[Griechenland] Prozess gegen den anarchistischen Gefährten Marios Seisidis

September 29th, 2021

Quelle: act for freedom, übersetzt von abc wien

Am Freitag, den 17.09.21 wurde um 13 Uhr im 6. Stock des Gerichts in der Loukareos-Straße der Prozess gegen den Gefährten Marios Seisidis wegen des bewaffneten Raubüberfalls auf die Nationalbank in der Solonos-Straße im Jahr 2006 fortgesetzt.

Während der Flucht zögerten die Polizist*innen nicht, in die Menge zu schießen, was zur Verwundung und Verhaftung des Anarchisten Yannis Dimitrakis führte. In der Folge wurden Marios und Simos Seisidis und Grigoris Tsironis zur Fahndung ausgeschrieben […]. Nach fast einem Jahrzehnt auf der Flucht wurden die drei gesuchten Gefährten an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten verhaftet. Simos verlor sein Bein durch eine Polizeikugel im Tauros-Viertel in Athen, Grigoris wurde in Volos bei einer Razzia des SWAT-Teams verhaftet (bei der sich Spyros Darvilas das Leben nahm) und Marios wurde auf dem Peloponnes zusammen mit Kostas Sakkas festgenommen. Während Simos und Grigoris in diesem Fall freigesprochen wurden, wurde Marios in erster Instanz zu 36 Jahren Haft verurteilt, da die staatliche Mafia bereits durch die Freisprüche der beiden anderen auf der Flucht befindlichen Personen irreparabel geschädigt worden war.

Mit diesem Prozess schließt sich der Kreis dieses Falles, und wir müssen das Vermächtnis des Widerstands und der Solidarität sowie den Gefährten selbst verteidigen, damit er nicht weiterhin der staatlichen Repression ausgeliefert ist. Solidarität ist unsere Waffe.

ALLE AN DER SEITE DES GEFÄHRTEN

KEINE GEISEL IN DEN HÄNDEN DES STAATES

[Russland] Moskau Anarchist Black Cross – Updates September 2021

September 29th, 2021

Quelle: avtonom, übersetzt von abc wien

Dieses Mal gibt es sowohl gute als auch schlechte Nachrichten, beginnen wir also mit den guten.

Maxim „Hadad“ Smolnikov aus der Untersuchungshaft entlassen

Maxim „Hadad“, ein Anarchist und Straßenkünstler aus Chabarowsk, wurde am 6. August aus der Untersuchungshaft in den Hausarrest entlassen, nachdem er fast 4 Monate im Gefängnis verbracht hatte. Ihm wird vorgeworfen, in einem Social-Media-Post vom November 2018 „den Terrorismus zu rechtfertigen“, nachdem der 17-jährige Anarchist Mikhail Zhlobitsky einen Sprengstoffanschlag auf FSB-Büros in Archangelsk verübt hatte. Die Staatsanwaltschaft legte gegen die Freilassung Berufung ein, aber das Berufungsgericht bestätigte Smolnikovs Freilassung am 22. September. Smolnikow hat noch keinen Gerichtstermin.

Weitere Informationen über den Fall Smolnikov findet ihr hier.

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[UK] Informationen über den Gefangenen Toby Shone und Aktuelles über die Repression gegen 325

September 29th, 2021

quelle: kam per mail, übersetzung von abc wien

Nachdem einige Zeit lang keine Informationen an die Öffentlichkeit gelangen durften, gibt es nun einige Neuigkeiten über den Gefangenen Toby Shone:

„Im November 2020 wurde eine Reihe von koordinierten Razzien gegen 325.nostate.net von Anti-Terror-Bullen in Großbritannien als Teil der „Operation Adream“ durchgeführt. Mehrere Grundstücke im Südwesten Englands wurden durchsucht und eine Person wurde verhaftet und nach dem Terrorismusgesetz angeklagt. Die Anklage lautet auf Verwaltung von 325.nostate.net, Finanzierung von Terrorismus über die Website und Verbreitung und Sammlung von für Terrorist*innen nützlichem Material.

Der Genosse Toby Shone war von November 2020 bis Februar 2021 auf Kaution freigelassen worden, als er erneut verhaftet und in das HMP (Her Majesty’s Prison, Knast ihrer Majestät) Wandsworth in London zurückgeschickt wurde, wo er immer noch festgehalten wird.

Toby wird wahrscheinlich in den kommenden Wochen von HMP Wandsworth ins HMP Bristol zur Verhandlung verlegt werden.

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[Deutschland] Prozess, RAZ, RL, Radikal – Prozessberichte vom 12. – 16. Verhandlungstag

September 29th, 2021

quelle: soligruppe für gefangene

Der zwölfte Verhandlungstag im Prozess gegen unseren Gefährten begann am 09.09.21 pünktlich um 9:00 Uhr, im Verlauf des Tages waren sieben solidarische Personen anwesend. Als erster Zeuge war ein Beamter vom Verfassungsschutz geladen, der wie auch schon seine Kollegen zuvor unter Arbeitsnamen und mit Perücke und falschem Bart verkleidet vor Gericht erschien, angeblich 47 Jahre alt und in Berlin beschäftigt. Der Zeuge war an der Observation des Angeklagten beteiligt, hat aber nach eigener Aussage keine Erinnerung mehr daran, weder konkret noch allgemein an den Einsatz. Weder der Name unseres Gefährten noch RAZ sage ihm irgendetwas. Zur Vorbereitung habe er das Behördenzeugnis und den Observationsbericht gelesen, was aber keine neuen Erinnerungen in ihm wachgerufen habe. Auf Nachfrage des Richters bestätigte er, am 12.07.21 an einer Besprechung seiner Behörde teilgenommen zu haben, bei der er und seine Kollegen darauf vorbereitet worden wären, was vor Gericht auf sie zukomme, was die Aussagegenehmigung bedeute und was sie zu beachten hätten. Auf die weitere Frage des Richters, ob er sich mit Kollegen über den damaligen Einsatz gesprochen habe, gab der Zeuge an mit niemandem darüber gesprochen zu haben, er sei gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrt.

