Archive for the ‘Kritik/Selbstkritik’ Category

[Österreich] Es gibt kaum Schöneres als ein Polizeiauto in Flammen…

Mittwoch, Februar 10th, 2021

quelle: emrawi.org

Im beschaulichen Innsbruck hat‘s gebrannt und in der Nacht zum 5. Februar 2021 musste ein Einsatzfahrzeug der Polizei das Zeitliche segnen.

Das Auto brannte vollständig aus und ist nun sozusagen „dienstunfähig“. Ausgegangen wird von Brandstiftung. Prinzipiell eine tolle Sache, denn nun ist – zumindest für den Moment – ein Auto mit Bullen weniger auf Innsbrucks Straßen unterwegs, mit dem kontrolliert, schikaniert und bestraft werden kann.

Natürlich ist auch die Empörung darüber in der Politik nicht weit und alle Parteien durch die Bank verurteilen diese „entsetzliche Tat“ aufs Schärfste, denn „…jeglicher Angriff auf Sicherheitsorgane oder deren Einrichtungen [sei] ein Angriff gegen die Demokratie und den Rechtsstaat“, wie ein Politiker dazu verlauten lässt. Okay. Bis dato gibt es keine Hinweise, kein Bekennungsschreiben, nichts was auf die Urheberschaft dieser Attacke schließen lässt. Und die wird es wohl auch kaum brauchen, denn ein solcher unmissverständliche Angriff auf die Infrastruktur der Polizei braucht wohl kaum eine weitergehende Erklärung. Gründe gibt’s genug und sie speisen sich ganz einfach aus der üblichen Tätigkeit der Bullen. Basta.

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[Österreich] Wider den Wiener Zuständen – einige Gedanken zu #w3101

Mittwoch, Februar 10th, 2021

quelle: emrawi.org

Diese Gedanken sind an die letzten Reste antiautoritärer und libertärer Strukturen und Individuen in Wien gerichtet.

Nach den ersten autoritären Anflügen vor fast einem Jahr [1]und dem jetzigen Fallenlassen jeglicher Verschleierung autoritärer Wünsche [2], dürften das ja nicht mehr so viele sein. Auslöser für diesen Text waren für mich das Rumgejammere und -geschreie nach den sogenannten Querdenker_innen-Demos der letzten Wochen.

Versteht mich nicht falsch, ich möchte mit niemanden auf diesen Demos zu tun haben (mit den meisten der Gegendemonstrant_innen aber auch nicht) und finde auch, dass da eine gefährliche Melange entsteht, die uns die nächsten Jahre noch begleiten wird. Alle an den Querdenker_innen-Demos Teilnehmenden als Faschos, Covid-Idiot_innen oder wie auch immer zu bezeichnen, ist aber schlicht falsch und fatal. Falsch, da es einfach nicht so ist. Und fatal, da durch solche Zuschreibungen jegliche Verbindung zu diesen Menschen gekappt wird. Ich weiß, die meisten fühlen sich in ihrem Elfenbeinturm wohl und brauchen nach jedem Verlassen der Bubble erst mal eine Befindlichkeitsrunde, aber verdammt noch mal: Das sind die wütenden, unzufriedenen Menschen, die keinen Bock auf die Regierung mehr haben. Diese Menschen haben am Wochenende Polizeiketten durchbrochen und sind quasi unkontrolliert durch die Stadt gezogen. Oh und ich hätte es gefeiert, wenn sie das Parlament abgefackelt hätten. Schade darum.

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(Frankreich, Tristan Leoni) Die Polizei abschaffen?

Donnerstag, Januar 21st, 2021

Quelle: Soligruppe für Gefangene

Gefunden auf ddt21, die Übersetzung ist von uns

Die Polizei abschaffen?

Durch die weit verbreiteten Unruhen wurde in einer Woche mehr Diskreditierung und Beschränkung der Polizeigewalt erreicht als in vielen Jahrzehnten des Aktivismus“.

Shemon und Arturo, Juni 20201

Der Tod von George Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis löste einen Ausbruch von Gewalt in den gesamten Vereinigten Staaten aus, der sich zunächst in Angriffen auf die Polizei und deren Einrichtungen, Bränden, nächtlichen Unruhen und Plünderungen von Geschäften äußerte. Für die Demonstranten – hauptsächlich Proletarier verschiedener Hautfarben aus armen Stadtvierteln – schienen die Gewalt und der Rassismus der Polizei ein Vorwand zu sein, um tiefere Wut auszudrücken – man beachte, dass Geschäfte ins Visier genommen wurden, wiederum ohne Rücksicht auf die Hautfarbe ihrer Besitzer. Aber die polizeiliche und gerichtliche Repression ist hart und effektiv. Nach einigen Tagen taucht eine zweite Art der Mobilisierung auf, die dazu tendiert, die erste abzulösen, nämlich die der Demonstranten, die hauptsächlich aus der schwarzen und weißen Mittelschicht stammen und unter denen sich, ebenso wie unter ihren Anführern, eine sehr große Anzahl von Militanten aus Bürgerorganisationen und Vereinen, der Linken und der extremen Linken befinden, insbesondere solche, die sich mehr oder weniger auf die Bewegung Black Lives Matter (BLM2) berufen; die Aktionsformen ändern sich: Demonstrationen am Tag, das Entfernen von Statuen, Versuche, den öffentlichen Raum zu besetzen (in der Art von Occupy und Standing Night), und Gewaltlosigkeit, die allgemein als Banner geschwungen wird3. Der Feind ist klar benannt, der Rassismus; und sein Hauptträger identifiziert, die Polizei.

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[Analyse] Die Tyrannei der Flexibilität

Donnerstag, Januar 21st, 2021

Quelle: Soligruppe für Gefangene

Auf spanisch gefunden auf Contra Toda Nocividad, die es ihrerseits aus dem französischen aus der anarchistischen Publikation Avis de tempêtes, übersetzt haben, die Übersetzung ins deutsche ist von uns.

