Russland. Vladimir Sergeev und Anton Zhuchkov wurden bei einer Antikriegsaktion am 6. März 2022 verhaftet. Vor seiner Verhaftung arbeitete Wladimir in einer Fabrik. Vor Beginn des Krieges ging Vladimir nicht zu Demonstrationen. Nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine am 24. Februar 2022 wurde Vladimirs Haltung gegenüber dem russischen Staat noch ablehnender.
Jasnogorsk. Russland. In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai wurde das Gebäude des Rekrutierungs- und Einberufungsbüros in der Schtscherbina-Straße in Jasnogorsk (Tula Kreis) angegriffen.
Ursprünglich veröffentlicht von A2Day. Übersetzt von Riot Turtle mit Hilfe von Übersetzungstools.
Ein Unbekannter Person schlug das Fenster mit einer Axt ein, um das Rekrutierungsbüro von innen anzuzünden. Normalerweise erweist sich diese Taktik (erst das Fenster einschlagen, dann das brennbare Gemisch ausgießen und in Brand setzen) als die effektivste, aber in diesem Fall gelang es den Mitarbeiter*innen der Einrichtung leider, die Flammen schnell zu löschen, bevor die EMERCOM-Beamten zu Hilfe kamen. Der Angreifer*in konnte fliehen, ließ aber eine Axt vor dem Büro für Rekrutierung und Einberufung zum Militär zurück. Wir hoffen, dass er frei bleibt und seinen Kampf fortsetzen kann.
Am 29. Oktober 2018 wurden wir, zwei anarchistische Gefährt*innen aus Madrid, verhaftet, weil wir der Brandstiftung an einem Bankia-Geldautomaten beschuldigt wurden, die am 13. April des gleichen Jahres stattgefunden hatte. Die Aktion war eine Solidaritätsaktion mit Lisa, die wegen eines Banküberfalls in Aachen (Deutschland) zu 7 Jahren Haft verurteilt worden war – zurzeit ist sie auf Bewährung.
Es gab eine Einigung zwischen den Parteien: 1 Jahr Haft auf Bewährung für jede Gefährt*in und 7000 Euro zivilrechtliche Haftung, die vor der Verhandlung gezahlt wurde.
Uns drohten 3 Jahre Gefängnis und 17.000 Euro zivilrechtliche Haftung. Nach Abwägung aller Optionen trafen wir diese Entscheidung unter Berücksichtigung aller Faktoren dieses Kontextes. Die Vereinbarung lautet, die Schuld einzugestehen.
Vielen Dank an alle Gefährt*innen auf der ganzen Welt für ihre Solidarität, die auf tausend und eine Art und Weise zum Ausdruck kommt.
Wir präsentieren euch hier die deutsche Übersetzung eines Interviews, das unsere Freund*innen von The Final Straw Radio mit einem Anarchisten aus Russland geführt haben, der am Projekt avtonom.org beteiligt ist.
Das Orignalinterview wurde am 13. März 2022 veröffentlicht. Das Interview erlaubt unter anderem Einblicke in die Situation in Russland und den Widerstand innerhalb der Bevölkerung gegen den Krieg in der Ukraine. Auf der verlinkten Seite des Originals findet ihr auch die im Interview erwähnten Links und Möglichkeiten, Geld via Kryptowährungen zu senden.
Aufruf zur Kundgebung an der Frauen-JVA Chemnitz des anarchistisch feministischen Anti-Knast-Bündnisses – 6. März, 15 Uhr
Am 6. März, zwei Tage vor dem internationalen feministischen Kampftag, werden wir vor der Frauen-JVA Chemnitz demonstrieren. Wir möchten den dort inhaftierten Frauen und Queers zeigen: Ihr seid nicht allein! Wir wissen, dass ihr die Unterdrückung, die Gewalt und die Ausbeutung in unserer Gesellschaft hart zu spüren bekommt. Wir sehen aber auch, wie viele von euch sich wehren, sich für ihre Rechte einsetzen und sich gegenseitig helfen – und wir stehen dabei an eurer Seite.
Zwei Tage nach dem die G19 geräumt wurde sind wir nachts los gezogen um unserer Wut Ausdruck zu verleihen. Dabei traf es den Sitz der Freiburger Stadtbau im Stühlinger, welcher nun ein paar Scheiben weniger hat und von außen schön bunt aussieht.
