Archive for the ‘texte von gefangenen’ Category

[Deutschland] Thomas Meyer-Falk: „Sechs Monate in Freiheit- wie ging es weiter?“

Dienstag, Februar 27th, 2024

Quelle: indymedia

Nach sechs Monaten in Freiheit, hier ein neuer Rück- und Ausblick von Thomas aus Freiburg.

Ende August 2023, es war Hochsommer, wurde ich nach fast 27 Jahren Haft entlassen. Eben noch auf Station 2, in meiner Zelle in der JVA Freiburg, Zeitung lesend, eingeengt von den gefängnistypischen kleinlichen, kleinkarierten Regelungen, welche im Namen von „Sicherheit und Ordnung“ von den zuständigen Bediensteten verfügt werden, drückte mir am Vormittag des 29. August 2023 Frau Dr. S. den Beschluss des Oberlandesgerichts in die Hand. Ab sofort sei ich frei!

Willkommen Freiheit

Es tat gut, endlich Menschen begegnen zu können, ohne die permanente Überwachung und Kontrolle des Justizsystems. Schon in den ersten Minuten und Stunden nach Verlassen der Haftanstalt führte ich Telefongespräche. In Haft muss mensch sich Telefonnummern erst von der Anstalt freischalten lassen: jetzt wählte ich selbst- und wurde auch angerufen. Abends saß ich, dort wo ich freundliche Aufnahme gefunden hatte, mit Menschen die mich das erste Mal sahen und ich ebenfalls, am Abendbrottisch zusammen. 27 Jahre lang hatte ich so etwas nicht mehr erlebt.

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Der Gefangene Andreas Krebs ist seit dem 29.1.24 im Hungerstreik

Freitag, Februar 2nd, 2024

Quelle: Criminals for Freedom

Folgenden Artikel haben wir auf de.indymedia.org gefunden und wollen ihn hier spiegeln:

Berlin, den 27.01.2024

An die Anstaltsleitung JVA Tegel

Betreff: Unbeantwortete Anträge zum Erhalt der Zeitungen „Gefangenen Info“, „Rote Hilfe- Zeitung“ und Einbehaltung von Unterlagen vom 15.01.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

mehrfach stellte ich einen Antrag zur Genehmigung der Zusendung und Aushändigung der Zeitung „Gefangenen Info“ und „ Rote Hilfe“. Bis Dato wurden mir die Zeitungen des Gefangenen Info einbehalten und meine gestellten Anträge unbeantwortet gelassen.

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Thomas ist endlich frei!! Wie der Wind raschelt und die Eichen fallen: eine Woche Freiheit!

Mittwoch, September 27th, 2023

Anmerkung ABC Wien: Wir freuen uns sehr zu hören, dass Thomas nach all den Jahren endlich frei ist! 27 Jahre Knast am eigenen Körper zu erleben ist für uns nicht vorstellbar… Wir hoffen, dass es für dich Thomas möglich ist, dich bald zurechtzufinden und freuen uns zu lesen, dass du dabei Unterstützung hast. Der jahrelange Briefkontakt hat auch uns immer viel bedeutet und uns auch immer wieder mal motiviert weiter zu machen, wenn wir an manchen Tagen wieder mal an vielem gezweifelt haben. Hoffentlich treffen wir uns bald mal persönlich!

quelle: freedom for thomas

Am 29.08.2023 wurde ich nach fast 27 Jahren Inhaftierung binnen zwei Stunden aus dem Hochsicherheitsbereich der JVA Freiburg entlassen. Wie geht es einem Menschen in einer solchen Situation? Darüber möchte ich nach der ersten Woche berichten.

Der 29.08.2023

Noch um 8 Uhr saß ich im Besuchsbereich der JVA mit der womöglich künftig zuständigen Bewährungshelferin und wir rätselten ob und wenn ja wann eine Entlassung erfolgen würde. Um 14 Uhr war es soweit- ich war entlassen und auf dem Weg zu meiner neuen Wohnmöglichkeit. Ich hätte überschäumen müssen vor Glück, aber im Vordergrund stand die zügige Abwicklung des Umzugs und der ersten Ämtergänge. Schon gegen 15 Uhr stand ich im Job-Center und danach bei der Krankenkasse. Der Abend wurde lang, endete nach Mitternacht. Ich lernte in dem neuen Wohnumfeld Menschen kennen, telefonierte mit Freund*Innen und fing gleich an zu simsen. Die Welt des 21. Jahrhunderts hatte mich in Kürze integriert: denn dank der OG der Roten Hilfe e.V. aus Freiburg lagen Smartphone und Laptop bereit.