[Analyse] Die Tyrannei der Flexibilität 

Der moderne Mensch ist bereits so tief entpersönlicht, dass er nicht mehr menschlich genug ist, um sich seinen Maschinen zu stellen. Der primitive Mensch vertraute auf die Macht der Magie und verließ sich auf seine Fähigkeit, die Naturkräfte zu lenken und zu kontrollieren. Der posthistorische Mensch, dem die immensen Ressourcen der Wissenschaft zur Verfügung stehen, hat so wenig Vertrauen in sich selbst, dass er eher bereit ist, seine eigene Ablösung, sein eigenes Aussterben zu akzeptieren, als die Maschinen zu stoppen oder sie auch nur mit geringerer Geschwindigkeit laufen zu lassen.“ Lewis Mumford, 1956 Eine Epoche zusammenzufassen, ihre allgemeinen und charakteristischen Merkmale zu beschreiben, die sozialen Beziehungen, die sie bestimmen, zu durchdringen, ist vielleicht ein unmögliches Unterfangen. Es könnte sogar bedeuten – wie es gewöhnlich in den Arbeiten von Historikern, Anthropologen, Soziologen und Geschäftsleuten geschieht -, dass man zu einer verzerrten Herangehensweise gelangt, zu Gattungen zu gelangen, die die reale Beziehung zwischen Gesellschaft, Gemeinschaft und Individuum nicht kennen. Mit anderen Worten, wenn es um die Kultur einer bestimmten Zeit geht, besteht ein großes Risiko, dass die Individuen in den Schatten zu stellen, die sich davon lösen, die sich davon abwenden, die ein anderes Leben führen oder versuchen zu führen. Das menschliche Individuum ist jedoch nicht frei von einer Neigung, das Verhalten anderer zu assimilieren, und auch nicht von einer schrecklichen Geselligkeit, die ihn in einen fügsamen Sklaven oder einen wilden Soldaten verwandeln könnte. Wenn wir von der Kultur einer Epoche, einer menschlichen Gruppierung sprechen, beziehen wir uns immer auf die Mehrheit, obwohl man nie vergessen sollte, dass jedes Individuum, auch das geselligste, auch das anpassungsfähigste an die vorherrschenden Verhaltensweisen, seinen eigenen Weg geht. Wenn es viele Widersprüche erlebt hat, kann es sogar versucht sein, angesichts einer Enttäuschung oder einer Gelegenheit von der Regel abzuweichen und eine Ausnahme zu werden. Die Geschichte ist voll von Beispielen dafür, wie ein als allgemeine Regel akzeptiertes Verhalten, das eigentlich die Sitten und Gewohnheiten einer Gesellschaft begründet, oft mehrere unerwünschte Auswirkungen hat, die versteckter, heimlicher und doch ebenso konstitutiv für die Gesellschaft sind. Um ein einfaches Beispiel zu geben: Wenn mit dem Vormarsch des kapitalistischen Industrialismus die Kernfamilie dazu neigt, sich als Modell durchzusetzen (zuerst innerhalb der Bourgeoisie, dann in den anderen Schichten der Gesellschaft), entwickeln sich andere parallele Praktiken, vielleicht gegen dieses Modell. Von der Ehe, dem Eckpfeiler der patriarchalischen Kernfamilie. Es ist wichtig, sich immer vor Augen zu halten, dass keine allgemeine Beschreibung einer Epoche Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, weder auf der Ebene der Gesellschaft noch auf der Ebene des Individuums.

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[Deutschland] Ruhr: An Alle die nicht beim Knast waren, und alle die sich für was besseres halten, weil sie es waren

Montag, Januar 4th, 2021

Quelle: de.indymedia.org

Eine lautstarke Gruppe von Menschen hat am 30.12.20 ihre Solidarität mit all den Menschen gezeigt, die in der Essener JVA sitzen müssen. Wir wissen, dass es gerade in den Zeiten von Corona immer schlimmer wird im Knast zu sitzen, und wir wissen auch, dass es den Menschen Kraft gibt, mit zu bekommen, dass sie nicht allein sind.

Für euch, die Menschen, die dieses Silvester nicht zum Knast gehen, weil es ein Verbot am 31. und 1. gab: Wen wollt ihr eigentlich verarschen? Wenn es ein Verbot gibt, setzt euch darüber hinweg, oder findet Wege es zu umgehen, und die Menschen im Knast trotzdem nicht allein zu lassen – sonst propagiert ihr doch auch immer den Gesetzesbruch! Habt ihr schon vergessen, wie Menschen tagtäglich in diesem System drangsaliert werden? Habt ihr schon vergessen, dass es für manche Menschen nur eine paar mal ohne Ticket fahren braucht, um im Knast zu versauern? Habt ihr schon vergessen, dass auch ihr jederzeit Opfer dieser Justiz werden könnt? Seit ihr noch wütend, oder habt ihr euch schon zufrieden in eurer Nische eingerichtet?

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Out Now : 325 #12 – ‘Against the Fourth and Fifth Industrial Revolutions’ (ACN)

Samstag, August 29th, 2020

Quelle: 325

PDF: 325 #12 – ‘Against the Fourth and Fifth Industrial Revolutions’ (ACN)

Presenting 56 pages of anti-organisational, insurrectional, anti-civilisation anarchy of the 21st Century. A collection of critical texts and letters from anarchist points of view examining the new changes in production and social control brought about by new technologies which are ushering in a totalising prison-world and the advance of smarter-than-human machines. This issue of 325 builds on the considerations and content of the last issue which took as it’s focus the subject of the Technological Singularity. Six years later, the mechanisms, ideologies and impacts of this global dystopian project are nearer and clearer and the texts you will read in this new issue deal with the emerging realities of these technological revolutions.