Auch wenn in Freiburg massenhaft Bullen die Räumung absicherten, so können sie nicht jede Nacht überall sein. Wir sind sauer auf eine Greencity, die Freiräume platt macht, doch die Stadt hat mit Immobüros, Banken und Bullenwachen auch viel zu bieten, was nächtliche Ausflüge angeht, so dass es ans uns liegt, dafür zu sorgen, dass sie nicht gut schlafen werden!
Unsere Räume könnt ihr uns nehmen, aber los werdet ihr uns nicht!
Die Stadt der Reichen angreifen!
G19 lebt!
In Berlin machen Adbustings auf die Inhaftierung von Klimaaktivist*in ELLA aufmerksam, welche heute vor einem Jahr im Zuge der Proteste gegen die A49 im Dannenröder Wald festgenommen wurde.
Cops ermitteln nun gegen Adbuster*innen wegen „Erschleichen von Leistung“.
Aktion:
Anlässig des Jahrestags von Ellas Inhaftierung (26.11.20) finden überregional Aktionen statt, um die Öffentlichkeit an diese staatliche Ungerechtigkeit zu erinnern.
„Dass Menschen und Lebewesen durch Umweltzerstörung und Klimawandel fliehen und sterben müssen ist nicht hinnehmbar. Genausowenig, dass Menschen wegen praktischem Umweltschutz hinter Gittern sitzen.“ empört sich „Olchi“ von den „Knastratten“.
Die autonome Kleingruppe brachte mehrere Plakate hinter berliner Werbekästen an. Mit den Aufschriften…
FÜR EINE AUSWEITUNG DER OFFENSIVE GEGEN JEDE AUTORITÄT, DREI JAHRE NACH SEINER ERMORDUNG!
„Sie haben versucht, mich in einem Hochsicherheitsgefängnis und seinen Strafkäfigen zu vernichten, und es ist ihnen nicht gelungen, auch nur einen einzigen Gedanken und eine Idee von mir zu schwächen. Ich stehe fest zu dem, was ich glaube und was ich für diese ekelhafte zivilisierte Welt und ihre dreckigen Progressiven will. Zerstörung und Freiheit sind ein Vulkan in mir.“
(Kevin Garrido Fernandez, November 2016)
Kevin wurde am 19. November 2015 festgenommen. Er wurde für drei Sprengstoffanschläge angeklagt: auf der Gendarmerieschule von San Bernardo, auf die 12. Polizeistation von San Miguel und auf ein Umspannwerk.
Hinweis: Die beiden anarchistischen Gefährten Giorgos Kalaitzidis und Nikos Mataragas, Mitglieder der anarchistischen Gruppe Rouvikonas, wurden fälschlicherweise der Ermordung eines Drogendealers in Exarcheia im Jahr 2016 beschuldigt und stehen derzeit vor Gericht, obwohl der Staat keine Beweise für ihre Schuld vorlegen konnte.
Mit einem Prozess auf der Grundlage einer unbegründeten Anklage, der am 13. Oktober begann, am 29. Oktober fortgesetzt wurde und am 25. November kurz vor dem Abschluss steht, versucht der Staat, die Entscheidungen umzusetzen, die er seit langem darüber getroffen hat, was er mit denen machen will, die gegen ihn kämpfen… Vor allem, wenn der Kampf, den sie führen, gegen die Interessen des Staates gerichtet ist.
Aber wir stehen an der Seite derer, die kämpfen, und als Zeichen der Solidarität haben wir zwei Banken angegriffen:
bei der Nationalbank in Egaleo und bei der Alpha-Bank in Ilioupoli.
gestern nacht haben wir anlaesslich der „week of solidarity with anarchist prisoners“ eine einfahrt der jva luebeck eingefärbt und den inhaftierten unsere solidaritaet durch ein bisschen feuerwerk kund getan.
wir moechten klar stellen, dass wir nicht ausschliesslich solidarität mit anarchistischen gefangenen zeigen wollen. knast an sich ist ein scheiss system und ein instrument der herrschenden um unliebsame elemente der gesellschaft auszuschliessen. bestraft werden im knast vor allem diejenigen, die eh schon ganz unten stehen und die angebliche rehabilitation ist auch nur eine nicht funktionierende lüge. durch unsere aktion gestern nacht wollen wir den gefangenen zeigen, dass sie im knast nicht vergessen sind und wir weiterhin einen kampf gegen die bullen und die justiz führen.
