Kampflinie, wo sie in der Verteidigung einer revolutionären Bewegung sein wollte. Wir, ihre Freund_innen und ihre Familie werden sie schmerzlich und sehr heftig vermissen. Ihr Mut ist eine weitere Inspiration für unseren Kampf für die Freiheit und für die Zerstörung aller Staaten und ihrer Gefängnisse.

“Wir Revolutionäre jagen nicht nur einer leuchtend roten Flagge nach. Was wir verfolgen, ist ein Erwachen der Freiheit, alt oder neu. Es sind die alten Kommunen Frankreichs, es ist 1703; es ist Juni 1848; es ist 1871. Vor allem ist es die nächste Revolution, die in dieser Morgendämmerung voranschreitet.” – Loiuse Michel

Der Krieg und die Anarchist*innen: Anti-Autoritäre Perspektiven in der Ukraine

Mittwoch, März 16th, 2022

Dieser Text erschien schon am 15.02.2022, also wenige Tage vor er Eskalation des Krieges in der Ukraine. Wir wollen ihn hier trotzdem nochmal veröffentlichen, da der Text unserer Meinung nach einen guten Einblick in die Situation, die Entwicklungen und die Hintergründe gibt.

quelle: crimethinc

Dieser Text wurde von mehreren antiautoritären Aktivist*innen aus der Ukraine gemeinsam verfasst. Wir repräsentieren keine Organisation, aber wir sind zusammen gekommen, um diesen Text zu schreiben und uns auf einen möglichen Krieg vorzubereiten.

Außer von uns wurde der Text von mehr als zehn Personen redigiert, darunter Teilnehmende an den im Text beschriebenen Ereignissen, Journalist*innen, die die Richtigkeit unserer Ausführungen überprüften, und Anarchist*innen aus Russland, Belarus und Europa. Wir haben viele Korrekturen und Hinweise eingearbeitet und versucht, den Text möglichst objektiv zu halten.

Wir wissen nicht, ob die antiautoritäre Bewegung einen Krieg überleben wird, aber wir werden es versuchen. In der Zwischenzeit ist dieser Text ein Versuch, die Erfahrungen, die wir gesammelt haben, online zu stellen.

[Eine Audio-Version des Textes findet ihr hier und gedruckt kann der Text hier bestellt werden]

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[Deutschland] Wuppertal: Waldbesetzung verteidigen!

Freitag, Januar 7th, 2022

Quelle: per Mail

Es ist zu befürchten, dass die Kalkwerke Oetelshofen die diesjährige Räumungssaison (bis zum 28. Februar) dazu nutzen, die Waldbesetzung im Osterholz räumen zu lassen, um 5,3 ha Wald und 3 ha Böschung zu roden.

Anarchismus lässt sich nicht aufhalten. Es wird immer Leute geben, die hinterfragen, sich nicht ins System einfügen und keine Angst mehr haben. Jetzt ist die Zeit gekommen, den Widerstand weiterhin praktisch in den Wald zu tragen, um unseren Freiraum zu verteidigen und den Wald zu schützen.

Also kommt vorbei und vergesst eure warmen Sachen/ Schlafsäcke nicht!

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[USA] Michael Kimble: „Do Prison Lives Matter?“

Donnerstag, September 30th, 2021

Quelle: anarchy live, übersetzt von abc wien

In den letzten Jahren haben wir eine Explosion der so genannten Gefängnisbewegung erlebt.

Wir haben beispiellose und massive Rebellionen in Form von Arbeitsstreiks, Hungerstreiks, Unruhen, Sabotage und anderen Formen der Revolte erlebt. Wir haben erlebt, wie sich Verbündete von außen in nie dagewesener Weise engagierten. Wir haben gesehen, wie sich der Weg von der Forderung nach einfach besseren Bedingungen hin zur Abschaffung der Gefängnisse entwickelt hat. Dann kamen die ersten Forderungen nach einer nationalen Gefängnisorganisation (Zentralisierung, Hierarchie) zur Koordinierung (Kontrolle) dieser Aufstände von den Spezialist*innen der Revolution. Trotz alledem übersehen wir die Widersprüche in den Gefängnissen unter den Gefangenen selbst, und ich denke, wir wären dumm, wenn wir weiterhin über diese Widersprüche hinwegsehen würden.