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Maschinerie der Wohltätigkeit oder revolutionäre Solidarität?

Samstag, August 29th, 2020

Quelle: panopticon

Gefunden auf Valladolor en todas partes, die Übersetzung ist von uns.

Maschinerie der Wohltätigkeit oder revolutionäre Solidarität?

…außerhalb jeder bourgeoisen Politik, die Solidarität der revolutionären Aktion zu etablieren…“

Netzwerke der gegenseitigen Hilfe, Nachbarschaftsnetzwerke, freiwillige Arbeit (oder die Lohnabhängigen), Tafeln, der ganze riesige Apparat, der in wenigen Wochen entstanden ist, um die katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie einzudämmen, haben die Aufmerksamkeit vieler erregt, entweder aus Altruismus oder aus schierer Notwendigkeit. Und das ist normal, da wie in jeder Krise, die das kapitalistische System durchläuft, die schwerwiegendsten Folgen in stärkerem Maße diejenigen zu spüren bekommen, die schon vor der Krise am Arsch waren, also die Armen, in Madrid oder in Sewastopol. Die Kapitalisten folgen einer einfachen Logik: Vergesellschaftung der Verluste, wenn es welche gibt, und immer die Gewinne hamstern. Dies ist eine der Logiken, die sich durch eine Gesellschaft zieht, die zwischen Ausgebeuteten und Ausbeutern, zwischen Beherrschten und Herrschenden gespalten ist.

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Hände an das Schießpulver – von Gustavo Rodriguez

Donnerstag, August 27th, 2020

Quelle: 325, übersetzt von abc wien

Direkte Solidarität mit inhaftierten Anarchist*innen

Gabriel Pombo Da Silva, Dinos Giagtzoglou, Alfredo Cospito, Anna Beniamino, Nicola Gai, Marco Bisesti, Christos Rodopoulos, Lisa Dorfer, Michael Kimble, Eric King, Monica Caballero, Francisco Solar und allen anarchistischen Gefährt*innen in Gefängnissen auf der ganzen Welt.

„Für mich wählte ich den Kampf […] Ich stellte mich der Gesellschaft mit den gleichen Waffen, ohne den Kopf zu beugen…“
Severino Di Giovanni

„Die Verbrennung von Atheisten, die Verurteilung von Homosexuellen oder Inzestopfern, die Absonderung von „Verrückten“ und die Inhaftierung von Gesetzlosen sind nur verschiedene Arten der Integration und Unterdrückung all derer, die über die von der Norm gesetzten Grenzen hinausgehen […].
Gefängnisse, Pflegeheime, demokratische Therapien und orthopädische Behandlungen sind nur verschiedene Arten, den gleichen Glauben an ein Modell anzuwenden“.
Canenero, Nummer 3, 11. November 1994

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JETZT, WO IHR ANGST HABT

Samstag, Juni 27th, 2020

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Per Mail erhalten, am 19.06.2020 veröffentlich, auf Inferno Urbano auf italienisch zu finden

JETZT, WO IHR ANGST HABT

Anarchist*innen aus Berlin, in Solidarität und in Komplizenschaft

Es wird nun immer deutlicher, wie das vorherrschende Wirtschaftsmodell jede Äußerung individueller Freiheit, Gleichheit und sozialer Solidarität dem Gesetz des Profits und des übertriebenen Wettbewerbs opfert. Angesichts all dessen gibt es zahlreiche Szenarien der Revolte, die in allen Teilen der Welt explodieren und sich verästeln. Vom kurdischen demokratischen Konföderalismus bis zu den Gebieten der zapatistischen Autonomie, von Hongkong bis Chile. In den letzten Monaten hat die Art und Weise, wie die Covid-Pandemie gehandhabt wurde, die Ungleichheit zwischen denen, die unter dem System leiden, und denen, die behaupten, es zu kontrollieren, weiter verstärkt und verdeutlicht. Dadurch sind die sozialen Spannungen und ihr explosives Potenzial noch extremer geworden.

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Italien: Diejenigen, die nicht sterben, finden sich selbst – Gedanken zur repressiven Operation ‚Ritrovo‘

Donnerstag, Juni 18th, 2020

via Round Robin, ins Englische übersetzt von Anarchists Worldwide
Deutsche Übersetzung von ABC Wien

Am Mittwoch, 13. Mai 2020, gegen 2 Uhr morgens, krachten die Ros von Bologna, Florenz und Fidenza zusammen mit 200 Carabinieri in das Leben von 12 Anarchisten. Der GIP [Richter für die Voruntersuchungen] Panza hat auf Antrag des Staatsanwalts Dambruoso für sieben die Verhaftung und für fünf die Verpflichtung zum Aufenthalt mit nächtlicher Rückkehr (für vier davon auch die tägliche Unterschrift) beschlossen. Ein Skript, das wir gut kennen und das dank der Erklärungen der Staatsanwaltschaft, die den „präventiven“ Charakter der Verhaftungen offenbaren, die Botschaft für alle noch deutlicher macht: Damit es denjenigen klar gesagt sei, die hoffen, dass die Krise die Möglichkeit eröffnet, die gegenwärtigen sozialen Beziehungen zu erschüttern, die der Staat nicht ändert. Die Anschuldigungen werden mit dem Zweck des Terrorismus und der Untergrabung der demokratischen Ordnung in Verbindung gebracht, mit dem Ziel, Kriminelle zu Verbrechen anzustiften, einen gewissen Schaden anzurichten und Feuer zu legen.

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Pandemie Kriegstagebücher – Nebel des Grauens

Mittwoch, Juni 17th, 2020

Quelle: non.copyriot.com

By Sebastian Lotzer

Und dann, ganz plötzlich, kam Nebel auf, es war die reinste Waschküche, aber dann sahen sie plötzlich ein Licht.

Das mußte das Leuchtturmfeuer sein, das Ufer war also nicht mehr weit. Aber – es war ein Lagerfeuer, so wie dieses hier.