Am Sonntag, den 18. Juli, gegen 18.30 Uhr, brach im Hotspot von Pozzallo auf Sizilien (Provinz Ragusa) ein Feuer aus, nachdem einige Migrant_innen ihre Matratzen in Brand gesetzt hatten. Der Hotspot der Europäischen Union beherbergte etwa einhundert Migrant_innen, darunter zwanzig Minderjährige, die vor kurzem mit behelfsmäßigen Booten in Italien angekommen waren. Sie wurden für die Dauer ihrer Covid-Quarantäne in diesem Gebäude eingesperrt und sollten dann in andere Arrestzentren auf Sizilien weitergeleitet werden.
Das Hauptgebäude wurde durch das Feuer außer Betrieb gesetzt und die Präfektur „rehabilitierte“ sofort das alte Gebäude für die Frauen und verlegte außerdem etwa zwanzig Migrant_innen nach Cifalì, wodurch sich die Gesamtzahl auf 78 erhöhte. Dank des Feuers konnten 36 Migrant_innen aus dem Hotspot Pozzallo entkommen, wovon 7 allerdings wieder geschnappt wurden.
Freitag war mal wieder Demo angesagt und ich finde es gut, dass die Stadt nicht in den Dauerschlaf fällt. Sie sollte in regelmäßigen Abständen wachgerüttelt werden. Gestern war nun der Tag der Tage an denen sie nicht pennen konnte und durfte.
Wir trafen uns mit einem Überlebenden des Knastes Moabit. Leidensgenossen von Kay, dieser sagte uns es wäre seine erste Gedenkkundgebung/Demo. Es sollte noch ein Weiterer hinzukommen, aber diese durfte kurzzeitig in seine Heimat reisen. Wir wissen alle Familie geht vor, damit entschuldigt.
Im Vorfeld bastelten wir Erinnerungsstücke für Ferhat. Plakate von der Demo. Wir fuhren früher los um mehr Zeit im Vorfeld zu haben. Wir trafen Kay seinen
Athen. Griechenland. Am Dienstag, den 22. Juni, gab es einen sehr großen – mehrere Tausend Menschen umfassenden – feministischen Demonstration durch das Athener Stadtviertel Petralona in Griechenland.
Eingereicht bei Enough 14. Das Bild oben stammt vom Twitter-User @Marichiweu100, welche*r in keiner Weise mit der Autor*in dieses Artikels in Zusammenhang steht. Deutsche Übersetzung Bratislav Metulski.
Anlass war ein Vorfall, bei welchem eine Frau, die zur Reinigung eines Hauses angestellt war, von ihrem „Arbeitgeber“ eingesperrt und wiederholt sexuell missbraucht wurde. Die Nachbar*innen riefen zwar die Polizei, aber diese weigerte sich, einzugreifen. Sie sind stets bereit, ein besetztes Haus zu stürmen oder Menschen auf einem öffentlichen Platz anzugreifen, schrecken allerdings davor zurück, die Tür eines Hauses der Mittelschicht aufzubrechen, so dass der Vergewaltiger entkommen konnte und auf freiem Fuß verbleibt.
Dieser Horror entwickelte sich zudem im Schatten eines laufenden und für Schlagzeilen sorgenden Falles, in welchem ein „achtbarer“ griechischer Mann, ein Airline-Pilot, seine (viel jüngere) Frau ermordete und anschließend behauptete, sie sei von Immigranten getötet worden, ein kalkulierter rassistischer Trick, dem die griechische Polizei, indem sie im nationalen Fernsehen „hartgesottene migrantische Kriminelle“ beschuldigte, nicht nur zustimmte, sondern sogar aktiv handelte, indem sie einen georgischen Mann ohne Papiere entführte und ihn tagelang zusammenschlug, um ihm ein Geständnis abzuringen.
– Call in english and other languages coming soon-
Am 23.07.20 wurde Ferhat Mayouf durch den Knast Moabit ermordet. Seine Zelle brannte, er schrie mehrere Minuten um Hilfe, doch die Schließer*innen öffneten die Zellentür nicht. Ferhat kam aus Algerien, war 36 Jahre alt und Person of Color. Die Justiz spricht von Suizid – aber wir wissen, das war Mord!