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[Aufruf] 11. Juni: Internationaler Tag der Solidarität mit Marius Mason & allen anarchistischen Langzeitgefangenen

Samstag, Mai 15th, 2021

quelle: june11.noblogs.org, übersetzung abc wien

Gegen ein weiteres Jahr staatlicher Übergriffe, gegen die Einschränkung der Bewegungsfreiheit unter dem Deckmantel der „Sicherheit“, gegen die andauernde brutale Behandlung unserer Freund*innen im Gefängnis, rufen wir zu einer Bekräftigung der Solidarität am 11. Juni 2021 auf: Internationaler Tag der Solidarität mit Marius Mason & allen anarchistischen Langzeitgefangenen. Seit 17 Jahren ist der 11. Juni ein Anlass zum Feiern, zum Trauern und zur Revolte. Es war ein Moment zum Durchatmen, zum Gedenken an die Gefallenen und die in den Käfigen, um uns daran zu erinnern, warum wir der schönen Idee des Anarchismus verbunden bleiben. Durch unsere Briefe, Demonstrationen, Spendensammlungen und solidarischen Angriffe halten wir das Leuchtfeuer für diejenigen am Brennen, die Jahre ihres Lebens für ihre Überzeugung gegeben haben, dass der Staat ein Grauen ist, gegen das wir unser Leben einsetzen müssen.

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[Türkei] Erklärung zur Gründung der Revolutionären Anarchistischen Föderation

Montag, April 12th, 2021

quelle: enough is enough14

Türkei. Erklärung zur Gründung der Revolutionären Anarchistischen Föderation von Anarşist Gençlik (Anarchistische Jugend), Karala, Devrimci Anarşist Faaliyet DAF(Revolutionäre Anarchistische Aktion), Lise Anarşist Faaliyet LAF (Anarchistische Aktion der Oberstufe) und Meydan Zeitung.

Ursprünglich veröffentlicht von Anarsist Federasyon. Übersetzt von Riot Turtle.

Wir rufen zur Föderation auf!

Der Anarchismus ist ein zweihundertjähriger Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit. Der Anarchismus wendet sich gegen die auf Macht basierenden Verhältnisse im Individuum und in der Gesellschaft, gegen den Staat als Feind der Bevölkerungen, gegen den Kapitalismus, der die Bevölkerungen ausbeutet. Seine Realität basiert auf einer hunderttausendjährigen Welt ohne Staaten gegen die fünftausendjährige Welt mit Staaten, die voller Löcher mit Unruhen ist. Der Anarchismus wird die Macht stürzen und mit der Kraft dieser Realität ein Leben ohne Macht für Gerechtigkeit und Freiheit schaffen.

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KURZSCHLUSS Nr. 2

Samstag, Februar 27th, 2021

Quelle: kurzschluss.noblogs.org

Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen, Isolation, HomeOffice, Vereinsamung … Und warum das Alles? Na wegen diesem Virus, diesem Corona. Ist das überhaupt gefährlich? Na wen interessiert das schon?!

“Wir sind im Krieg!” Im Krieg gegen all das genannte und noch viel mehr. Im Krieg gegen jede Bevormundung, jede Einschränkung, jede Ausbeutung, jede Herrschaft.

Also los:

Erzeugen wir einen KURZSCHLUSS im Netzwerk der Herrschaft!

Das PDF ist für all diejenigen, die darauf brennen, KURZSCHLUSS zu verbreiten.

Aus dem Inhalt:

Erklärung von Nikos Maziotis zum Hungerstreik von Dimitris Koufontinas

Samstag, Februar 27th, 2021

Quelle: enough-is-enough14

Eine Stellungnahme vom 24. Februar von Nikos Maziotis zum Hungerstreik von Dimitris Koufontinas.

Ursprünglich veröffentlicht von Abolition Media Worldwide. Übersetzt von Riot Turtle.

ÜBER DIE ANORDNUNG DER STAATSANWALTSCHAFT ZUR ZWANGSERNÄHRUNG DES GENOSSEN DIMITRIS KOUFONTINA: N. MAZIOTIS MITGLIED DES REVOLUTIONÄREN KAMPFES

24/2/2021

Die Anordnung der Staatsanwaltschaft Lamia zur Zwangsernährung des des Hungerstreikenden Genossen Dimitris Koufontinas ist ein Ereignis der Aufwertung der staatlichen Repression gegen die politischen Gegner des Regimes. Solche Methoden wurden in der Vergangenheit von ähnlichen „Rechtsstaaten“ wie der BRD in den 70er Jahren angewandt, die inhaftierte Mitglieder:innen von Stadtguerilla-Organisationen zwangsernährten, wobei in einem Fall der Hungerstreikende Holger Mainz, Mitglied der RAF, 1974 am 51. Tag des Hungerstreiks durch Ertrinken an der Zwangsernährung, die eigentlich Folter ist, starb. Zwangsernährung bedeutet das gewaltsame Einführen eines Schlauches mit Nährflüssigkeit, der durch die Speiseröhre geführt wird und durch den Mund des Hungerstreikenden in den Magen gelangt. Tatsächlich ist die Anordnung der Staatsanwaltschaft zur Zwangsernährung des Gefährten eine Anordnung zur Folter und die Rechtfertigung der Staatsanwaltschaft zum Schutz des Lebens des Gefährten ist nur als Heuchelei zu verstehen, da sie wissen, dass der Tod eines Hungerstreikenden in Griechenland einen enormen politischen Preis für das Regime haben wird.