Das Schiff wurde gegen die Felsen geschleudert, das Wrack ging unter und mit ihm alle Männer die an Bord waren.

Nachdem das Schiff gesunken war, löste sich der Nebel wieder auf, genauso plötzlich wie er aufgetaucht war.

Und er kam nie wieder….”

Man darf das Grau, die Zwischentöne, in denen all die Lügen und Täuschungen gedeihen, nicht weiter zulassen. Man muss fragen, wo standest du im März 2020? Inwieweit hast du die Gefangenschaft gutgeheißen oder sogar propagiert. Oder hast du dich einfach davon gestohlen, dich bloß nicht eindeutig positioniert, um dir alle Optionen offen zu halten. Und davon gibt es jede Menge sogenannter Genoss*innen. Die jetzt wieder hausieren gehen mit ihren revolutionären Phrasen und Projekten, die die fernen Aufstände abfeiern und ihre eigene Bedeutungslosigkeit mit den existenziellen Kämpfen von Menschen aufladen, die sich und ihren Körper, den sterblichen, in die Waagschale werfen.

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Wer ist der Feind? Polizei und liberale Aufstandsbekämpfung

Mittwoch, Juni 17th, 2020

Quelle: enough-is-enough14.org

Eine Erklärung der Revolutionären Abolitionistischen [1] Bewegung (Revolutionary Abolitionist Movement).

Ursprünglich von Revolutionary Abolitionist Movement veröffentlicht. Übersetzt von Enough 14.

Der Anti-Polizei-Aufstand, der in Minneapolis begann und sich in den USA ausbreitete, gab einen Einblick in das revolutionäre Potenzial, das gegen die weiße, rassistische Grundlage der amerikanischen Gesellschaft entfesselt werden kann.

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(Kalinov Most) EINE REVOLTE GING UM DIE WELT… SIE KANN ES WIEDER TUN

Montag, Juni 8th, 2020

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Aus der spanischsprachigen anarchistischen Publikation Kalinov Most Nummer 6. Die Übersetzung ist von uns.

EINE REVOLTE GING UM DIE WELT… SIE KANN ES WIEDER TUN

Was Chile, Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Katalonien/Spanien, Frankreich, Libanon, Irak, Iran, Hongkong/China gemeinsam haben, ist, dass sie unterschiedliche Sprachen sprechen und unterschiedliche politische Systeme haben. Von Chinesisch zu Spanisch (A.d.Ü., Castellano im Originaltext), über Persisch, Arabisch oder Französisch. Vom diktatorisch „kommunistischen“/kapitalistischen China zum demokratisch-liberalen Chile, über den theokratischen Iran, den sich immer im bewaffneten Konflikt befindenden Libanon oder Irak oder die sehr europäischen bürgerlich-parlamentarischen Demokratien des monarchischen Spaniens oder des republikanischen Frankreichs. All diese Orte haben 3 Dinge gemeinsam.

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Die ganze Welt hasst die Polizei?

Montag, Juni 8th, 2020

Quelle: freedomforthomas.wordpress.com

Vor einer Weile diskutierte ich in der JVA Freiburg mit einer
Knastpsychologin über einen Aufkleber mit dem Text „Die ganze Welt hasst
die Polizei“. Jetzt wurde (mal wieder) in den USA ein Afroamerikaner,
George Floyd, von weißen Polizisten umgebracht. Da erinnerte ich mich an
ein Urteil aus Bayern: 4.000 DM kostete es eine (weiße) Polizistin, als
sie in Nürnberg einem Griechen vier Mal in den Rücken schoss…

Frau Psychologierätin W. und ihr Verhältnis zu Stickern

Als man im November 2019 meine Zelle durchsuchte, fanden sich u.a. ein
paar Aufkleber, darunter der eingangs erwähnte. Der Psychologin wurde
die Weisung erteilt, mit mir über den Inhalt der Aufkleber zu sprechen.
Wie sie mir dann im Gespräch erklärte, offenbare ein solcher Text
Hinweise auf eine möglicherweise fortbestehende und tief sitzende
feindselige, aggressive Haltung, insbesondere gegen staatliche Organe.
Das sei für jemanden wie mich, der eine entsprechende Vorgeschichte
habe, von hoher prognostischer Relevanz. Alleine das Aufbewahren eines
solchen Aufklebers sei schon Indiz für eine kriminalitätsfördernde
Grundhaltung.

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[Italien, Analyse] Quarantäne oder Tod?!

Montag, Mai 18th, 2020

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Gefunden auf Finimondo, dieser Artikel wurde am 4.Mai 2020 veröffentlich, von uns übersetzt

Quarantäne oder Tod?!

Infektionskrankheiten sind zwar ein trauriges und schreckliches Thema, aber unter normalen Bedingungen sind sie Naturereignisse, wie ein Löwe, der ein Gnu frisst, oder eine Eule, die eine Maus frisst“ – David Quammen, Spillover, 2012.

Oder wie ein Erdbeben, das den Boden erzittern lässt, oder wie ein Tsunami, der die Küste überschwemmt. Wenn sie keine oder fast keine Verluste verursachen, werden diese Phänomene nicht einmal bemerkt. Erst wenn die makabre Zahl (A.d.Ü., von Toten) zu steigen beginnt, hören sie auf, als Naturereignisse zu gelten, und werden zu ungeheuren Tragödien. Und sie nehmen schreckliche und unerträgliche Umrisse an, vor allem, wenn sie vor unseren Augen hier und jetzt auftreten, nicht auf einem (A.d.Ü., anderen) Kontinent oder in einer fernen Vergangenheit, die leicht zu ignorieren ist. Nun, wann säen diese Naturereignisse selbst den Tod? Wenn ihr Auftreten überhaupt nicht beachtet wird, was eine Voraussetzung dafür ist, keine Vorsichtsmaßnahmen gegen sie zu ergreifen. Der Bau von Betonhäusern in stark erdbebengefährdeten Gebieten zum Beispiel ist ein sicherer Weg, ein Erdbeben in eine Katastrophe zu verwandeln. In Erwartung der nächsten Regenfälle bedeutet die Abholzung eines Berges die Vorbereitung eines Erdrutsches, der das darunter liegende Dorf wegfegen wird, so wie die Zementierung des Flussbettes eines Flusses, der durch bewohnte Gebiete fließt, einen Überlauf verspricht, der den Untergrund und die unteren Teile der Gebäude überfluten wird.