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Erklärung von Alfredo Cospito bei der Anhörung zur Haftprüfung wegen der einstweiligen Verfügungen bei der Operation Sibilla

Sonntag, April 9th, 2023

Quelle: Soligruppe für Gefangene

Per Mail erhalten


Wir haben die Gerichtserklärung, die der Anarchist Alfredo Cospito am 14. März bei der Anhörung zur Haftprüfung wegen der „Operation Sibilla“ verlesen hat, bekommen und wollen sie so weit wie möglich verbreiten. Wir erinnern daran, dass (wie wir einige Tage später erfuhren) das Untersuchungsgericht von Perugia zum zweiten Mal die Anordnung der Untersuchungshaft gegen Alfredo und fünf weitere Gefährten aufgehoben hat, die der Anstiftung zu Straftaten mit dem erschwerenden Umstand des Terrorismus im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der anarchistischen Zeitung „Vetriolo“ und anderer Artikel und Beiträge angeklagt waren. Die „Operation Sibilla“ (im Zuge dessen der Staatsanwalt ursprünglich acht Haftbefehle gemäß Artikel 270bis StGB und 414 StGB mit terroristischem Hintergrund beantragt hatte, die später in sechs einstweilige Anordnungen umgewandelt wurden, wobei ein Haftbefehl für Alfredo erlassen wurde) ist zusammen mit dem Scripta-Manent-Verfahren eine der beiden „Grundsäulen“, auf denen die 41 bis-Haftanordnung für den Gefährten beruht.

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Alfredo’s Brief: “Ich danke euch, Genossen, für eure Liebe.”

Montag, März 6th, 2023

Quelle: bonustracks

Alfredo Cospito

Mein Kampf gegen das 41bis Regime ist der individuelle Kampf eines Anarchisten, ich gebe oder empfange keine Anweisungen. Ich kann einfach nicht unter einem unmenschlichen Regime leben, wie es 41bis bedeutet, wo ich nicht frei lesen kann, was ich will, Bücher, Zeitungen, anarchistische Zeitschriften, Magazine für Kunst und Wissenschaft sowie Literatur und Geschichte. Die einzige Möglichkeit, dem Regime zu entkommen, besteht darin, meine Identität als Anarchist aufzugeben und sie an jemanden anderen zu verkaufen, der meinen Platz einnimmt.

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[Griechenland] Pola Roupa & Nikos Maziotis: Solidarität mit dem Gefährten Thanos Chatziangelou im Hunger- und Durststreik

Dienstag, Januar 17th, 2023

Quelle: anarchist news, übersetztung abc wien

Solidarität mit dem Gefährten Thanos Chatziangelou, Mitglied der Organisation Anarchistische Aktion, der sich seit dem 19.12.2022 im Hunger- und Durststreik befindet und in Gefahr ist bleibende gesundheitliche Schäden davonzutragen, falls das nicht schon geschehen ist.

Wir leben in Zeiten einer allgemeinen Entfesselung staatlicher Gewalt und Repression in einem allgemeinen Umfeld der sozialen Krise, des Elends und der Verarmung: Unterdrückung selbstverwalteter Widerstandsräume, gewaltsame Unterdrückung von Demonstrationen, staatliche Tötungen, bei denen die Staatsorgane straffrei ausgehen, ständige Verschärfung der Strafgesetzgebung und des Strafvollzugs, was unter anderem auf den Umgang mit politischen Gegner*innen des Staates abzielt.