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Zu den jüngsten Ausschreitungen im spanischen Staat, Aufstände mit Unterbrechungen?

Samstag, Februar 27th, 2021

Quelle: Soligruppe für Gefangene

Zu den jüngsten Ausschreitungen im spanischen Staat,
Aufstände mit Unterbrechungen?

Denn manche Male, um nicht zu sagen viele Male, ist es geschehen, dass objektiv aufständische Situationen uns de facto präsent sahen, aber als Fremdkörper. Fasziniert vom äusseren Aspekt der laufenden aufständischen Bewegung, beteiligen wir uns manchmal, weil wir spontan Rebellen sind. Nun, uns auf diese Weise an Situationen zu beteiligen, die uns objektiv als Aussenstehende sehen, weil nicht Teilhabende an den Spannungen, nicht Interne dieser Situation von Entwicklung der aufständischen Spannungen, bedeutet im Grunde, bloss Fremdkörper, und auch sehr suspekte Körper zu sein.“ Alfredo M. Bonanno, Insurrektionalistische Antiautoritäre Internationale

Am 15. Februar 2021 wurde in der Universität von Lleida (Katalonien) der Rapper Pau Rivadulla Duró (Alias Pablo Hasél), festgenommen. Seit seiner Inhaftierung finden in diversen Städten des spanischen Staates Ausschreitungen statt (letzter Stand war bis jetzt die Nacht des 24.02.2021), dies ist aus vielen Gründen ein außerordentliches Phänomen, aber wie jede Erzählung hat auch diese einen Anfang. Diese Ausschreitungen werden mit der Inhaftierung von Pablo in Verbindung gebracht, dennoch sind wir der Meinung, dass es um wesentlich mehr geht.

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Unregierbar: Ein Interview mit Lorenzo Kom’boa Ervin

Dienstag, Februar 23rd, 2021

Quelle: schwarzerpfeil

William C. Anderson im Gespräch mit Lorenzo Kom’boa, veröffentlicht bei Black Rose Fed

Der Autor und unabhängige Autor William C. Anderson interviewt den altgedienten Organisator und ehemaligen Black Panther und politischen Gefangenen Lorenzo Kom’boa Ervin über die aktuelle politische Krise, Faschismus und die steigende Relevanz des Schwarzen Anarchismus.

Das neuartige Coronavirus, auch bekannt als COVID-19, hat die täglichen Katastrophen des Kapitalismus aufgezeigt. Der Mangel an medizinischer Versorgung, einer sicheren Umgebung, Unterkunft und Nahrung ist eine alltägliche Frage für ein wachsendes Segment von gefährdeten Menschen. Dies hat bei vielen ein spürbares Interesse am Anarchismus hervorgerufen. Das Versagen des Staates wurde durch ineffektive Lösungen, mutwillige Vernachlässigung und völlige Missachtung des menschlichen Lebens deutlich gemacht. Es legte (für einige) tiefere Fragen über die Plausibilität staatlicher Lösungen frei. Gleichzeitig wurden die Behörden aufmerksam, was sich in den zunehmenden Angriffen gegen Anarchist:innen zeigte. Präsident Trump und viele andere haben scheinbar eine Reihe von Politiken identifiziert, die sie als bedrohlich erachten. Dies ist kein Zufall und es folgt einem historischen Muster.

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[Belarus] Mitarbeiter:innen vom Druck-Kollektiv „Listovka“ in Minsk festgenommen

Montag, Oktober 12th, 2020

Quelle: abcdd.org

Heute wurden in #Minsk zwei Menschen vom Druck-Kollektiv „Listovka“ festgenommen, Jewgeni Diatkowski (Genja) und Konstantin Nesterowitsch (Kostja). Geja wurde am Morgen direkt im Laden festgenommen, Kostja später gegen Mittag.

„Listovka“ existiert bereits seit 2017 und ist ein Copyshop der selbstorganisiert als Kollektivbetrieb funktioniert.