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Fettwanstige Hofnarren

Mittwoch, Mai 13th, 2020

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

Ankommen müssen wir in uns selbst, nicht angekommen werden von der Herrschaft in ihrem neuen Plan zur Derealisierung der Wirklichkeit. Das sind zwei grundsätzlich entgegenlaufende Konzepte. Wer in sich selbst ankommt, wappnet sich gegen die Derealisation. Wer angekommen wird lässt sich in die Derealisation fallen und wird zum verrottbaren Humus, zur angepassten Scheinentität, welche die Grundlage dafür darstellt um zur freiwilligen Dienerschaft zu gelangen. Die neuen Maskeraden, die uns bereitgestellt werden, und die von den heutigen Idioten so bereitwillig angewendet werden sind ein tragisch-komisches Symbol dafür.

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(Analyse, Italien) Der Virus wird euch nicht umbringen, von „Anarchisten aus Cosenza“

Mittwoch, Mai 13th, 2020

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Original gefunden auf Round Robin, von uns übersetzt

Die Leere der Technik.

Die ständige Anpassung der politischen Projekte moderner Staaten an die vermeintliche Unfehlbarkeit der Technologie scheint dieselben Regierungen in den Hintergrund gedrängt zu haben, die ihr ihre eigenen Entscheidungen übertragen. Tatsächlich entwickelt der Staat weiterhin eine repressive Rolle und unterstützt durch seine Vertreter die Aktivierung der bereits definierten Wirtschafts-, Gesundheits- und Verwaltungsprotokolle. Insbesondere ist es zweitrangig, ob solche Protokolle wirksam oder schädlich sind. Für die Marionetten des Augenblicks sollte die Anwendung der fraglichen Protokolle ein Faktor sein, der ihre eigene Popularität erhöht und gleichzeitig eine wissenschaftliche Begründung für die getroffenen Entscheidungen liefert. Wie man all diese Regierungspropaganda macht, ist die Aufgabe der Medien und derer, die sich um die Politik drehen. Wenn etwas schief geht, halten sie sich an den stets wirksamen Satz: „Alle für den Fall erforderlichen Verfahren sind eingehalten worden“.

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Plexiglas, Wasserfälle und Antifaschismus

Dienstag, Mai 5th, 2020

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

Es gibt so etwas wie einen Raum, ein Raum in dessem Inneren Windstille herrscht, abgeschirmt von dicken Wänden Plexiglas, in welchem Inneren sich die neue technokratische Elite aufhält, die dort arbeitet, dorthinein nur einlädt, wen sie wünscht, und in die hinein nichts dringen darf, was stören könnte. Wenn wir früher als Anarchisten gegen Politiker kämpften so sind wir heute zunehmends in der Situation, wo wir gegen einen Plexiglaswürfel kämpfen, der aber unerreichbar ist (der aber sehr wohl mit Energie und Informationen versorgt werden muss und diese Verbindungen können nicht alle abgeschirmt werden). Das Problem der Massen ist der Wunsch nach Dialog mit diesem Würfel, einen Dialog, der niemals stattfinden kann, weil dieser sakrale, sterile Ort abgeschirmt ist. All die Massen an Kritiken an den Massnahmen in denen wir uns heute wiederfinden, sind als würde man am tiefsten Talspunkt einer Burg stehen und diese Kritiken, am Wasserfall vorbei an den höchsten Punkt der Burg schreien wollen, dort wo der Fürst sitzt. In einer solchen Situation befinden wir uns heute. Die Linke und darunter speziell hervorzuheben die radikale Linke, hat sich glorreich hervorgetan als Umgarner und Komplize die Herrschaftsphantasien wahr werden zu lassen. Abgesehen von den offensichtlichsten aller Neuerscheinungen der herrschaftlichen Vorgehensweisen, möchte ich hier ein paar wenige genauer betrachten.

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Der westliche Despotismus, von Gianfranco Sanguinetti

Dienstag, Mai 5th, 2020

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Ein paar Zeilen zu Gianfranco Sanguinetti,

er war ein Mitglied der italienischen Sektion der Situationistischen Internationale. Seine erste bekannte Schrift war Il Reichstag brucia? (Brennt der Reichstag?), welche sich mit dem Anschlag am 12. Dezember 1969 in Mailiand an der Piazza Fontana auseinandersetzt. An jenem Anschlag starben 16 Personen und über 80 wurden verletzt. Sanguinetti machte damals den italienischen Staat für diesen Anschlag verantwortlich. Tragisch sollte auch der Werdegang des Anarchisten Guiseppe Pinelli werden, der für den Anschlag beschuldigt wurde und unter der Aufsicht des Kommissars Luigi Calabresi, aus den Fenster im vierten Stock rausgeworfen wurde. Seit vielen Jahren ist bekannt dass die Verantwortlichen für den Anschlag faschistische Gruppen waren die mit der NATO zusammengearbeitet haben. Ein Beispiel der sogenannten Theorie der Spannung.