People of Color, Migrant*innen, migrantisierte und Schwarze Menschen werden täglich durch die Justiz und den Staat rassistisch schikaniert, unterdrückt, misshandelt, gefoltert oder ermordet. Sei es durch die Grenzpolitik, durch Bullen oder staatliche Institutionen wie Knäste. Auch Ferhat Mayouf war dieser Gewalt ausgeliefert. Festgenommen wurde er in Neukölln am 29.06.20 mithilfe eines Diebstahlvorwurfes. Er wurde in U-Haft verschleppt, weil er keine deutsche Staatsangehörigkeit hatte. Weil er Person of Color war, wurde er bei seiner Festnahme von den Bullen so sehr verprügelt, dass seine Rippen brachen.
Das Anarcha-queerfeministische Hausprojekt Liebig34 war während der Zeit des eigenen Bestehens etwas einzigartiges und unvergleichbares. Die Liebig34 war ein Ort, der den patriarchalen und cis-normativen Strukturen die unsere Gesellschaft durchziehen den Kampf angesagt hat.
Bei der Liebig ging es um weit mehr als die üblichen Themen wie Gentrifizierung und Verdrängung, die bei Hausbesetzungen aufgegriffen werden. Allzu häufig kommt es vor, dass in selbsternannten Freiräumen sich Macker und Sexist*innen breit machen und diese Orte somit ebenfalls keine Freiräume für Flinta*s werden.
Die Liebig war ein unangefochtener Gegenpol zu diesen Tendenzen. Bis zu ihrer Räumung im letzten Jahr war sie ein Ort für Subversion, Kampf, Auflehnung aber auch für Schutz, Träume und Selbstentfaltung. All dieses Potenzial wurde durch Profitgier und Herrschaftsanspruch des „Eigentümers“, des Staates sowie den Berliner Behörden und ihren Schergen, der Bullerei, zunichte gemacht. All das Wunderbare, was die Liebig zu bieten hatte wollte man überziehen mit einem Mantel aus Lügen, Beschämung und Degradierung seitens der Presse, diverser Parteien, den Bullen und etlichen Faschos, welche glauben durch die Räumung einen Sieg verbucht zu haben.
Donnerstag, 3. Juni, in einer warmen Sommernacht. Irgendwo in Bayern in einer hässlichen Betonstadt (sie sehen alle gleich aus). In einer nächtlichen Aktion haben wir uns entschieden, dass einige der Leih-E-Scooter, welche seit geraumer Zeit ganze Städte zumüllen, eine dringende Abkühlung nötig haben. So schnappten wir uns ein Dutzend dieses piependen Elektroschrotts und brachten sie zur nächstgelegenen Wasserstelle um sie anschließend über das Brückengeländer im Fluß zu versenken.
Diese Aktion erfolgte aus folgenden Gründen:
1. Die E-Scooter vermüllen die ohnehin schon hässlich gepflasterten Gehwege und stellen eine enorme Behinderung dar, nicht nur für Menschen wie uns, die eingeschränkt unterwegs sind, sondern auch für Eltern mit Kindern und Kinderwägen oder älteren Menschen, die eventuell auf den Radweg ausweichen müssen um überhaupt noch Platz zu haben.
Wir haben in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2021 die Stromversorgung der Baustelle der Tesla-Giga-Fabrik in Grünheide bei Berlin gekappt, indem wir an sechs überirdisch verlegten Hochspannungskabeln Brand gelegt haben.
Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial. Tesla ist ein Konzern, der weltweit Raubbau betreibt, Lebensgrundlagen zerstört sowie koloniale Ausbeutungsverhältnisse nutzt und herstellt. Unser Feuer steht gegen die Lüge vom grünen Automobil. Ziel war die Sabotage der Baustelle der Tesla-Giga-Factory. Die Ideologie des grenzenlosen technologischen Fortschritts und der globalen Zerstörung der Erde kommen nicht durch schöne Worte zum Ende. Gegen den Fortschritt der Zerstörung – setzen wir die Sabotage Klimastreik für eine andere Welt!
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Das neue Polizeigebäude in Winterthur wurde mit Farbe angegriffen. Dies stellt eine praktische Kritik an den herrschenden Verhältnissen dar.
Seit Beginn der Pandemie können wir beobachten, wie sich gesellschaftliche Widersprüche verschärfen. In Zeiten wie diesen wehren sich betroffene Menschen vermehrt gegen die Verschlechterung ihrer Lebenumstände. Dabei reagiert die Polizei als bewaffneter Arm der Herrschenden mit zunehmender Repression.