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[Deutschland] Thomas Meyer-Falk: Andreas Krebs‘ Buch in JVA Schwäbisch-Gmünd auf dem Index

September 28th, 2021

quelle: freedom for thomas

Vor wenigen Wochen landete das Buch des Langzeitgefangenen Andreas Krebs, der zur Zeit in Italien im Gefängnis sitzt, in der schwäbischen JVA Schwäbisch-Gmünd auf dem Index, nachdem die stellvetretende Anstaltsleiterin Z. das Buch gelesen hatte.

Das Buch von Andreas Krebs

In seiner Autobiografie „Der Taifun- Erinnerungen eines Rebellen“ berichtet Krebs über seine langjährigen Hafterfahrungen in einer klaren Sprache, welche nicht nur die aus seiner Sicht bestehenden Zustände in deutschen Gefängnissen klar anspricht.

Mit dem Buch versucht Krebs, seine Erfahrungen zum einen zu verarbeiten, aber auch einem breiteren Publikum einen ungeschminkten Einblick in den Haftalltag zu geben.

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[Deutschland] Thomas Meyer-Falk: Knastshop Massak Logistik GmbH in der Diskussion

September 28th, 2021

quelle: freedom for thomas

Am 01.09.2021 sendete die ARD in ihrem Magazin „Plusminus“ einen längeren Beitrag über die prekäre Lebenslage von Inhaftierten in Deutschland, neben der zu geringen Entlohnung und fehlenden Rentenbeiträge ging es auch um den Gefängnisladenbetreiber Massak Logistik GmbH. Ein Link zu dem ARD-Beitrag findet sich am Ende des Artikels.

Massak Logistik GmbH

Die Firma beliefert seit vielen Jahren den Großteil aller Gefängnisse in der BRD mit allem was die Inhaftierten dort für Geld kaufen dürfen: Lebensmittel und die ganze Palette des non-food Bereichs also über Kleidung, Elektroartikel bis hin zu Büchern und vielem mehr. Seit jeher ist die Preispolitik ein Gegenstand reger Diskussionen unter Gefangenen, da diese die Preise in vielen Fällen als zu hoch erleben, im Vergleich zu dem Einzelhandel vor den Gefängnismauern.

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Comic-Story: Umgang mit DNA

September 28th, 2021

quelle: barrikade.info

Zum diesjährigen Entsichern-Kongress in Berlin wurde von der Antirepressionsplattform Berlin ein Comic veröffentlicht, das sich mit DNA-Spuren beschäftigt. Durch die teilweise komplizierten Inhalte führt eine alltägliche Geschichte von Menschen, die ein Burschenschaftshaus angreifen und durch DNA-Spuren in Bedrängnis durch die Repressionsbehörden geraten. Auf 32 A5-Seiten geht es um DNA Vermeidung, Zerstörung, Entnahme, Speicherung, Verwertung im Strafverfahren, vor Gericht und danach. Es finden sich grundlagentexte, aber auch tiefer gehende juristische Ausführungen.

Aus dem Vorwort:
Fingerabdrücke grundsätzlich vermeiden und nicht durch das Sichtfeld von Kameras laufen – das kennen wir schon. Oder zumindest scheint es uns selbstverständlich.
Seit mehreren Jahren wird aber auch die DNA-Analyse wichtiger für politische Ermittlungsverfahren. Die Polizei sammelt immer mehr DNA-Spuren an Tatorten und von Verdächtigen. Mittlerweile können durch bessere Techniken bereits kleinste Spuren eine Aussagekraft über Menschen geben. Manchmal ist eine DNA-Spur vor Gericht entscheidend für eine Verurteilung.
Das alles wirft Fragen auf, die wir mit dieser Comic-Story zumindest ansatzweise angehen wollen. Wo befindet sich überhaupt DNA und wie kommt sie dahin? Wie verhalten wir uns bei Aktionen oder bei drohender Repression? Wir wollen sicherer im Umgang mit DNA bei Aktionen und in Strafverfaren werden.

Das Heft gibt es in gut sortierten Infoläden und online auf https://archive.org/details/dna_comic_web

[Schweiz] Knastmauern EINREIßEN und ISOLATION durchbrechen💥

September 28th, 2021

quelle: barrikade.info

Diesen Mo, 4. Oktober, ab 19h, Restaurant Hirscheneck, Basel.
💌
Es gibt nicht nur was zu futtern, sondern auch ein Brief-Schreibset, um eingeknasteten Menschen einen Gruß zukommen zu lassen. Wir sind mit Infotisch vor Ort im Hirschi, falls du dich austauschen möchtest.

Wem schreiben? 📝
Wir wollen insbesondere Gefangene in schweizer Abschiebeknästen grüßen. Adressen und Unterstützung durch uns vor Ort.

Neben diesen gibt’s auf abc-wien.net eine weltweite Liste von eingeknasteten Mitmenschen, die sich sicherlich auch über Post freuen.