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Entwaffnen

Dienstag, Mai 5th, 2020

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

Staaten bewaffnen sich. Tatsächlich entwickeln und vervielfältigen sie ihre Kriegswaffen. Krieg wird im Frieden vorbereitet. Die Nationen befinden sich derzeit in einem Zustand des Friedens. Aber der scheinbare Frieden von heute ist viel gefährlicher und bedrohlicher als der Krieg von gestern. Es ist eine Zeit des Friedens, in der man nur denkt und arbeitet, um den nächsten Krieg zu entfesseln und zu stärken. Alle Staaten wollen und bereiten sich auf einen Krieg vor. Alle Machthaber und alle Militaristen denken über den Krieg nach. Wovür würde man die Armeen benötigen, wenn es keine Kriege mehr gäbe? Alle Völker arbeiten fieberhaft für den Krieg.

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(K)Ein Vergleich?

Dienstag, Mai 5th, 2020

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

“Zwischen dem 11. Juni 1940 und dem 1. Mai 1945, während des Zweiten Weltkrieges, verloren in Mailand während der Bombardierungen innerhalb von 5 Jahren 2.000 Zivilisten ihr Leben; wegen des Coronavirus ließen in der Lombardei innerhalb von zwei Monaten 11.851 Zivilisten ihr Leben, fünfmal mehr… Ein numerisch – überwältigender Zusammenhang”.

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Lehrzeit bis in alle Ewigkeit

Sonntag, April 19th, 2020

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

“Auf allen Ebenen: politisch, moralisch, spirituell, materiell, wird man erfahren, was hinter dem Fortschritt steht: der Tod.

Was für eine Herausforderung! Entweder das Auschwitz der Natur oder das Stalingrad der Industrie

Jede Predigt ist nutzlos. Der Fortschritt wird sich nur selbst aufhalten, dank der Katastrophen, die er verursachen wird”.

So schrieb Mitte der 1970er Jahre ein Schweizer Dichter, dessen Name nicht auf der Liste der Vorläufer der Katastrophenpädagogik steht, die den Anhängern des “Schrumpfungsparadigmas” [decrescita] so sehr am Herzen liegt. Ihr unbestrittener Lehrer Serge Latouche äußerte sich immer auf optimistische Weise, dass Katastrophen, das Bewusstsein zu wecken im Stande seien; ja… aber welches? Das der politischen Klasse, getrieben von der Kraft der Ereignisse, eine verlorene Menschlichkeit die durch eine lang anhaltende toxische Abhängigkeit vom Konsumismus taub, blind und stumm gemacht wurde, wieder auf den richtigen Weg der Bescheidenheit zu bringen. Es handelt sich um eine Überzeugung, die auch heute noch nach außen dringt, wo etwa die Hälfte der Weltbevölkerung zu Hause eingesperrt ist, um einem Virus zu entgehen, von dem angenommen wird, dass er für den Tod von über 100.000 Menschen auf der ganzen Welt verantwortlich ist.

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[Covid19] Der Staat mit der Atemschutzmaske, Miguel Amorós

Sonntag, April 19th, 2020

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Gefunden auf panfletos subversivos, von uns übersetzt

Zu seinem großen Bedauern seit dem 7. April 2020 in seinem Haus eingesperrt.

Die gegenwärtige Krise hat einige Wendungen in der sozialen Kontrolle des Staates bedeutet. Das Wichtigste in diesem Bereich war bereits recht gut etabliert, weil die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, die heute herrschen, es verlangten; die Krise hat den Prozess nur noch beschleunigt. Wir nehmen gewaltsam als eine Masse von Manövern an einer Generalprobe teil, um die herrschende Ordnung angesichts einer globalen Bedrohung zu verteidigen. Das Coronavirus 19 war der Grund für die Wiederaufrüstung der Herrschaft, aber eine nukleare Katastrophe, eine klimatische Sackgasse, eine unaufhaltsame Migrationsbewegung, eine anhaltende Revolte oder eine schwer zu bewältigende Finanzblase wären dennoch gleich schwierig gewesen zu bewältigen. Die Ursache ist jedoch nicht unbedeutend, und die wahrhaftigste ist der globale Trend zur Konzentration des Kapitals, das, was führende Politiker unterschiedslos Globalisierung oder Fortschritt nennen. Dieser Trend korreliert mit der Tendenz zur Machtkonzentration und damit zur Stärkung des staatlichen Eindämmungs-, Desinformations- und Repressionsapparates. Wenn das Kapital die Substanz eines solchen Eies ist, ist der Staat die Schale. Eine Krise, die die globalisierte Wirtschaft gefährdet, eine Systemkrise, wie man heute sagt, provoziert eine fast automatische Abwehrreaktion und setzt bereits im Vorfeld vorbereitete Disziplinar- und Strafmechanismen in Gang. Das Kapital tritt in den Hintergrund, und dann erscheint der Staat in seiner ganzen Fülle. Die ewigen Gesetze des Marktes können Urlaub nehmen, ohne dass ihre Gültigkeit geändert wird.

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Solidarität ist zerbrechlich – Gedanken zum „Netzwerk“-Fall vom ABC Dresden

Samstag, April 18th, 2020

Quelle: abcdd.org, click for english version

Vor etwa einem Monat, bevor ganz Europa von Nationalstaaten abgeriegelt wurde, ist die anarchistische Bewegung in verschiedenen Teilen der Welt durch die Nachrichten aus Russland um den „Netzwerk“ Fall erschüttert worden. Das liberale Nachrichtenportal „Meduza“ veröffentlichte Information, wonach einige der Angeklagten aus Penza auf ihrer Flucht in den Mord an zwei Menschen verwickelt waren. Diese Information brachte erneut das Thema auf die Tagesordnung, wie wir unsere Solidarität organisieren und wo die Grenzen unserer Solidarität liegen. Obwohl wir uns nicht in der Region befinden, haben wir eine Verbindung zu unseren Gefährt*innen in Russland. Wir haben viele Solidaritätsveranstaltungen für die Verfolgten im „Netzwerk“ Fall in Dresden organisiert. Zum Beispiel haben wir Ende Dezember bei einem Event Menschen ermutigt, an russische Anarchisten und Antifaschisten im Gefängnis zu schreiben.