Während der Pandemie werden die sozialen Räume, die vor allem in der arbeitsfreien Zeit genutzt werden, eingeschränkt und kontrolliert. Gleichzeitig müssen die Leute möglichst ohne Unterbruch weiter arbeiten, damit die Wirtschaft nicht einbricht und weiter Profite abgeschöpft werden können.
Wer auf den Öffentlichen Raum angewiesen ist, um sich sozial auszutauschen und es sich eben nicht im Einfamilienhaus mit Garten und Swimmingpool bequem machen kann, ist davon am schärfsten betroffen. Vor allem marginalisierte Gruppen wie Migrant*innen, Obdachlose, Frauen* oder proletarische Jugendliche werden aufgrund ihres Aussehens oder ihrer blossen Anwesenheit kontrolliert, schikaniert und vertrieben.
Wie wohl auch anderswo hat die Zahl der Räumungsverfahren in der Stadt Salzburg in letzter Zeit zugenommen. Wir wollen dieser menschenverachtenden Praxis entgegentreten. Die Demo trat klar antikapitalistisch auf. Wir machten auch klar, dass wir vom Staat keine wirklichen Lösungen erwarten, weil wir ihn als Teil des Problems sehen. Es gab Reden zur aktuellen Wohnungspolitik in Salzburg, zur Eigentumsfrage und zu direkten Aktionen gegen Delogierungen.
Nach der Demo wurden noch Soli-Fotos für die angeklagten Besetzer:innen der Effi29 in Bern (anarchistisch.ch/Veranstaltungen/prozess-effi29) sowie für die Zapatistas auf dem Weg nach Europa (zapalotta.org) aufgenommen.
Am 11. Juni zeigen wir übrigens einen Film zum Thema Widerstand gegen Delogierungen. Kommt vorbei: 21:00 bei der Eisstockbahn im Lehener Park, Salzburg.
Berlin. Vor einem Jahr wurde der am Boden liegende George Floyd von Polizisten ermordet. Neu war nicht die rassistische Polizeigewalt, neu war viel mehr das Ausmaß der darauf folgenden polizeikiritischen Proteste, die sich von den USA rund um die Welt ausbreiteten. Unter dem #polizeiproblem versammelte sich in Deutschland ein breites Spektrum an Menschen, die ihre rassistischen Erfahrungen mit den Sicherheitsbehörden öffentlichkeitswirksam schilderten. Diese individuellen Schicksale wurden untermauert von fast wöchentlichen Enthüllungen um rechte Äußerungen und Netzwerke innerhalb der Sicherheitsbehörden. All das passiert in einem Klima der Unsicherheit, dem sich die „Ordnungshüter“ bedienen, um ihre Befugnisse weiter auszubauen. Dabei wird die Pandemie als ein weiteres Argument angeführt, um Kontaktverfolgung zu legitimieren, ganze Häuserblöcke einzusperren oder eine Ausgangssperre zu verhängen. Immer wieder bedient mensch sich dabei an rassistischen Stereotypen.
Wir reagieren auf den Aktionsaufruf unserer subversiven und anarchistischen Gefährt_innen, die vom 16. bis 23. Mai im Hungerstreik waren.
Wir sagen, dass wir nach der Beendigung des Hungerstreiks die gleiche Dringlichkeit des Handelns spürten. Die aufrührerische/zerstörerische Aktivität als Kompliz_innen-Kontinuitätsform aufzunehmen, mit der wir heute und gestern aus dem Gehege der Staats-/Kapitalverliese kämpfen.
In der Nacht des 18. Mai hinterließen wir ein an seinen beiden Enden versiegeltes Rohr, gefüllt mit fragmentierter Munition, gemahlenem Aluminium und schwarzem Schießpulver. Aktiviert durch einen Timer einer Waschmaschine. Abgelegt unter der berüchtigten Wachpatrouille der Polizei ein paar Meter vom Kommissar der Gemeinde 15 des Viertels Villa Crespo, Calle Camargo. Caba.
Wenige Minuten nach Mitternacht am 23. Mai 2021 platzieren wir einen Sprengsatz aus Schießpulver und Butangas mit dem Ziel, die Banjército-Einrichtungen in Mexiko-Stadt zu zerstören — ein Ziel, das wir erreicht haben.