Als Absender_in‘ empfehlen wir dir, ein Pseudonym und eine echte Adresse anzugeben, damit du auch Antworten erhalten kannst. In Basel sammeln wir die Briefe an einer Adresse und können dich bei Antwort benachrichtigen.
Hilfreiche Hinweise, was beim Briefeschreiben zu beachten ist: siehe www.blackpigeons.noblogs.org

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Sie gestatten, ich bin Demokratiefeind*in

September 28th, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

D: „Wen wählst du eigentlich?“
A: „Ich wähle nicht.“
D: „Aber du bist doch politisch so interessiert, warum wählst du denn dann nicht? Nur so kannst du etwas verändern.“
A: „Ich bin nicht politisch interessiert. Ich bin Anarchist*in.“

Solche Gespräche oder ähnliche muss ich immer dann führen, wenn mal wieder eine sogenannte „Wahl“ ansteht. Noch besser als die Frage danach, wen ich eigentlich zu wählen beabsichtige gefällt mir die Frage danach, wem ich „meine Stimme gebe“. Ich finde diesen Ausdruck, einer Person „meine Stimme zu geben“ so paradigmatisch für dieses absurde Spektakel einer Wahl: Warum sollte ich einer anderen Person meine Stimme geben? Warum spreche ich nicht einfach für mich selbst? Dem Ausdruck das „Stimme abgebens“ wohnt meines Erachtens die gesamte Tragik des regelmäßigen Wahlspektakels inne: Den Menschen wird die kleinste vorstellbare Illusion von Mitbestimmung eingeredet und schon nehmen sie es hin, dass andere Menschen über sie herrschen, schlimmer noch: Sie verteidigen dieses System der Herrschaft sogar noch, feiern sich für ihre „Volksherrschaft“ (dt. Übers. von Demokratie) selbst. Und sind sie doch einmal unzufrieden, begnügen sie sich damit, in vier oder fünf Jahren eine*n andere*n Politiker*in zu wählen. Ganz so, als ob sich dadurch irgendetwas ändern würde.

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Desert Lesekreis – Wien, Herbst 2021

September 28th, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

„Die Erde wird nicht ›gerettet‹ werden. Nicht durch Akti­vist*innen, nicht durch Massenbewegungen, nicht durch Wohltätigkeit und auch nicht durch ein aufständisches, globales Proletariat. Die Erde wird nicht ›gerettet‹ werden. Diese Erkenntnis verletzt die Leute. Sie wollen sie nicht wahrhaben! Es ist aber wahrscheinlich so.“

Wir wollen gemeinsam Desert lesen und uns dieser Er­kenntnis stellen. Es soll ein Versuch sein gemeinsam in Diskussion zu treten und unsere Ideen auszutauschen.

Geplant sind alle zwei Wochen zwei Kapitel des Buches zu besprechen.
Start ist im Oktober.

Wegen Platzbedarf wollen wir in einer Runde von ca. 10 Personen diskutieren.

Desert findet sich unter:
https://anarchistischebibliothek.org/library/anonym­-desert

Vorbesprechung:
25.9.
18 Uhr
Ort auf Anfrage

Kontakt und Information:
wien­-zur­-wueste@riseup.net (PGP auf Anfrage)

[Russland] Zwei Anarchist*innen drohen sechs Jahre Gefängnis für einen Banner Drop

September 2nd, 2021

quelle. freedom news, übersetzung abc wien

Zwei jungen Anarchist*innen, Dmitry Tsibukovsky und Anastasia Safonova, drohen sechs Jahre Gefängnis, weil sie (angeblich) ein Transparent in Solidarität mit den Angeklagten im „Netzwerk“-Fall aufgehängt haben.  

Den russischen Behörden und niemandem sonst zufolge war das „Netzwerk“ eine terroristische anarchistische Organisation, die zwischen 2015 und 2017 in Russland aktiv war. Ihre mutmaßlichen Mitglieder wurden im Februar 2020 vom russischen Militärgericht in der Stadt Pensa aufgrund falscher Anschuldigungen zu Haftstrafen zwischen 6 und 18 Jahren verurteilt. Vor ihrer Verurteilung wurden die inhaftierten Anarchisten gefoltert und misshandelt, um ihnen Geständnisse zu entlocken. Freedom hat in der Vergangenheit bereits ausführlich über diesen Fall berichtet.

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[Deutschland] Feuerwerk & Farbe für den Lübecker Knast

September 2nd, 2021

quelle: de.indymedia.org

gestern nacht haben wir anlaesslich der „week of solidarity with anarchist prisoners“ eine einfahrt der jva luebeck eingefärbt und den inhaftierten unsere solidaritaet durch ein bisschen feuerwerk kund getan.

wir moechten klar stellen, dass wir nicht ausschliesslich solidarität mit anarchistischen gefangenen zeigen wollen. knast an sich ist ein scheiss system und ein instrument der herrschenden um unliebsame elemente der gesellschaft auszuschliessen. bestraft werden im knast vor allem diejenigen, die eh schon ganz unten stehen und die angebliche rehabilitation ist auch nur eine nicht funktionierende lüge. durch unsere aktion gestern nacht wollen wir den gefangenen zeigen, dass sie im knast nicht vergessen sind und wir weiterhin einen kampf gegen die bullen und die justiz führen.

für ein leben in freiheit!
feuer allen knaesten!

[Deutschland] Observationen und andere Ärgernisse

September 2nd, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

Eine Auswertung zu Observation und Überwachung gegen die drei im sogenanten „Parkbank-Verfahren“ veurteilten Anarchist_innen

Im Folgenden wollen wir versuchen, für euch die Observations- und Ermittlungsmaßnahmen rund um das „Parkbank-Verfahren“ zusammenzufassen und einige Punkte zu klären, die für Menschen mit einem gesteigerten Interesse an Privatsphäre wichtig sein könnten.