Die immer schärferen Angriffe des Staates auf die kämpferischen Gefangenen haben einen Punkt erreicht, an dem er nicht einmal mehr die Forderungen des Hungerstreiks akzeptiert. Dieser wird im neuen Strafvollzugsgesetzbuch nicht einmal mehr erwähnt, so wie es im alten der Fall war, sondern es werden jetzt die unfreiwillige Einweisung in ein Krankenhaus und die Zwangsernährung, die eine Folter darstellt, neu geregelt.

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[Texte von Gefangenen] Thomas Meyer-Falk: „Solidarität mit Alfredo – über alle Mauern hinweg!“

Mittwoch, Januar 11th, 2023

Quelle: freedom for thomas

Alfredo Cospito sitzt in Sizilien unter dem Haftregime „41-bis“ im Gefängnis und wird in strenger Isolation gehalten. Er wehrt sich gegen die Haftbedingungen mit einem Hungerstreik, setzt sein Leben ein für den Protest gegen die unmenschlichen Haftbedingungen.

 Keine Besuche (mit Ausnahme von Angehörigen), Bücher dürfen ihm nicht zugeschickt werden, kein Zugang zu Zeitungen – und er darf auch keine Artikel mehr schreiben. Zurückgeworfen ganz auf die rein physische Existenz, letztlich dem seelischen Tod ausgeliefert.

Die Haftverschärfung in seinem Fall geht zurück auf eine Entscheidung des Kassationshofes welches einen Bombenanschlag aus dem Jahre 2006, bei welchem niemand getötet oder verletzt wurde, als vollendetes politisches Attentat wertete und da Alfredo keine Reue zeige, mit der lebenslangen Verwahrung unter dem berüchtigten „41-bis“ Strafvollzugsartikel belegte.

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[Deutschland] Thomas Meyer-Falk: „Solidarität mit Rainer Loehnert“

Samstag, Oktober 8th, 2022

Quelle: indymedia

Rainer sitzt nun seit über 36 Jahren in der forensischen Psychiatrie, er mischt sich immer wieder in politische Debatten ein. Aktuell benötigt er unser aller Solidarität.

Er soll einen Mitpatienten in der forensischen Psychiatrie in Bedburg-Hau attackiert haben und wurde deshalb isoliert. Manche Leserinnen und Leser erinnern sich vielleicht an Texte, die Ulrike Meinhof aus ihrer Isohaft schrieb, wie es ihr das Hirn fast zerriss und sie nicht nur psychisch, sonderen körperlich litt. In den Psychiatrien ist die Isolation nicht weniger schlimm, zumal sie oftmals in nahezu leeren, gekachelten Räumen vollstreckt wird.

Bei Rainer kommt hinzu, dass ihm ihm bis zum 30.September verboten war sich von Freundinnen und Freunden anrufen zu lassen; zwischenzeitlich soll ihm sogar der Stift zum Briefe schreiben weggenommen worden sein. Weiterhin herrscht ein absolutes Besuchsverbot. Dazu kommen die Medikamente mit ihren dramatischen Nebenwirkungen.

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[Chile] Worte des anarchistischen Gefangenen Joaquín García Chanks aus der Gefangenschaft

Mittwoch, Oktober 5th, 2022

Quelle: actforfree, übersetzt von abc wien

Im Rahmen der Woche der Agitation und Solidarität mit anarchistischen und antiautoritären Gefangenen aller Strömungen teilen wir Worte des anarchistischen Gefangenen und Gefährten Joaquín García aus der Gefangenschaft.

In Zeiten, in denen die wohltätige Solidarität in jeden einzelnen Bereich des Kampfes gegen die Gefängnisse eindringt und jeden Ort der Kompliz*innenschaft in eine ewige Logik von Märtyrer*innen und Zuschauer*innen verwandelt, ist es dringend notwendig, gegen die bequeme Unbeweglichkeit dieses Konzepts der Solidarität zu rebellieren, sie aus den stagnierenden Beschränkungen der rein materiellen Hilfe zu befreien und Aktionen der Kompliz*innenschaft, des Vertrauens und Räume, in denen die antagonistische Gewalt einen fruchtbaren Boden für ihre Praxis findet, einzubinden.