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Interview mit Thomas Meyer-Falk (April 2020)

Donnerstag, April 16th, 2020

Quelle: radioflora.de

Thomas befindet sich seit 1996 im Knast und seit 2013 in Sicherungsverwahrung

 Er berichtet vor allem über die Verschärfung für die Gefangenen durch die  Corona-Pandemie. 

 Thomas Meyer-Falk, z. Zt. Justizvollzugsanstalt (SV), 

Hermann-Herder-Str. 8, D-79104 Freiburg

https://freedomforthomas.wordpress.com

https://freedom-for-thomas.de

Krankheit und Kapital (von Alfredo Maria Bonanno)

Donnerstag, April 16th, 2020

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Veröffentlicht in “AnarchismoNr. 67, Mai 1991, S. 18-19

Krankheit, verstanden als eine Fehlfunktion des Organismus, ist nicht etwas ausschließlich Menschliches. Auch Tiere leiden an Krankheiten, und selbst Dinge in ihrem eigenen Sinne haben Mängel in ihrer Funktion. Die Vorstellung von Krankheit als einer Anomalie ist die klassische Idee, die von der medizinischen Wissenschaft entwickelt wurde.

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Die Marionetten des Kapitals

Donnerstag, April 16th, 2020

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Von uns übersetzt, von Grupo Barbaria

Es gibt alles und für jeden Geschmack etwas. Ein Extrem sind die spektakuläreren Versionen, in denen Trump das Coronavirus in China eingeführt hätte, um den Handelskrieg zu gewinnen. Oder China hätte es getan, um es auf andere Länder zu verbreiten, sich zuerst von der Gesundheitskrise zu erholen und die Welt zu beherrschen. Oder es wären die Regierungen ihrer eigenen Länder gewesen, die besorgt über die Rentenfrage waren und die die typische malthusianische Lösung angewandt hätten, indem sie die meisten alten Menschen aus dem Weg geräumt hätten. Das andere Extrem, das subtiler ist und auch in bestimmten Medien viel weiter verbreitet ist, behauptet, dass die Ernsthaftigkeit des Coronavirus, wenn nicht eine mediale Erfindung, so doch zumindest bewusst von der Bourgeoisie übertrieben wird, um ihre repressive Kontrolle über uns zu verstärken. Ist es nicht verdächtig, dass die Regierungen den Ausnahmezustand ausrufen, die Armee auf die Straße schicken, die Polizeipatrouillen verstärken und hohe Geldstrafen für eine Krankheit verhängen, die nicht die jährliche Todesrate der Grippe erreicht? Wie dem auch sei, irgendetwas ist hier merkwürdig.

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Die Pandemien des Kapitals

Donnerstag, April 16th, 2020

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Von der Soligruppe für Gefangene übersetzt, dieser Text wurde ursprünglich auf Spanisch von der Grupo Barbaria veröffentlich.

Es ist schwer, jetzt einen Text wie diesen zu schreiben. Im gegenwärtigen Kontext, in dem das Coronavirus die Lebensbedingungen vieler von uns zerbrochen hat – oder zu zerbrechen droht -, ist das Einzige, was du tun willst, auf die Straße zu gehen und alles in Brand zu setzen, notfalls mit dem Mundschutz. Das ist es wert. Wenn die Wirtschaft über unseren Leben hängt, ist es sinnvoll, die Eindämmung des Virus bis zum letzten Moment hinauszuzögern, bis die Pandemie bereits unvermeidlich ist. Es macht auch Sinn, dass wir diejenigen sein sollten, die entlassen werden, die zur Arbeit gezwungen werden, die weiterhin in Gefängnissen und ICEs (Abschiebeknäste) eingesperrt sind, die gezwungen sind, zwischen Krankheit und der Verbreitung der Infektion an ihre Geliebten zu wählen oder in Quarantäne zu verhungern. All dies mit patriotischem Jubel und dem Aufruf zur nationalen Einheit, mit sozialer Disziplin als Mantra der Henker, mit Lob für den guten Bürger, der den Kopf beugt und schweigt. Das Einzige, was du in Zeiten wie diesen willst, ist, alles in die Luft zu jagen.

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Pandemie, Autorität und Freiheit

Donnerstag, April 16th, 2020

Quelle: non-fides.fr

„Freiheit kann nur die Gesamtheit der Freiheit sein; ein Stück Freiheit ist keine Freiheit“.
Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum.

Mit der Ausbreitung der Pandemie geht der Flügel des Todes über jeden einzelnen von uns hinweg, während wir uns gleichzeitig alle unter einer ebenso autoritären wie ungeordneten staatlichen Verwaltung befinden. In der verallgemeinerten Entfremdung von allem, worauf wir bisher die Fähigkeit hatten, selbst wenn es illusorisch wäre, zu entscheiden, was mit uns selbst geschieht (aber ist die Fahrt mit der U-Bahn zur Arbeit wirklich eine Entscheidung, die wir selbst treffen?), sind dies nun Funktionen, die uns als offensichtliche Ausübung einer individuellen Grundfreiheit erscheinen, die sich verhindert, kontrolliert, kriminalisiert findet (aus dem Haus gehen, Brot kaufen, zu seinen Verwandten gehen, sich treffen, küssen, lieben usw.), und die „Barrieregesten“ regulieren sogar das tägliche und intime Verhalten der Eingeschlossenen.

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Denunzierungen und Lektionen

Donnerstag, April 16th, 2020

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

Die gestrige Nachricht ist, dass – laut einer Umfrage – 72% der Italiener es für richtig halten, diejenigen bei der Polizei anzuzeigen, die sich nicht an die Anti-Pandemie-Verbote halten. Insbesondere sollten alle Versammlungen oder Feiern in den Häusern der Nachbarn gemeldet werden. Fast drei von vier Italienern spionieren das Verhalten ihrer Nachbarn aus, bereit, die Polizei zu rufen, wenn jemand es wagt, sich mit Freunden zu treffen und sich mit ihnen zu vergnügen? Und was ist mit all den potenziellen Massenmördern, die es wagen, laufen zu gehen, es wagen, mit ihren Hunden Gassi zu gehen, ihre Kinder – vielleicht mit ihren Freunden – im Freien spielen zu lassen?