Vorab sei hervorgehoben, dass alles auf Aktenlage der Bullen und unseren Schlussfolgerungen basiert. Der Sicherheitsapparat lässt sich naturgemäß nur ungern in die Karten schauen und legt auch in Strafverfahren nur die Teile seiner Berichte offen, von denen er glaubt, dass sie unbedingt nötig sind. Eine Herausgabe der gesamten Observationsprotokolle, welche von den Anwält_innen angestrebt wurde, wurde erwartungsgemäß verweigert. Somit sind auch unsere Berichte lückenhaft. Zieht eure Schlüsse und Erkenntnisse, aber betrachtet nichts als feststehende Wahrheiten – wir erzählen hier eine Geschichte, die die Bullen in einer Akte zusammengetragen haben!
Der Einfachheit halber bezeichnen wir die Angeklagten hier als Person 1, 2 und 3, der Reihenfolge nach, wie sie die Bühne betreten.

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[Chile] Keine Minute des Schweigens, ein lebenslanger Kampf: 23 Jahre nach der Ermordung von Claudia López

September 1st, 2021

quelle: enough is enough14

Chile. Aus den unruhigsten Winkeln der Erinnerung rufen wir uns zusammen, sowohl die Genoss*innen, die Claudia aus einer rebellischen Verbundenheit kannten, als auch diejenigen, die sich, ohne sie zu kennen, in ihrer Lebenserfahrung und ihrem Kampf wiedererkennen, um den Kampf gegen das Vergessen fortzusetzen, um dazu beizutragen, dass sich die Geschichte nicht selbst schreibt, um uns in den Strom der Erinnerungen einzureihen, der sich in die Praxis und den Widerstand ergossen hat und sich durch Bibliotheken, soziale Zentren, Aktivitäten, Hausbesetzungen, Straßenkämpfe, Aktionen, Leinwände, Plakate, Wandmalereien und Pamphlete vervielfältigt und ausbreitet.

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[Deutschland] Uns nicht zerbrechen lassen – antipatriarchale Solidarität gegen Räumung und Repression

September 1st, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

DEUTSCH: [ENGLISH BELOW]

Am 09. Oktober 2020 wurde das anarchistisch-queer-feministische Hausprojekt „Liebig34“ geräumt. Dabei wurden von den Cops 57 FLINtA+ Personen aus dem Haus gebracht. Zwei Verteidigenden wird nun „Widerstand“ vorgeworfen.

Medien stellen die Verteidigenden als komisch, seltsam, schmutzig, unsittsam und unpolitisch dar. Die radikale Tätigkeit von FLINTA+ Personen soll damit ins Lächerliche gezogen werden. So wird der ansonsten hochgelobten ernsthaften inhaltlichen Auseinandersetzung entwichen. Zeigen tut diese patriarchale Darstellungsweise die Unintegrierbarkeit anarchistisch-queer-feministischer-Positionen in den langweiligen und ekelhaften Diskurs, sowie die Notwendigkeit der praktischen Verteidigung dieser radikalen Position, unabhängig von der patriarchalen Reaktion. Das Aberkennen vom rebellischen Wirken von FLinta+ Personen lässt sich aber nicht nur in bürgerlichen und reaktionären Medien, sondern auch unter Gefährt*innen finden. Deshalb sind für die Entfaltung eines antagonistischen feministischen Kampfes Orte wie die Liebig34, gerade auch um sich mit diesen patriarchalen Verhaltensweisen unter Gefährt*innen auseinderzusetzten, essentiell. Die Räumung der Liebig34 sollte die Entstehung der alles in Frage stellenden feministischen Bewegung im Keim ersticken.

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[Schweiz] Von den Strukturen ermordet

September 1st, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

In Gedenken an K., 2018 in Ausschaffungshaft gestorben, wurde am Gefängnis Bässlergut [Schweiz] eine Nachricht hinterlassen.

Die angeklagten Wärter*innen, die K. bei ihrem Tod zuschauten, anstatt Hilfe zu leisten, wurden alle freigesprochen. Wärter*innen, die dem Tod einer Inhaftierten tatenlos zuschauen sind abscheulich, verantwortlich sind aber nicht nur sie. Die Suizidrate unter Gefangenen in der Schweiz ist 26mal höher als im Rest der Bevölkerung. Es ist deshalb absurd bei inhaftierten Personen, die sich das Leben nehmen, von Selbstmord zu sprechen. Es sind das Gefängnis und die Ausschaffungsmaschinerie, die tödlich sind.

Feuer dem Gefängnis! Feuer den Abschiebebehörden! Feuer der Justiz!

Unsere Solidarität geht zu Nafih Erenulug, der zur Zeit im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut im Hungerstreik ist. Wir wünschen dir viel Kraft!

 

[Frankreich] Boris im Krankenhaus: Aktions- und Solidaritätsaufruf

September 1st, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

Seit Samstag morgen, den 7. August, liegt unser Freund und Gefährte Boris in der Station für schwere Brandverletzungen des Krankenhauses von Metz im künstlichen Koma, nachdem es in seiner Zelle gebrannt hat. Da seine Atemwege durch den Rauch und den Ruß stark vergiftet wurden, ist immer noch nicht klar, ob er überleben wird. Sobald es sein Gesundheitszustand erlaubt, soll eine erste Hauttransplantation vorgenommen werden.

