Posts Tagged ‘mayouf ferhat’

[Deutschland] Kurze Auswertung zur Kundgebung und Demo „Laut, wütend und offensiv gegen Knäste“

Mittwoch, Juli 28th, 2021

quelle: criminals4freedom

Zunächst wollen wir uns bei allen Unterstützer*innen, Redner*innen, Freund*innen und dem im Vorfeld erschienenden Unterstützungsaufruf von „Radical solidarity coordination bedanken.

Auf der Gedenkkundgebung für Ferhat Mayouf gab es viele starke, teils sehr emotionale Redebeiträge von Gefangenen aus Moabit, deren Angehörigen, dem Mumia Berlin Bündnis, Death in Custody und der Migrantifa Berlin. Hier versammelten sich etwa 100 Menschen. Die Redebeiträge von den Gefangenen und Angehörigen findet ihr unten, verbreitet sie gerne.

Die Demo zum Knast war durchgehend lautstark, obwohl wir dort lediglich 150-200 Menschen waren. Vorm Knast gab es ebenfalls ein sehr lautes Feuerwerk, welches die Demo zwar nicht sehen, dafür aber hören konnte. Den Gefangenen wurde von der Demo aus zugewunken, gerufen – aus den Zellen hallte es „Freiheit für alle“ und es wurde zu „siamo tutti antifascisti“ mitgeklatscht.

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[Deutschland] Auswertung der Gedenkkundgebung und Demo „Laut, wütend und offensiv gegen Knäste“ von Angehörigen und einem Ex-Gefangenen

Mittwoch, Juli 28th, 2021

quelle: criminals4freedom

Angehörige eines Gefangenen aus Moabit und ein Ex-Gefangener schildern ihre Eindrücke von der Gedenkkundgebung für Ferhat Mayouf und der Demonstration „laut, wütend und offensiv gegen Knäste“ am 23.07.21.

Erster Todestag von Ferhat Mayouf.

Freitag war mal wieder Demo angesagt und ich finde es gut, dass die Stadt nicht in den Dauerschlaf fällt. Sie sollte in regelmäßigen Abständen wachgerüttelt werden. Gestern war nun der Tag der Tage an denen sie nicht pennen konnte und durfte.

Wir trafen uns mit einem Überlebenden des Knastes Moabit. Leidensgenossen von Kay, dieser sagte uns es wäre seine erste Gedenkkundgebung/Demo. Es sollte noch ein Weiterer hinzukommen, aber diese durfte kurzzeitig in seine Heimat reisen. Wir wissen alle Familie geht vor, damit entschuldigt.

Im Vorfeld bastelten wir Erinnerungsstücke für Ferhat. Plakate von der Demo. Wir fuhren früher los um mehr Zeit im Vorfeld zu haben. Wir trafen Kay seinen

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[Deutschland] Zum Todestag von Ferhat Mayouf: Laut, wütend und offensiv gegen Knäste! Für die Freiheit, für das Leben!

Samstag, Juni 26th, 2021

quelle: criminals for freedom

Für die Freiheit, für das Leben!

– Call in english and other languages coming soon-

Am 23.07.20 wurde Ferhat Mayouf durch den Knast Moabit ermordet. Seine Zelle brannte, er schrie mehrere Minuten um Hilfe, doch die Schließer*innen öffneten die Zellentür nicht. Ferhat kam aus Algerien, war 36 Jahre alt und Person of Color. Die Justiz spricht von Suizid – aber wir wissen, das war Mord!

People of Color, Migrant*innen, migrantisierte und Schwarze Menschen werden täglich durch die Justiz und den Staat rassistisch schikaniert, unterdrückt, misshandelt, gefoltert oder ermordet. Sei es durch die Grenzpolitik, durch Bullen oder staatliche Institutionen wie Knäste. Auch Ferhat Mayouf war dieser Gewalt ausgeliefert. Festgenommen wurde er in Neukölln am 29.06.20 mithilfe eines Diebstahlvorwurfes. Er wurde in U-Haft verschleppt, weil er keine deutsche Staatsangehörigkeit hatte. Weil er Person of Color war, wurde er bei seiner Festnahme von den Bullen so sehr verprügelt, dass seine Rippen brachen.

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[Deutschland] Radio Interview über den Mord an Ferhat

Montag, Oktober 12th, 2020

Quelle: criminals for freedom

Im folgenden Link ein Interview über den Mord an Ferhat im Knast Moabit. Zu hören war der Beitrag im Radio Chemnitz und Radio Dreyeckland, Freiburg

Aus dem Skript:

„Ferhat Mayouf war ein Geflüchteter aus Algerien, der im Gefängnis in Moabit, Berlin in Untersuchungshaft saß. Am 23. Juli kam es zu einem Brand in seiner Zelle, dabei kam Ferhat Mayouf ums Leben. Die Medien und die JVA gehen sofort von der Selbstmordthese aus. Doch einige Mit-Gefangenen wenden sich an die Gefangenen-solidarische Gruppe names Criminals for Freedom und schildern den Tatverlauf aus ihrer Perspektive. Dieser stellt dar, dass Ferhat Mayouf aus seiner Zelle um Hilfe schrie und die Wärter:innen vor der Zelle verweilten und nichts taten.
Über den Kampf um Aufklärung der Todesumstände und des Tatverlaufs sprachen wir mit einer Aktivistin der Gruppe Criminals for Freedom.

Das eigentliche Interview beginnt ab 1:45 Min.“

[Deutschland] Update: Sie reden von Suizid, aber es war Mord – weiterer Toter durch den Knast Moabit

Mittwoch, August 12th, 2020

Quelle: criminals for freedom

Erste Informationen über den Zellenbrand und den Ermordeten vom 27.07.20.

Durch den Artikel der TAZ über den Brand und Ermordeten im Knast Moabit vom 05.08.20 wurde zunächst der Vorname des Ermordeten bekannt. Mittlerweile haben wir auch den Kontakt zu den Angehörigen, weshalb wir unter anderem ursprüngliche Informationen an dieser Stelle korrigieren wollen.

Mayouf Ferhat wurde am 23.07.20 durch die Justiz ermordet. Er war, entgegen unserer ursprünglichen Veröffentlichung, nicht aus Marokko, sondern aus Algerien. „Er war Flüchtling und die meisten, die hier in Moabit sitzen, müssen leider oft ihren Namen ändern und geben generell wenig von sich Preis. Dadurch war uns nicht genau klar, wo das Brandopfer herkommt und wie er heißt. Hier im Knast hieß es zunächst von einigen, er käme aus Marokko, andere Gefangene sagten, er käme aus Algerien. Wir kannten ihn hier im Knast unter dem Namen Sami.“, so ein Gefangener aus Moabit.

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