Von Kostja ist mittlerweile bekannt, dass er im Untersuchungsgefängnis Okrestin in Minsk ist. Dort muss er bis Montag bleiben, dann gibt es einen Prozess. Wo sich Genja befindet ist momentan noch unklar.

Was der Kooperative überhaupt vorgeworfen wird ist momentan ebenfalls unklar. Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass sich das Druck-Kollektiv mit Repression konfrontiert sieht. Bereits am 12. September veröffentlichte „Listovka“, dass die Cops da waren und nach illegale Flugblätter gesucht hat. Die Betreiber:innen entschieden sich einfach weiter zu arbeiten und sich nicht einschüchtern zu lassen.

Bereits 2017 kam es ebenfalls zu massiver Repression als das komplette Equipment beschlagnahmt wurde. Damals gab es eine 11 Stunden andauernde Hausdurchsuchung bei der alle Drucker, Computer und USB-Sticks beschlagnahmt wurden. Tatsächlich wurde nach mehreren Monaten die Technik wieder zurückgegeben und die Kooperative konnte weiter arbeiten.

Unsere Solidarität ist bei den Mitarbeiter:innen von „Listovka“.
Lasst euch nicht unterkriegen wir denken an euch.

Update Andreas Krebs Oktober 2020

Dienstag, Oktober 6th, 2020

Nicht viel Neues können wir von der Situation unseres Freundes Andreas berichten. Nach wie vor ist er im Knast, ein zweiter Termin zur Prüfung der Haftfähigkeit ist negativ entschieden worden. Die italienische Justiz hält Andreas also trotz Krebs im fortgeschrittenen Stadion weiterhin für haftfähig, eine Verlegung in den Hausarrest wurde Ende September zum zweiten Mal abgelehnt. Nichtsdestotrotz will und kann der Knast in Neapel Andreas nicht weiter betreuen, schon der medizinische Mindeststandard wird nicht erfüllt, wie beispielsweise hygienische Bedingungen oder regelmäßige Untersuchungen durch qualifizierte Ärzt_innen. Wiederholt wurde nun eine Verlegung in ein Krankenhaus in Aussicht gestellt, passiert ist nach wie vor nichts.

Jedes Monat benötigt Andreas ca. 500€ für Medikamente, die ausschließlich über Spenden reinkommen. Danke an alle, die sich hier beteiligen und ein dringender Aufruf an alle, weiterhin Geld für Andreas zu sammeln (hier gehts zur Kontonummer).

Andreas kann schon seit einiger Zeit wegen seines Gesundheitszustands nur mehr Babynahrung wie Brei udgl zu sich nehmen. Aus Berlin hat ihm seine Frau Jutta ein Fresspaket im Wert von über 150€ zusammengestellt, dies wurde vom Knast nicht angenommen und ist bis dato verschollen. Seit Ende September verweigert nun die Knastleitung zumindest nicht mehr die Beschaffung von adäquater Nahrung für Andreas, er bekommt also endlich auf Kosten der Justiz zumindest wieder Lebensmittel, die er essen darf. Erfreulicherweise hat er dadurch etwas an Gewicht zugenommen.

Seit letzter Woche ist nun wieder ein neuer Arzt für die Gefangenen zuständig, der sich weigert Andreas zu behandeln, weswegen er seit diesem Zeitpunkt vollständig ohne medizinische Betreuung ist. Denn Andreas geht mithilfe seines Anwalts nun rechtlich gegen das Gefängnis vor und es gibt mehrere Anzeigen wegen Vernachlässigung.

Solidarität scheint im Knast in Neapel ein ziemliches Fremdwort zu sein, immer wieder wird Andreas von Mitgefangenen beklaut, Schuhe, Kleidung, Nahrung… werden ihm zum Teil direkt aus der Zelle gestohlen, wenn er auf der Krankenstation ist. Weiters hat Andreas nicht die notwendige Ruhe, die er bräuchte, nur sehr wenige nehmen Rücksicht auf seine Situation.

Wir fürchten schon seit langem um das Leben von Andreas. Schreibt ihm, schickt ihm Postkarten, Zeitungen, Bücher, Zeitschriften über Motorräder, Japan, Kampfsport usw. Es kommt im Regelfall alles durch, es gibt keine Postkontrolle. Einzig und allein Lebensmittel sind (manchmal) verboten, das ist sehr willkürlich. Wenn ihr nicht abgestempelte italienische Briefmarken habt: Auch diese braucht Andreas dringend. Hier gehts zur Postadresse.