Seitdem ist Antony Speciale, Journalist von Lorraine Actu eifrig darum bemüht, die Version des Geschehenen zu übernehmen, die Fadila Doukhi, die Regionaldelegierte der Schließergewerkschaft Force Ouvrière verbreitet hat. Der Priorität gegenüber den Aasgeiern der Presse verpflichtet, wird das Gefängnis sich erst spät am Tag die Mühe machen die Familie zu benachrichtigen, weit nach der Veröffentlichung in der Rubrik Vermischtes. Wenig überraschend werden die Schließer für ihre schnelle Reaktion angesichts dieses Ereignisses, das direkt von einem Jahr Einsperrung produziert wurde, beglückwünscht.

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Wenn wir uns erheben. Eine kritische Analyse der Revolte gegen die Diktatur in Belarus 2020

September 1st, 2021

quelle: abc dresden

Das anarchistische Kollektiv Pramen – pramen.io – veröffentlichte die folgende Analyse der Ereignisse in 2020 in Russisch und Englisch. Hier gibt es diese Eindrücke nun auch auf Deutsch für euch zu lesen. Vielen Dank an alle, die an der Überstetzung mitgearbeitet haben. Ein PDF zum download, drucken und verteilen findet ihr am Ende des Text.

Von den Autor*innen

Ein Jahr ist bereits vergangen seit dem Beginn des Präsidentschaftswahlkampfes 2020, welcher zugleich der Ausgangspunkt des Aufstandes der belarussischen Bevölkerung gegen die Diktatur war. Viele Monate lang leisteten wir Widerstand gegen das Regime – auf den Straßen, in unseren Vierteln und an unseren Arbeitsplätzen – mit kreativen Formen des zivilen Ungehorsams und in ernsthaften Zusammenstößen mit den Kräften des Regimes auf den Straßen des Landes. An einigen Orten waren wir erfolgreich, aber anderswo gelang es dem Regime schnell auf die spontane Organisierung zu reagieren.

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[Deutschland] Prozess, RAZ, RL, Radikal – Prozessbericht vom neunten, zehnten und elften Verhandlungstag

August 26th, 2021

quelle: soligruppe für gefangene

Prozessbericht vom neunten und zehnten Verhandlungstag (RAZ-RL-radikal Prozess)


Vorab: Der angesetzte Termin am 17.08.21 entfällt und der nächste Termin am 19.08.21 beginnt erst um 11:00 Uhr.

Neunter Verhandlungstag

Am zehnten August begann der neunte Verhandlungstag gegen unseren Freund und Gefährten pünktlich um neun.

Als erster Zeuge wurde ein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes vorgeladen. Wie seine Kollegen trat er verkleidet auf. Der Zeuge hatte, wie bis jetzt so oft der Fall war, weder Erinnerungen an den Fall, noch habe er den Observationsbericht gelesen, da er Urlaub gehabt hatte. Er hatte sich neben dem Lesen des Behördenzeugnisses anhand der Berichte der Soligruppe No129 über den Prozess informiert, jedoch konnte er sich an nichts erinnern, trotz eines intensiven Insichgehens, keine Erinnerungen. Zu der Frage, ob er schon mal in Berlin tätig gewesen sei, durfte er keine Aussage machen. Er habe an einem Treffen, von dem schon oft die Rede war, teilgenommen, bei dem das Verhalten der Zeugen besprochen worden sei. Auch hätte der Zeuge mit einem anderen Zeugen, Herrn Arnemann (Alias), über den Fall gesprochen. Auch nach der Aufforderung des Richters sich den Beschuldigten anzuschauen, kann er sich an nichts erinnern, auch nicht an ihn, und ob er ihn jemals observiert hätte, darüber dürfe er aber nicht reden.

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…vor 50 Jahren: Gefangenenaufstand in Attica

August 26th, 2021

quelle: enoughisenough14

Am 21. August 1971 wurde der Black Panther George Jackson unter sehr fragwürdigen Umständen im kalifornischen Knast von San Quentin erschossen. In der Folge wuchs die Wut unter schwarzen und politischen Gefangenen um ein Beträchtliches und entlud sich schließlich am 9.9.71 im Gefangenenaufstand von Attica.

Ursprünglich veröffentlicht von Kontrapolis.

…vor 50 Jahren: Gefangenenaufstand in Attica

Dass in den USA Träume wahr werden können, „belegen“ Berichte der Regenbogenpresse aus der „Traumfabrik“ (God´s own country). Weniger publik ist das Schicksal der Vielen, die nun mal so gar nicht „vom Tellerwäscher zum Millionär“ wurden. Und das sind eben die Allermeisten: ihr Schicksal ist Armut, Krankheit und, wo sie gegen die Gesetze der Reichen verstoßen haben, nur zu oft der Knast.

Es gibt kein Land auf der Welt mit mehr Strafgefangenen: laut UN-Angaben sitzen ¼ aller weltweit Eingesperrten in US-Gefängnissen. Die „Prison Nation“ umfasst ca. 2,19 Millionen, unter ihnen unverhältnismäßig viele People of Color (Afroamerikaner*innen, Latin@s, Indigene oder Asiat*innen). Dazu kommen eine beträchtliche Anzahl Untersuchungshäftlinge. Letztes Jahr warteten 631.000 Menschen *1 in amerikanischen „Jails“, also Untersuchungshaft-Anstalten, auf ihren Gerichtstermin, – und das oft für viel zu lange Zeit. Das zuvor schon überlastete Gerichtssystem kam durch die Pandemie geradezu zum Erliegen.