Wir taten es, weil…
I.
Wir erinnern uns an Mauricio Morales, einen chilenischen anarchistischen Gefährten, der am 22. Mai 2009 auf tragische Weise ums Leben kam, als er einen Sprengsatz transportierte, der offenbar für die Schule der Gefängniswärter im Stadtteil Matta in Santiago bestimmt war.
Lasst uns dem Aufruf zur Aktion folgen, zu der die anarchistischen Gefangenen in der ganzen Welt aufgerufen haben. Von Mexiko bis Griechenland, von Montevideo bis Belgien!! Von Argentinien bis zum Vereinigten Königreich, dass die bewaffnete Freude uns weiterhin findet!!!
Bra$ilien, 22. Mai, Tag des Kaos. Vandalismus gegen Banken
Wenn es nach uns geht, ist noch lange nicht Schluss! Feindselige Aktionen als Teil unseres Weges, unsere Überzeugung von der Notwendigkeit, die aufgezwungene Normalität zu zerstören, vereint uns heute in einem nächtlichen Ausflug, mit dem Gedenken an diejenigen, die im sozialen Krieg unermüdlich waren.
Porto Alegre erhielt unsere vandalische Aktion in vier Banken. Diesmal benutzten wir verbranntes Öl, das wir großzügig über alle Geldautomaten der jeweiligen Bank gossen, mit dem Ziel, sie unbrauchbar zu machen.
Und für diejenigen, die es noch nicht verstanden haben, auch wenn sie in der Zukunft obsolet werden, sind diese Orte die Tempel des Kapitalismus, ohne Metaphern oder Scham. Die Banken sind diejenigen, die die Akkumulation ermöglichen, und sie sind auch diejenigen, die das Geld verteilen, das betäubt. Deshalb haben wir sie angegriffen.
Chaos, individuell oder kollektiv, ist Bewegung, es ist das Blut, das heftig durch die Adern fließt, es ist die Kraft der Flüsse, die ihre Ränder zerstört, es ist die zerstörerische Potenz, die transformativ ist. Chaos ist Leben und es umarmt diejenigen, die sich nicht mit Reformen zufrieden geben, die Passivität hassen, die das Ende von allem nicht fürchten, die früher oder später in der Lage sind, diese ekelhafte Herrschaftsmaschine anzugreifen, wie und mit was auch immer du kannst.
Unsere komplizenhafte Umarmung an alle, die mit Worten und Taten das Chaos provozieren, an diejenigen, die die Anarchie mit ihren eigenen Händen zum Leben erwecken!
Am Dienstag, den 18. Mai, blockierten etwa 120 Schüler_innen der Mactumactzá Rural Normal School die Autobahn Chiapa de Corzo-San Cristóbal in Chiapas, Mexiko. Die Schüler_innen protestierten gegen Änderungen im Aufnahmeverfahren der Schule, die Schüler_innen aus der Arbeiter_innenklasse, vom Land und Indigene benachteiligen würden. Gegen den Versuch, die Zusammensetzung der Schüler_innenschaft zu verändern oder den Schritt zur Schließung der Schule (die bereits vier Mal vom mexikanischen Staat geschlossen wurde), gingen die Schüler_innen auf die Straße, zusammen mit anderen, die sich aus Solidarität anschlossen.
#Chiapas, Mexico. More than 200 students from the Rural Normal School #Mactumatzá were detained by state police this morning. Most of their whereabouts are still unknown. Students were protesting for better access to publc education! We’re calling for international solidarity! ❤️ pic.twitter.com/xoHPaQhqll
In Kolumbien, wo die Proteste seit dem 28. April nicht nachlassen, wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Gerichtsgebäude in der Stadt Tulua, im Departement Cauca, im Südwesten des Landes von Demonstrierenden in Brand gesetzt.
Die Flammen haben einen guten Teil des Daches und der zweiten Etage des Gerichtsgebäudes zerstört.
Auch die Büros des Bürgermeisters von Tulua und die des Amtes für Bienenzucht und des Verkehrsamtes der Stadt sowie kapitalistische Geschäfte wurden von Revolutionär_innen bei den Protesten angegriffen.
Während die Polizei seit Beginn der Proteste in Kolumbien mindestens 43 Menschen ermordet hat, intensivieren Revolutionär_innen weiterhin den Widerstand gegen das rechte Duque-Regime mit Angriffen auf staatliche und kapitalistische Einrichtungen im ganzen Land.