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Zur Herdenimmunität

Montag, April 6th, 2020

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

Es lässt sich nicht leugnen, dass das, was in der Welt geschieht, zumindest den Verdienst hatte, den Menschen verständlich zu machen, was mit Herdenimmunität gemeint ist. Es scheint uns ein entlarvendes Konzept zu sein, das uns in Lage versetzt, dessen Bedeutungsambivalenz perfekt zu verstehen. Wir beziehen uns natürlich nicht auf seine medizinische, sondern auf seine soziale Bedeutung. Im Gesundheitsbereich ist dessen Verwendung fast schon pathetisch, eine echte Mystifizierung, die Verwirrung schürt, indem sie eine Immunität verspricht, die es nicht geben kann. Die Immunität, die wirkliche, ist ein erwiesener und tatsächlich dauerhafter Zustand, der nur auf natürliche Weise erworben werden kann, indem man eine Krankheit (jedoch nicht irgendeine Krankheit) durchläuft. Mit der Impfung erhält man das genaue Gegenteil. Im besten Fall versuchen wir, die Krankheit zu vermeiden, indem wir künstlich eine biologische Abwehr aufbauen, die nur bis zum Beweis des Gegenteils unüberwindbar ist, und die oft und gerne vorübergehenden Charaker aufweist. Es ist sowohl ein Amulett gegen die Krankheit als auch ein Mittel gegen Faulheit, eine industrielle Abkürzung für den langen anstrengenden Prozess, die eigene Immunabwehr zu stärken. Man hat sicherlich eine Bild jener im Kopf, die “gesund bleiben”, indem sie ein Pille nach der anderen nehmen, anstatt sich die Mühe zu machen, über sich selbst Bescheid zu wissen und für sich selbst zu sorgen. Sie essen schlecht und nehmen Medikamente ein, schlafen schlecht und nehmen Medikamente ein, leben schlecht und nehmen Medikamente ein. Sind die Muskeln des mit Steroiden bepackten Bodybuilders vergleichbar mit den Muskeln des Turners, der täglich trainiert? Bei der Impfung passiert dasselbe. Genau deshalb schadet die Impfung, wie auch die Einnahme von Medikamenten und Steroiden, mehr als dass sie gut tut, sie vergiftet und schwächt den Körper weiter. Dies vorausgeschickt, welchem Arzt, der von einem aussergewöhnlichen Sinn für Humor versehen zu sein scheint, ist es eingefallen, die Menschheit mit einer Herde zu vergleichen?

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You’ll never riot alone

Montag, April 6th, 2020

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

Heute gibt es auf der ganzen Welt eine weitere Pandemie. Die WHO befasst sich überhaupt nicht mit dieser, da sie nicht in ihrer Zuständigkeit liegt und die Medien versuchen, sie zum Schweigen zu bringen oder zu minimieren. Aber die Regierungen der ganzen Welt sind besorgt über das damit verbundene Risiko. Diese Pandemie breitet sich im Fahrwasser des biologischen Virus aus, das momentan die Krankenhäuser füllt. Sie ist kurz gesagt parallel dort zu finden, wo Covid-19 vorbeikommt. Auch sie raubt einem den Atem. Die Angst vor einer Ansteckung verursacht auch tatsächlich Wut. Die ersten Symptome des Unwohlseins neigen dazu, sich zu verschlimmern und sich zunächst in Frustration, dann in Verzweiflung und schließlich in Wut zu verwandeln. Wut über das Verschwinden der letzten Krümel von Lebemöglichkeiten und das auf ärztliche Anordnung.
Es ist bezeichnend, dass bei der Ankündigung der restriktiven Maßnahmen der Behörden zur Verhinderung der Ausbreitung der Epidemie – eine Art freiwilliger Hausarrest – gerade diejenigen, die ihr Leben von vier Wänden umgeben fristen, die bereits täglich unter Zwang unter der Gefangenschaft litten – die Gefangenen – das Pulverfass in Brand setzten. Die Tatsache, dass sie ihrer wenigen verbliebenen menschlichen Kontakte beraubt wurden, mit der Gefahr, als Ratten in der Falle zu enden, hat dazu geführt, was seit Jahren nicht mehr geschehen ist. Die sofortige Umwandlung von Resignation in Raserei.

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Notizen des Seucheninstinkts [Note epide(r)miche]

Mittwoch, März 25th, 2020

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

italienisches Original: finimondo.org

Sein Name ist mir letzte Woche buchstäblich in den Sinn gekommen. Ich war unterwegs, um Brot zu holen, und als ich in der Bäckerei ankam, zählte ich instinktiv diejenigen der Kunden, die dort ein- und ausgingen, die die Maske trugen. Dort ist mir das passiert. Mir wurde plötzlich klar, dass ich gerade die Zählung des deutschen Philologen Victor Klemperer, eines Zeugen und Gelehrten des Aufstiegs des Dritten Reichs, wiederholt hatte: “Unsere Moral ändert sich von Tag zu Tag. Wir zählen, wie viele Menschen in den Geschäften “Heil Hitler!” und wie viele “Guten Morgen” sagen. Gestern sagten in der Bäckerei fünf Frauen “Guten Morgen” und nur zwei “Heil Hitler”: Die Moral steigt. Heute, in der Metzgerei, sagten alle: “Heil Hitler”… die Moral geht unter.” Ich gebe zu, dass ich genau in diesem Moment ein Frösteln im Nacken verspürte.

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