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[Deutschland] Thomas Meyer-Falk: Über ein Buch mit Gefangenentexten aus der JVA Dresden

August 26th, 2021

quelle: freedom for thomas

Im Frühjahr 2021 erschien im Verlag NOTschriften ein fast 300 Seiten umfassendes Buch, welches aus einer Vielzahl von Artikeln besteht, welche Inhaftierte, sowie einige der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen in den Jahren 2001 bis 2020 für die Gefangenenzeitung der JVA Dresden, „Der Riegel“, verfasst hatten.

Als Herausgeber*innen zeichnen verantwortlich Lydia Hartwig, eine ehrenamtlich in der Anstalt tätige Sozialpädagogin, sowie Prof. Ulfrid Kleinert, seit 2000 Vorsitzender des Beirats der JVA Dresden und Redaktionsmitglied von „Der Riegel“.

Nach Sachbereichen geordnet, werden in sieben Kapiteln Einblicke in „Kultur und Kunst“, „Knastalltag“, „Das Personal der JVA“ ebenso gewährt, wie in so prekäre Lebensbereiche, wie den allgegenwärtigen Umgang mit Drogen im Haftalltag, der Menschenwürde, aus Sicht der Inhaftierten, aber auch ganz elementaren, existentiellen Gefühlen, wie dem der Angst! Gerade die Angst der Gefangenen vor anderen Gefangenen wie auch vor sich selbst, ebenso vor dem Personal und vor der Welt vor den Mauern, wie auch die Ängste der Menschen außerhalb des Gefängnisses vor den Gefangenen, so mein Eindruck nach vielen Jahren der eigenen Inhaftierung, verdient entsprechende Beachtung.

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[Schweiz] Briefe schreiben an Gefangene

August 26th, 2021

quelle: barrikade.info

26.8 – ab 18 Uhr – Anarchistische Bibliothek Furia (Waldmannstrasse 17, 3027 Bern)

Im Rahmen der internationalen Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen vom 23. bis 30. August, laden wir zu einem Briefe schreiben an Gefangene und Austausch über Repression und Widerstand in der Furia ein. Lasst uns am 26.8 ab 18 Uhr zusammen kommen und die Isolation unter uns und mit den Gefangenen durchbrechen.

Der Knast ist eine Realität, die uns alle betrifft, die jedoch durch die Isolation und Abschottung schnell vergessen gehen kann. Das gemeinsame Briefe schreiben soll…

• ein Mittel der Solidarität mit den Gefangenen sein
• einen Austausch zwischen den verschiedenen Seiten der Mauer ermöglichen
• uns dazu anregen uns mehr mit dieser Thematik zu beschäftigen und kollektiv darüber zu sprechen
• die Isolation, die die Knäste mit sich bringen ein bisschen durchbrechen

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[Deutschland] Wieder ein Mord durch den Knast Bützow

August 26th, 2021

quelle: criminals4freedom

Durch Gefangene wurde uns mitgeteilt, dass ein Gefangener am 09.08.21 im Knast Bützow gestorben ist. Wie bei fast allen Verstorbenen in Knästen spricht die JVA von Suizid – aber Gefangene und wir wissen, dass der Gefangene aufgrund der Umstände im Knast beschließen musste, sein Leben zu beenden.

 

Das Justizministerium MV hält natürlich das Bild des Siuizides aufrecht.

„Am 09. August 2021 ist in der JVA Bützow ein 32-jähriger Strafgefangener tot aufgefunden worden. Er hatte sich am Fenstergitter stranguliert. Sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos. Der alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Inhaftierten feststellen. Die Staatsanwaltschaft ist informiert worden.“

Knästen gestalten das  Leben für Menschen so unerträglich, dass viele oft keinen anderen Ausweg sehen, als dieses zu beenden. Von einem Suizid zu sprechen, welcher impliziert, die Entscheidung sei selbst gewählt, ist angesichts der Tatsache, dass es die Zustände sind, welche Gefangene in den Tod treiben, einfach nur eine wiederliche Falschdarstellung. 

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Hilf uns in unserem Kampf gegen die Taliban [Spendenaufruf für Anarchist_innen in Afghanistan

August 26th, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

Via The Federation of Anarchism Era

Die Taliban sind dabei, die Kontrolle über Afghanistan zu erlangen. Nach mehreren bestätigenden Beweisen kontrollieren sie seit dem 10. Juli 2021 den Großteil Afghanistans.

Mit jeder Provinz und Stadt, die die Taliban erobern, gewinnen sie die Kontrolle über weitere Militärbasen und fortschrittliche militärische Ausrüstung. Was die Taliban letztendlich beabsichtigen, ist eine islamische Regierung ähnlich der ISIS zu bilden. Dass die Taliban mit ihren religiös-reaktionären Ideen und einer Geschichte des Blutvergießens wieder an die Macht in Afghanistan kommen und den Menschen in der Region eine weitere theokratische Regierung aufzwingen wollen, steht im Gegensatz zu den Kämpfen der Menschen für die Freiheit in Afghanistan.

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[Italien] Andreas Krebs braucht dringend unsere Solidarität!

August 26th, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

Unserem Freund Andi geht es zunehmend schlechter. Er ist nun seit mehr als vier Jahren in Neapel inhaftiert und leidet seitdem an den Folgen seines immer noch unbehandelten Krebs. Er wird von Tag zu Tag schwächer und fühlt sich nur noch miserabel. Darüber hinaus lässt die Anstalt immer wieder Briefe verschwinden, behält Post ein oder verzögert die Ausstellung von Briefen um viele Wochen. Andi hat erst nächstes Jahr sein Revisionsverfahren in Rom, doch es ist bei seinem derzeitigen gesundheitlichen Zustand komplett ungewiss, ob er diesen Tag noch erleben wird. Er hat in den letzten Monaten extrem an Gewicht verloren und hat andere Symptome einer ernsthafter Krebserkrankung. Ein unbehandelter Krebs kann nach vier Jahren jederzeit tödlich sein… und der Staat will, dass Andi stirbt. Andi stirbt einen langsamen Tod und es interessiert den (italienischen und den deutschen) Staat einen Dreck.