Unsere Besetzungen sind untrennbar mit dem Kampf, denn die Besetzer*innen der effy29 ab Montag vor Gericht führen werden. Wir senden euch jeden Funken Solidarität, den wir haben.
Communiqé der fünf Kollektive
In den letzten Tagen haben fünf Kollektive verschiedene Häuser in Bern und Zollikofen besetzt. Heute treten wir in die Öffentlichkeit, um uns vorzustellen. Namentlich sind wir das Kollektiv Waldhütte an der Bitziusstrasse 13, das queerfeministische Kollektiv „Ramba Zamba“ an der Tillierstrasse 25, das Kollektiv „Hula-Hoop“ an der Wahlackerstrasse 5 in Zollikofen, dass Kollektiv „TARAP“ an der Ostermundigenstrasse 93 und das Kollektiv „Villa Rasselbande“ an der Fabrikstrasse 16.
Wir, dass sind einige Dutzend Menschen zwischen 16 und 45 mit viel Energie und Ideen. Wir wollen lebendige und freie Räume, wo wir uns ausprobieren und enthalten können. Uns eint, dass wir keine Stadt wollen, welche durch hohe Mieten, graue Wände und Immobilienspekulant*innen geprägt wird. Alle besetzten Häuser wurden in den vergangenen Jahren bereits mindestens einmal besetzt und unter scheinheiligen Gründen auch geräumt. Dass die Häuser erneut leer stehen und vergammeln können wir nicht akzeptieren.
Anknüpfend an den Text „Militante Kampagne gegen Knäste“ (Autonomes Blättchen Nr. 44, https://autonomesblaettchen.noblogs.org/ausgaben/ausgabe-nr-44/) haben wir uns entschieden praktisch und in Textform einige Gedanken zur Diskussion und Kampagne beizutragen. Daher haben wir in der Nacht auf den 19. Mai 2021 ein Fahrzeug der Firma Dussmann in der Krozinger Straße und ein Fahrzeug der Firma WISAG in der Fehrenbachallee in Freiburg im Breisgau geplättet. Beide Firmen profitieren direkt am Einsperren von Menschen und sind daher Ziel unserer Aktion geworden (WISAG s.u. und Dussmann: ⚠️ <html>https://chronik.blackblogs.org/?p=14308</html>).
Dies ist ein Text einiger Feministischer Autonomer Zellen (FAZ) zu unseren Grundlagen für ein gemeinsames Netzwerk, der in vielen langen Gesprächen entstanden ist. Wir veröffentlichen diese Grundlagen, um sie mit anderen zu teilen, Austausch darüber anzustoßen und zum Mitmachen zu begeistern. Wir schreiben aus unserer Perspektive – das heißt, für anders positionierte Leute mögen diese Grundlagen nicht komplett übertragbar sein. Wenn das so ist: Wir freuen uns über Eure Gedanken dazu! Dennoch wünschen wir uns, dass andere, die sich als FAZ organisieren, diese Prinzipien teilen – oder wenn nicht, sie diskutieren und mit uns darüber ins Gespräch kommen. Das Wissen um geteilte Grundlagen soll uns mehr Kraft, Rückhalt und Autonomie verschaffen.
Kampf dem Patriarchat Als FAZ beruhen unsere Kämpfe auf queeren und feministischen Ideen: Kämpfe gegen patriarchale Unterdrückung sind für uns ein zentrales Ziel und Methode unserer Handlungen. Dabei versuchen wir intersektional zu denken und handeln, also beispielsweise das Zusammenwirken von Rassismus und Sexismus in den Blick zu nehmen. Denn wir sehen Unterdrückungsverhältnisse als miteinander verwoben an – einfache Lösungen werden dem nicht gerecht.Wir wollen versuchen, Aktionsgemacker und arrogantes Militanzgehabe zu überwinden. Die feministische Auseinandersetzung mit patriarchalen Verhältnissen gilt auch in der Gruppe, z.B. in Bezug auf unsere Arbeitsverteilung.
Eindrücke von der wichtigen Kundgebung vor der JA Simmering am 28.5.21. Laut & kraftvoll wurde auf die menschenverachtenden Zustände im Simmeringer Knast aufmerksam gemacht & die rassistischen Misshandlungen, die dort eingesperrte Menschen erdulden müssen.