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[Frankreich] Ein Brief von Ivan, aus dem Gefängnis von Villepinte

Dienstag, Oktober 4th, 2022

Quelle: anarchist news, übersetzt von abc wien

Ich schreibe euch, um einige Gedanken mitzuteilen und einige Neuigkeiten zu berichten.

Ich möchte mit etwas beginnen, das die Methoden des Rechtssystems sehr gut veranschaulicht. Einige Tage nach meiner Verhaftung schickte die ermittelnde Richterin, Stéphanie Lahaye, zwei Polizisten der SDAT [Unterabteilung Terrorismusbekämpfung der Kriminalpolizei] (darunter den Kriminalpolizisten „RIO 1237232“ – wie Maschinen werden sie mit Nummern bezeichnet), um meine Tochter und ihre Mutter zu verhören. Auf ihre Anweisung hin und gemäß den Verfahren der staatlichen Justiz versuchten sie, Druck auf ein 12-jähriges Mädchen auszuüben. Sie wollten sie allein verhören. Ihre Mutter weigerte sich natürlich, sie alleine zu lassen.

Ein gewöhnliches Verfahren, banal, ein notwendiger Akt zur Wahrheitsfindung nach Ansicht von Richter*innen und Polizist*innen. Meiner Meinung nach ein Versuch, Angst zu verbreiten. Eine Warnung an meine Lieben und an alle, die nach der inquisitorischen Logik der Justiz verdächtig sind und belästigt werden müssen, wenn sie sich mit einem Anarchisten zusammentun, der direkter Aktionen beschuldigt wird – ähnlich der Logik, die gegen mich angewendet wurde. Als das gleiche OPJ mich während der GAV-Anhörungen [Befragung bei der Verhaftung] fragte – mich beschuldigte -, dass ich Anarchist*innen, die in Frankreich und anderen Ländern inhaftiert sind, unterstütze. Dass ich ihnen geschrieben und ab und zu ein wenig Geld geschickt habe. Natürlich habe ich vielen inhaftierten Gefährt*innen geschrieben und mein Bestes getan, um ihnen meine Solidarität zu bekunden.

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Von Küste zu Küste: Offener Brief des anarchistischen Gefangenen Toby Shone

Montag, August 29th, 2022

quelle: abc philly, übersetzung abc wien

Ich habe schon früher über die Notwendigkeit geschrieben, eine atlantische Brücke zu errichten, die auf internationaler revolutionärer Solidarität und gegenseitigem Wissen basiert und die sich in Richtung Affinität und direkter Aktion zur Unterstützung unserer inhaftierten Gefährt*innen bewegt. Seitdem wurde ich vor kurzem von einer*m Gefährt*in des Anarchist Black Cross Philadelphia hier in der G4S-Einrichtung, in der ich festgehalten werde, besucht. G4S ist ursprünglich ein amerikanisches Unternehmen, Wackenhut, das Pionierarbeit in der privaten Gefängnis- und Sicherheitsindustrie auf der ganzen Welt geleistet hat. Im Rahmen unserer Diskussion zwischen dem*der Gefährten*in von ABC Philadelphia und mir sprachen wir über die Notwendigkeit, zu verhindern, dass sich unsere Gruppen und Communities nach innen wenden und sich in mikroskopischen Szenen und Kurzsichtigkeit verschließen. Die anglophone Welt ist für diesen Trend besonders anfällig, obwohl er nicht nur auf englischsprachige Gebiete beschränkt ist. Wie können wir die Rhetorik in praktisches Handeln umsetzen? Worte und Taten müssen übereinstimmen, und das heißt was?

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[Griechenland] Giannis Michailidis: Bekanntgabe der Aussetzung – nicht der Beendigung – des Hungerstreiks

Sonntag, August 7th, 2022

quelle: enough is enough

Eine Erklärung von Giannis Michailidis, über die Aussetzung seines Hungerstreiks.

Ursprünglich veröffentlicht von Athens Indymedia. Übersetzt von Riot Turtle.