Wir erwarten von dem Staat weder Gerechtigkeit noch Fürsorge, doch die Umstände, die Andi gezwungen ist zu erdulden sind auch für uns immer wieder schockierend und es scheint unglaublich, dass mitten in Europa einem Inhaftierten jegliche ernsthafte medizinische Versorgung verweigert wird. Mal dient sein Status als angeblicher „linker Terrorist“ als Begründung, warum er nicht ins Krankenhaus kann, dann die Überlastung durch die Corona-Pandemie, dann wieder irgendwelche bürokratisch-jursitischen Verklausulierungen und dann wieder seine rebellische Haltung.

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[Frankreich] Ein anarchistischer Gefangener im Koma & Infos zu Boris

August 9th, 2021

quelle: actforfree, übersetzung von abc wien

Unser Gefährte Boris, der seit September 2020 in Nancy-Maxéville wegen der Brandstiftung von zwei Relaisantennen im Jura während des Lockdowns inhaftiert ist, liegt derzeit im künstlichen Koma in der Brandverletztenstation des Krankenhauses von Metz. Das Feuer soll am Samstag, den 7. August, gegen 6.30 Uhr in der Zelle ausgebrochen sein, in der er allein inhaftiert war.

Die einzige Gewissheit ist, dass das Gefängnis ein institutionalisiertes Foltersystem ist und dass der Staat – von der Polizei über die Justiz bis zum Gefängnis – direkt für diese Situation verantwortlich ist.

Möge die Traurigkeit in Wut gegen alle Autoritäten umschlagen …

Freund*innen, Kompliz*innen und Gefährt*innen von Boris,
8. August 2021

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[Italien] Feurige Revolte im Zentrum für Migrant_innen in Pozzallo

August 9th, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

Via Act for Freedom Now

Am Sonntag, den 18. Juli, gegen 18.30 Uhr, brach im Hotspot von Pozzallo auf Sizilien (Provinz Ragusa) ein Feuer aus, nachdem einige Migrant_innen ihre Matratzen in Brand gesetzt hatten. Der Hotspot der Europäischen Union beherbergte etwa einhundert Migrant_innen, darunter zwanzig Minderjährige, die vor kurzem mit behelfsmäßigen Booten in Italien angekommen waren. Sie wurden für die Dauer ihrer Covid-Quarantäne in diesem Gebäude eingesperrt und sollten dann in andere Arrestzentren auf Sizilien weitergeleitet werden.

Das Hauptgebäude wurde durch das Feuer außer Betrieb gesetzt und die Präfektur „rehabilitierte“ sofort das alte Gebäude für die Frauen und verlegte außerdem etwa zwanzig Migrant_innen nach Cifalì, wodurch sich die Gesamtzahl auf 78 erhöhte. Dank des Feuers konnten 36 Migrant_innen aus dem Hotspot Pozzallo entkommen, wovon 7 allerdings wieder geschnappt wurden.

[Deutschland] Prozess, RAZ, RL, Radikal – Prozessbericht vom achten Verhandlungstag

August 9th, 2021

quelle: soligruppe für gefangene

Für den Termin am 19.08.21 gibt es eine Veränderung: Da eine Zeugin krank ist, wird der Prozess an diesem Tag erst um elf Uhr beginnen, anstatt um neun wie es vorgesehen war.


Achter Verhandlungstag

Am 05.08.21 begann der achte Verhandlungstag im Prozess gegen unseren Gefährten fast pünktlich um 13:00 Uhr. Dieses Mal trafen die Besucher und Besucherinnen im Verlauf des Tages ein und am Ende waren zehn Personen im Bereich der Zuschauenden und eine Person der Presse da.

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[Chile] Anarchistische Gefangene Mónica und Francisco: Gegen Sektierer*innentum – für eine in der Praxis verankerte Affinität

August 9th, 2021

quelle: actforfree.noblogs.org, übersetzung abc wien

Angesichts dessen, was wir als direkte Anfragen an uns sehen, entstand die Notwendigkeit, diesen Text zu schreiben, um die Probleme zu verdeutlichen.

Wie wir bereits mehrfach sowohl individuell als auch kollektiv geschrieben haben, verstehen wir Anarchie nicht als eine Verkörperung oder einen Ort der Ankunft, sondern als eine Spannung, eine ständige Konfrontation in der ersten Person, die die Suche nach individueller Freiheit in den Mittelpunkt stellt. Für uns ist dieser ständige Kampf real, weshalb wir uns heute hinter Gittern befinden. Diese Situation hat uns nicht daran gehindert, uns weiterhin an Kampfinitiativen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gefängnisses zu beteiligen.

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Update zur Situation der Repression in Belarus Juli 2021

August 9th, 2021

quelle: abc dresden

Seit dem Beginn der Proteste in Belarus, die durch gefälschte Wahlen ausgelöst wurden, ist nun schon fast ein Jahr vergangen. Viele unserer Gefährt*innen sind hinter Gittern, viele mussten das Land verlassen, öffentliche Aktivitäten sind nicht nur für Anarchist*innen unmöglich, sondern auch für alle regimekritischen Vereine und Gruppen. Im folgenden findet ihr ein kurzes Update über die Situation der Repressionen in Belarus mit dem Schwerpunkt auf Anarchist*innen und Antifaschist*innen. Wir werden versuchen, diese Updates am Ende eines jeden Monats zu veröffentlichen.