Besonders schön zu sehen war, dass der Protest die Menschen hinter den Mauern erreichte: So konnten Freund*innen mit den Menschen im Knast über die Ferne kommunizieren, Musikwünsche entgegen genommen & gemeinsam die Ablehnung der Knastgesellschaft zum Ausdruck gebracht werden!
Am 28.5. um 17.00 raus zur Kundgebung vor die JA Simmering gegen die Knastgesellschaft! Erst vor kurzem kam es in der JA zu einem heftigen Covid-19-Cluster aufgrund von fehlender Prävention. Positiv getestete Menschen werden mit Nicht-Infizierten in den Zellen gehalten.
Der Kontakt zur Außenwelt wurde jedoch völlig abgeschnitten. Es gibt kaum Maßnahmen, um dem Cluster human beizukommen – erneut werden in den Knästen Tote in Kauf genommen!
Zeigen wir unsere Solidarität!
28.5., 17h
JA Simmering, Kaiserebersdorfer Straße 297
Wenn das Viertel von Bullen belagert wird, knallt es halt woanders.
Nach den Hausdurchsuchen im Stadtteil Connewitz am Mittwoch haben wir unserer Wut noch etwas Ausdruck verliehen, indem wir das „Haus des Jugendrechtes“ (darin sitzt auch Polizei und Staatsanwaltschaft mit drinnen) im Leipziger Osten angegriffen haben. Uns ist bewusst, das es nicht im Verhältnis zu dem steht, was an dem Tag passiert ist. Dennoch war es uns wichtig, auch nach misslungener Sponti, wenigstens noch eine kleine Antwort in Form von Farbe und Steinen zu liefern.
Wir möchten den Raum hier nutzen, um solidarische Kritik zu äußern. Kritik über einige Dinge die uns in letzter Zeit aufgefallen sind, dass Spontis angekündigt werden und zum wiederholten mal nicht stattfinden (heute lag dies an Bullen, das letzte mal nicht). Das ist gefundenes Fressen für den Überwachungsstaat, welcher seelenruhig durch den Park schlendern kann und Gesichter aufnehmen kann. Es ist ein unschönes Gefühl wenn in den Polizeimeldungen konkrete Zahlen stehen wie viel Leute im Park waren, weil es halt 20:00 noch hell ist und nicht gestartet oder ein Abbruch kommuniziert wird. Da Demonstrationen während den Maßnahmen in Sachsen schwerer umzusetzen sind, ist es umso wichtiger, dass sich alle an bestimmte Dinge halten. Das wäre zum Beispiel Aufrufe die nicht auf Instagram oder in Gruppen sollen auch nicht dahin zustellen oder wenn man zu Demonstrationen aufruft nen Plan zu haben. Wir haben Bock wieder Momente zu erleben in denen wir als Viertel oder als autonome Bewegung wehren können. Zu viele demotivierende Abende in Connewitz wären ärgerlich.
Wir sind immer noch wütend und sehen uns Freitag gegen die Ausgangssperre! In der Hoffnung, dass Steine und Farbe dieses mal die Richtigen treffen.
Einige erste Gedanken zu MAYDAY-Demonstration in Wien 2021. Wir hoffen auf eine Debatte um die Geschehnisse, um gemeinsam zu verstehen was vorgefallen ist und um zu besprechen wie wir mit solchen Situationen in Zukunft umgehen können.
Gestern waren wir auf der Straße um an der Mayday-Demonstration teilzunehmen. Unter dem Titel „Kapitalismus ist die Krise! Soziale Kämpfe verbinden!“ ist es einem großen Bündnis aus verschiedensten Gruppierungen, Strukturen und Strömungen gelungen eine durchaus beachtliche Demonstration auf die Beine zu stellen. Angeführt von einem feministischen „WE CARE FOR REVOLUTION“-Block folgten anarchosyndikalistische Gewerkschaften, autonome, antifaschistische und anarchistische Gruppierungen und Personen sowie soziale, Anti-Abschiebe- und Bildungs-Initiativen. Über drei Stunden lang zog die Demonstration ausgehend vom Bahnhof Ottakring zum Sigmund-Freud-Park, wo eine Abschlusskundgebung stattfand. Bis zum Ende der Demonstration verlief alles ruhig, es kam zu keinen uns bekannten Zwischenfällen und die Demonstration wurde von hunderten Leuten aus Fenstern und Türen freudig empfangen.