Ich befinde mich in der unglücklichen Lage, ankündigen zu müssen, dass ich diesen schwierigen Kampf aussetze, ohne etwas Wesentliches gewonnen zu haben. Dieser Kampf ist jedoch noch nicht zu Ende und ich habe auch nicht die Absicht, ihn unvollendet zu lassen. Die Aussetzung ist vorübergehend; einige der Gründe sind offensichtlich. Einige sind es nicht. Ich entschuldige mich bei denen, die mich unterstützt haben, dass ich die Gründe zu diesem Zeitpunkt nicht öffentlich mitteilen kann. Sollte ich weitermachen müssen, werde ich öffentlich und ausführlich erklären, warum ich mich für die vorübergehende Aussetzung entschieden habe. Ich werde weiter für das kämpfen, was ich verdiene, und hoffe, dass ich nicht weitermachen muss.

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[Chile] Drei Artikel aus dem Knast von Mónica Caballero Sepúlveda, Juli 2022

Sonntag, August 7th, 2022

quelle: soligruppe für gefangene, leicht überarbeitet von abc wien

Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns

Kommuniqué der anarchistischen Gefährtin Mónica Caballero Sepúlveda aus dem Gefängnis von San Miguel, Santiago, einem vom chilenischen Staat besetzten Territorium.

10. Juli 2022

Wir sehen uns in der dringenden Notwendigkeit, über die aktuelle Situation zu kommunizieren, die wir seit etwa einem Monat wiederholt und in aufsteigender Weise durchmachen. Innerhalb des Traktes, das uns die Wärter*innen zugewiesen hat, haben wir ein geschlossenes und abgesondertes Regime (A.d.Ü., Haftbedingungen), das im Gegensatz zum Rest der Gefängnisbevölkerung für jede Fleißarbeit, die wir innerhalb des Gefängnisses und des Ausgangs zum Hof zu verrichten haben. Dieses Regime bringt es mit sich, dass uns der tägliche Ausgang zum Hof nicht gewährt wird, der nur eine Stunde am Tag beträgt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels sind wir seit mehr als 100 Stunden eingesperrt.

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[Deutschland] Thomas Meyer-Falk: Verlegung nach Sachsen – never ending story?!

Samstag, Juni 11th, 2022

quelle: freedom for thomas

Seit November 2019 bemühe ich mich von Südbaden nach Sachsen in den dortigen Justizvollzug verlegt zu werden. Das Verfahren gleicht fast einer Odyssee, denn trotzdem ich im November 2021 vor dem OLG Dresden gewonnen hatte, verweigert das sächsische Justizministerium weiterhin meine Übernahme.

Das erste Gerichtsverfahren

Wie schon im November 2021 berichtet https://freedomforthomas.wordpress.com/2021/11/20/verlegung-in-ein-sachs… hatte ich in einem ersten Anlauf vor dem OLG Dresden einen Etappensieg errungen. Während die baden-württembergische Justiz der Verlegung ziemlich zeitnah im Frühjahr 2020 zustimmte, weigerte sich die sächsische Justizverwaltung mich in den dortigen Vollzug zu übernehmen, obwohl z.B. für Freund*innen aus der Region die Besuchsmöglichkeiten wesentlich besser wären; außerdem sollte nach Jahrzehnten in baden-württembergischen Vollzugsanstalten ein „Neuanfang“ unternommen werden. Beides überzeugte die Sachsen nicht, weshalb mein Antrag von dort abgelehnt wurde.

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(Frankreich) Brief von Boris geschrieben im Juni 2021 aus dem Gefängnis von Nancy-Maxeville

Donnerstag, Juni 2nd, 2022

Quelle: Soligruppe für Gefangene

Per Mail erhalten, ursprünglich auf Attaque am 16.06.2021 veröffentlicht

Brief von Boris geschrieben im Juni 2021 aus dem Gefängnis von Nancy-Maxeville, Frankreich

Nach 8 Monaten Untersuchungshaft im Centre Pénitentiaire von Nancy-Maxéville wurde unser anarchistischer Genosse am 19. Mai zu vier Jahren Gefängnis, wovon 2 bedingt, und zu einer Busse von hunderttausend Euro verurteilt weil er zwei Funkmasten im Jura im April 2020 während dem ersten Lock-down abgefackelt hat. Am vergangenen 7. August wurde er nach einem Brand in seiner Zelle in die Station für Schwerverbrannte des Hospitals von Metz eingewiesen, wo er sich in kritischem Zustand noch immer befindet.