Wäre das alles nicht schon furchtbar genug, gibt es nun eine weitere tragische Tatsache, die uns nicht schlafen lässt: Vor einigen Wochen wurden vier Justizwachebeamte in den Knast von Andreas versetzt, die ihn aus St. Maria kennen. Das ist der Ort, wo der Vorfall mit Andreas früheren Chef passiert ist, der ihn angegriffen hat und gegen den sich Andreas wehren musste. Aus Rache bedrohen diese vier Schließer Andreas und verprügeln ihn regelmäßig. Sie drohen auch ihn umzubringen und seine Wunden am Kopf sind heftig entzunden, da er auch diesbezüglich nicht versorgt wird.

Morgen beginnt die Revisionsverhandlung – ziemlich sicher in Abwesenheit von Andreas, da er nicht verhandlungsfähig ist. Dennoch tragen wir ein klein wenig Hoffnung im Herzen, dass das Berufungsgericht den 24 Jahre, die Andreas in der ersten Instanz aufgrund einer Notwehrhandlung (!) bekommen hat, nicht folgt. Wir wünschen uns sehr, dass Andreas seine letzten Monate außerhalb der Gitterstäbe verbringen kann.

Andreas lässt alle herzlich grüßen und sagt unzählige Male DANKE für jede Form der Unterstützung.
Freiheit für Andreas! Freiheit für alle Gefangenen!

Wien, 6.10.2020

Wird Belarus frei sein?

Montag, August 31st, 2020

Quelle: schwarzer Pfeil

Deutsche Übersetzung eines Artikels von Integration Nightmare, verfasst von Nikita Ivansky


Seit nun drei Wochen finden auf den Straßen von Belarus Proteste gegen den Diktator Lukaschenko statt. Er ist der erste und einzige gewählte Präsident der Republik Belarus, der das Land seit 26 Jahren regiert. Im Internet gibt es eine Menge Meinungen über ihn. Einige glauben, dass er ein Leuchtfeuer der Hoffnung für den Kampf gegen den westlichen Imperialismus ist, während andere wissen, dass er ein verdammter Psycho ist, der bereit ist zu töten, um an der Macht zu bleiben. Dieser Text geht auf einige Argumente ein, die in anarchistischen und linken Kreisen auf der ganzen Welt online geführt werden. Und am Ende werde ich versuchen zu antworten, wird Belarus frei sein, wenn Lukaschenko stirbt? (mehr …)

Out Now : 325 #12 – ‘Against the Fourth and Fifth Industrial Revolutions’ (ACN)

Samstag, August 29th, 2020

Quelle: 325

PDF: 325 #12 – ‘Against the Fourth and Fifth Industrial Revolutions’ (ACN)

Presenting 56 pages of anti-organisational, insurrectional, anti-civilisation anarchy of the 21st Century. A collection of critical texts and letters from anarchist points of view examining the new changes in production and social control brought about by new technologies which are ushering in a totalising prison-world and the advance of smarter-than-human machines. This issue of 325 builds on the considerations and content of the last issue which took as it’s focus the subject of the Technological Singularity. Six years later, the mechanisms, ideologies and impacts of this global dystopian project are nearer and clearer and the texts you will read in this new issue deal with the emerging realities of these technological revolutions.

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Hände an das Schießpulver – von Gustavo Rodriguez

Donnerstag, August 27th, 2020

Quelle: 325, übersetzt von abc wien

Direkte Solidarität mit inhaftierten Anarchist*innen

Gabriel Pombo Da Silva, Dinos Giagtzoglou, Alfredo Cospito, Anna Beniamino, Nicola Gai, Marco Bisesti, Christos Rodopoulos, Lisa Dorfer, Michael Kimble, Eric King, Monica Caballero, Francisco Solar und allen anarchistischen Gefährt*innen in Gefängnissen auf der ganzen Welt.

„Für mich wählte ich den Kampf […] Ich stellte mich der Gesellschaft mit den gleichen Waffen, ohne den Kopf zu beugen…“
Severino Di Giovanni

„Die Verbrennung von Atheisten, die Verurteilung von Homosexuellen oder Inzestopfern, die Absonderung von „Verrückten“ und die Inhaftierung von Gesetzlosen sind nur verschiedene Arten der Integration und Unterdrückung all derer, die über die von der Norm gesetzten Grenzen hinausgehen […].
Gefängnisse, Pflegeheime, demokratische Therapien und orthopädische Behandlungen sind nur verschiedene Arten, den gleichen Glauben an ein Modell anzuwenden“.
Canenero, Nummer 3, 11. November 1994

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