 

Repression gegen Anarchist*innen und Antifaschist*innen

Am 2. Juli wurden vier Minsker Antifaschisten verurteilt. Ihnen wurde die Teilnahme an Massenunruhen und der Angriff auf Zivilpolizisten vorgeworfen.

Drei von ihnen berichteten, dass ihnen Gewalt und Folter angetan wurde, um Geständnisse zu erpressen. Vitaly Schischlov und Denis Boltut erhielten 6 Jahre Haft, Timur Pipiya – 6 Jahre und 3 Monate, Tamaz Pipiya – 5 Jahre Gefängnis.

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[Indonesien] Mantra Apokalips braucht Spenden für Veröffentlichung ihrer nächsten Ausgabe

August 7th, 2021

quelle: mantra apokalips patreon, übersetzung von abc wien, english below

Mantra Apokalips ist eine öko-anarchistische Zeitschrift mit Sitz in Indonesien. Bis August 2021 haben wir 2 Ausgaben herausgebracht, von denen eine gedruckt wurde. Als Zeichen unserer antikapitalistischen Haltung veröffentlichen wir immer pdf-Versionen aller unserer Publikationen kostenlos. Allerdings leben wir immer noch in einer kapitalistischen Welt, so dass der Prozess des Sammelns und Editierens von Materialien eine Menge Geld erfordert.

Unsere Zeitschrift ist nur in indonesischer Sprache erhältlich, aber wir hoffen wirklich auf jegliche Unterstützung, auch finanzieller Art, von Anarchist*innen auf der ganzen Welt, damit wir Mantra Apocalips weiterführen und anarchistische Ideen in Indonesien verbreiten können.

In naher Zukunft planen wir, mit der Arbeit an der dritten Ausgabe zu beginnen, und wenn wir genug finanzielle Unterstützung bekommen, werden wir eine große Anzahl von Magazinen drucken und diese kostenlos an verschiedene radikale Gruppen in Indonesien verteilen. Außerdem planen wir, Podcasts zu starten, Artikel zu übersetzen und Netzwerke mit radikalen Communities in anderen Ländern der südlichen Welt aufzubauen, um unseren Traum von der Entwestlichung („dewesternization“) des Anarchismus zu verwirklichen.

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[Deutschland] Thomas Meyer-Falk: Statement für die Internationale Woche der Solidarität mit Anarchistischen Gefangenen 23. – 30. August 2021

August 7th, 2021

quelle: erhalten per Brief, english translation from abc wien below

Für eine Gesellschaft frei von Herrschaft zu streiten und zu kämpfen kann dazu führen, dass Menschen in die Verliese der jeweiligen Regime geworfen werden. Dort sollen die Körper auf engstem Raum eingesperrt und der widerständige Geist in Ketten gelegt, an die kahlen Betonwände geschmiedet werden.

Wer nicht bereit ist sich zu unterwerfen, dem droht eine lange, eine sehr lange Zeit hinter Gittern. Aber es sind Aktionswochen wie jetzt im August 2021, die ein Band knüpfen zwischen den Menschen vor und jenen hinter den Gefängnismauern. Eine Verbundenheit zwischen Menschen, deren Herz für Befreiung und für Freiheit schlägt.

Eine der Herausforderungen scheint mir zu sein, eine lebendige Solidaritätsbewegung über sehr lange Zeiträume intakt zu halten, denn auch wenn immer mehr Staaten offiziell auf die Todesstrafe verzichten, gehen sie dazu über Menschen auf Jahrzehnte hin wegzuschließen. Was für manche als eine noch viel schlimmere Strafe erscheinen mag, die schier ewig dauernde Wegsperrung. Um den Menschen in den Knästen zu helfen die Hoffnung am pulsieren zu halten, aber auch zugleich jenen Genoss*innen die aktiv vor den Mauern kämpfen die Gewissheit zu geben, sie werden niemals vergessen werden, können Aktionswochen ein essentielles Mittel der Bekräftigung sein!

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[Deutschland] Freiheit für Ella!

August 2nd, 2021

quelle: abc dresden

Am 23.06.2021 wurde Klimaaktivistin Ella/UP1 in Hessen zu 2 Jahren und 3 Monaten Haft im Kontext der Räumung des Dannenröder Waldes verurteilt. Fast zeitgleich am 29.06.2021 kassierte ein hessischer Nazi-Bulle einen Freispruch und eine Bewährungsstrafe. Während der hessische Cop NS-Devotionalien sammelte, Waffen und Sprengstoff veruntreute, rassistische, antisemitische und sexistische Hetze betrieb, besetzte Ella Bäume im #Dannibleibt für eine lebenswerte Zukunft.

 

Das Urteil basiert auf den Aussagen von zwei hessischen SEK-Beamten, welche Ella bei ihrer Verhaftung in 15 m Höhe tätlich angegriffen haben soll. Wir erinnern uns: eben jenes SEK, welches auf Grund rassistischer Hetz-Chatgruppen aufgelöst wurde. Vor Gericht scheint dies jedoch der Glaubwürdigkeit der beiden Zeugen keinen Abbruch zu tun. Bei einer Demonstration am 09.07.21 stellten Aktivist:innen die Gefangennahme von Ella durch das SEK nach.

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