Da wir über keine andere Version als jene der Folterer in Uniform und des journalistischen Gesindels verfügen, die in ihrem Eigeninteresse produzieren, ist unsere einzige Gewissheit, dass das Gefängnis ein System der institutionalisierter Folter ist, und dass der Staat – von der Polizei bis zur Justiz und zum Gefängnis – der direkte Verantwortung für diese Situation, die keinesfalls ein Einzelfall ist, trägt.

In diesem im Juni aus dem Knast geschriebenen Brief kommt Boris auf seinen Angriff und seine Gründe zurück, die gegen die Kontrollmittel und gegen die verheerenden Folgen für das Lebende des Abbaus der für den Bau dieser Technologien notwendigen Rohstoffe gerichtet sind.

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[Deutschland] Thomas Meyer-Falk: Solidarität mit Sibel Balaç und Gökhan Yildirim!

Donnerstag, April 28th, 2022

quelle: freedom for thomas

Sich auch im Gefängnis nicht brechen zu lassen, auch dort ihre eigene politische und soziale Identität zu wahren, dafür treten Sibel und Gökhan, aber viele andere Genossinnen und Genossen ein.

Auch als Gefangene an jene Menschen zu denken, die außerhalb von Gefängnismauern unter unmenschlichen und unterdrückerischen Bedingungen leben müssen, sich an deren Seite zu stellen, dafür stehen stellvertretend Sibel und Gökhan.

Trotz ihrer eigenen harten und schwierigen Lebenssituation sind Sibel und Gökhan solidarisch mit den Menschen. Beide kämpfen weiterhin, auch mit Härte gegen sich selbst, für eine bessere, eine freiere Welt. In der deutschen Sprache leitet sich „Freiheit“ sprachgeschichtlich von „bei Freunden sein; hegen, pflegen“ ab. Das weist auch den Weg, den wir alle gemeinsam zu gehen haben, denn erst eine Welt in der wirklich alle Menschen miteinander „befreundet“ sind, können alle auch „frei“ sein. Es ist ein steiniger, ein schmerzvoller und entbehrungsreicher Weg. Darauf weist uns auch der Kampf von Sibel und Gökhan hin. Aber wir müssen ihn gehen, sonst werden künftige Generationen auf uns zurück schauen und sich abwenden vor Zorn und Scham.

Herzschlagende und solidarische Grüße aus Freiburg!

Thomas Meyer-Falk
JVA c/o Sicherungsverwahrung
Hermann Herder Str.8
79104 Freiburg
Deutschland

https://freedomforthomas.wordpress.com

 

Erklärung des anarchistischen Gefangenen Thanos Chatziaggelou: „Die kämpfende proletarische Basis ist historisch gesehen dazu verdammt, im Namen der faschistischen Interessen des Kapitalismus und des Imperialismus immer wieder abgeschlachtet zu werden“

Freitag, April 15th, 2022

quelle: enough is enough

Erklärung des anarchistischen Gefangenen Thanos Chatziaggelou für die internationale Konferenz über Terrorgesetze, politische Prozesse, faire Gerichtsverfahren und politische Gefangene, die am 9. April 2022 in Athen stattgefunden hat.

Ursprünglich veröffentlicht von Athens Indymedia. Übersetzt von Riot Turtle.

Heute werde ich mich auf die tiefe Bedeutung von Gerechtigkeit konzentrieren. Solange die Rechtmäßigkeit dieser Welt in der Gewalt der internationalen und lokalen Eliten ist, ist die kämpfende proletarische Basis historisch gesehen dazu verdammt, im Namen der faschistischen Interessen des Kapitalismus und des Imperialismus immer wieder abgeschlachtet zu werden. Wir sind kontinuierlich mit unserem Untergang konfrontiert, solange die Gerechtigkeit hinter den Kriegen versteckt ist, die durch transnationale Antagonismen, die Finanzdiktatur der Banken-Monopole oder hinter den blutgetränkten Fahnen von terroristischen Koalitionen wie NATO und EU verursacht werden.

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