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[Deutschland] Berufungsverhandlung endet ohne Verurteilung im Knast

Sonntag, Juli 21st, 2024

quelle: erhalten per email

Heute, am 18.07. 2024, fand am Landgericht Flensburg der erste Berufungsverhandlungstag gegen vier Verkehrswende-Aktivist*innen statt. Für eine der Angeklagten endete der Verhandlungstag im Gefängnis. Irene T. sitzt nun eine ganze Woche in Ordnungshaft, weil sie für ihre prozessualen Rechte kämpfte.

Schon bevor die Verhandlung startete war klar, dass heute rauerer Ton herrschte – noch rauer als am Flensburger Gericht üblich. Wer als diverse Person auf das Recht bestand, bei der Einlasskontrolle von einem Arzt oder einer Ärztin durchsucht zu werden, wurde gar nicht erst eingelassen. Wer sich aus Protest gegen diese Diskriminierung bei Betreten des Gerichtes nicht erhob, wurde kurzerhand und ohne Verwarnung des Saals verwiesen. Die meisten Personen wurden von der Justiz aus dem Saal getragen.

Den Zuschauenden ist noch immer unklar, warum Irene T. in Ordnungshaft musste. „Es ist lächerlich, dass sie abgeführt wurde! Es gab dafür keine Grundlage. Irene wollte lediglich Anträge stellen, die zu Beginn der Verhandlung gestellt werden müssen, weil sie danach unwirksam werden. Das hat dem Richter wohl nicht gepasst“, sagt Zuschauerin Verena Gobisch. „Richter Meppen war es einfach völlig egal, ob das Publikum der Verhandlung folgen kann oder nicht.“, ergänzt sie.

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Von Küste zu Küste: Offener Brief des anarchistischen Gefangenen Toby Shone

Montag, August 29th, 2022

quelle: abc philly, übersetzung abc wien

Ich habe schon früher über die Notwendigkeit geschrieben, eine atlantische Brücke zu errichten, die auf internationaler revolutionärer Solidarität und gegenseitigem Wissen basiert und die sich in Richtung Affinität und direkter Aktion zur Unterstützung unserer inhaftierten Gefährt*innen bewegt. Seitdem wurde ich vor kurzem von einer*m Gefährt*in des Anarchist Black Cross Philadelphia hier in der G4S-Einrichtung, in der ich festgehalten werde, besucht. G4S ist ursprünglich ein amerikanisches Unternehmen, Wackenhut, das Pionierarbeit in der privaten Gefängnis- und Sicherheitsindustrie auf der ganzen Welt geleistet hat. Im Rahmen unserer Diskussion zwischen dem*der Gefährten*in von ABC Philadelphia und mir sprachen wir über die Notwendigkeit, zu verhindern, dass sich unsere Gruppen und Communities nach innen wenden und sich in mikroskopischen Szenen und Kurzsichtigkeit verschließen. Die anglophone Welt ist für diesen Trend besonders anfällig, obwohl er nicht nur auf englischsprachige Gebiete beschränkt ist. Wie können wir die Rhetorik in praktisches Handeln umsetzen? Worte und Taten müssen übereinstimmen, und das heißt was?

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