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Internationaler Aufruf für dezentraliserte Aktionen in Solidarität mit den Gefährt_innen, die wegen Bankraub in Aachen angeklagt sind.

Freitag, März 3rd, 2017

(gefunden auf: contrainfo.espiv.net)

17. – 23. April 2017
Internationaler Aufruf für dezentraliserte Aktionen in Solidarität mit den Gefährt_innen, die wegen Bankraub in Aachen angeklagt sind.

2015 wurde eine Gefährtin aus Amsterdam verhaftet. Ihr wurde vorgeworfen an einem Bankraub beteiligt gewesen zu sein, welcher sich 2013 in Aaachen ereignete. Nach einigen Monaten in Untersuchungshaft und mehreren Wochen vor Gericht, wurde sie letztendlich freigesprochen und wieder auf freien Fuss gesetzt. Es ist allerdings davon aus zu gehen, dass die Staatsanwaltschaft Aachen gegen diesen Freispruch in Revision gehen wird.

Im April und Juni 2016 wurden zwei weitere Gefährt_innen, diesmal aus Barcelona, festgenommen und vom spanischen Staat in den Knast gesteckt, da sie in Deutschland beschuldigt sind an einem weiteren Bankraub teilgenommen zu haben. Es folgte die Auslieferung der Beiden nach Deutschland, wo sie seitdem in Untersuchungshaft sitzen. Seit Januar 2017 läuft der Prozess gegen die Beiden, welcher vorraussichtlich am 22. Mai 2017 in Aachen sein Ende finden wird.

Es überrascht uns nicht, dass diejenigen welche sich gegen die Misere dieses unterdrückenden Systems wehren und dagegen kämpfen angegriffen, verfolgt und bestraft werden. Über Unschuld oder Schuld zu sprechen interessiert uns nicht, es ist die Sprache unserer Feinde und wir verweigern diese. Unsere Feinde sind jene, welche eine Logik befolgen, Individuen zu teilen und zu kategorisieren, um dann die Möglichkeit zu haben, die Ungewollten weg zu sperren. Wir teilen mit unseren Angeklagten Gefährt_innen die Abscheu gegen dieses System. Die Abscheu gegenüber Knästen, welche die Aufteilung in gute Bürgerinnen und jene die Bestrafungen verdienen, aufrecht erhalten.

Wir hassen all diese repressive Infrastrukturen aller Staaten genauso, wie jede Verbindungen zur Kirche  und deren lange Tradition von Unterdrückung. Für uns stellt die Kiche einen weiteren Teil im System des Staates dar, welches direkt verbunden ist mit Banken und zusammen die Kontrolle aufrecht erhält, welche wir jeden Tag erfahren.

Riesige Schritte in der Entwicklung und der Rolle der Repression in unseren täglichen Leben sind unternommen worden. Neue Technologien und Entwicklungren zur Entschlüsselung von DNA, biometrische Analysen, Kameras,…. all dies sind Instrumente welche zum Studieren, Analysieren und Kontrollieren benutzt werden. Und sie stellen einen Teil der Struktur dar, einen Teil unseres Feindes, gegen den wir uns positionieren und den wir zerstören wollen.

Zusammenarbeit von Polizeien, Richter_innen  und Ermittler_innen verschiedener Staaten ist eine alte Strategie, welche in Europa und darüber hinaus nur neu überarbeitet wurde und zu einem schnelleren, offensichtlichen und reinerem Kapitalismus beiträgt, welcher gleichzeitig grausamer ist.

Mit unseren mit Wut, Stärke und Courage gefüllten Adern, erobern wir die Straßen zurück. Gestärkt von jeden repressiven Schlag, stehen wir an der Seite unserer Gefährt*innen. Wir zeigen ihnen durch unsere Solidarität unsere Leidenschaft an der Zerstörung eines Systems, welches wir nicht wollen oder brauchen und führen unseren Kampf fort.

Dies ist ein internationaler Aufruf zur Solidarität mit den Gefährt_innen die Aachen wegen Bankraub angeklagt sind. Es ist ein Aufruf um die Verknüpfungen zwischen Rebell_innen und Unterdrückten, in welchen Teil oder aus welcher Ecke dieser Welt auch immer, zu schaffen .

Wir nutzen unsere Werkzeuge, um zu sabotieren und anzugreifen und somit die Struktur der Macht zu zerstören. Wir nutzen unsere Vorstellungskraft, um unseren Hass in allen Variationen zu zeigen und nutzen unsere Leidenschaft um unsere Kämpfe fortzuführen.

Wir rufen daher für die Woche vom 17. bis 23. April auf, Solidarität mit den Angeklagten zu zeigen.

Nichts ist zu Ende, unsere Kämpfe gehen weiter! Bis alle frei sind!

Solidarität mit den Gefährtinnen, die Aachen in angeklagt sind.

Freiheit für sie! Freiheit für Alle!

Für die Revolte! Für die Anarchie!

Updates & Infos:    solidariteit.noblogs.org /  solidaritatrebel.noblogs.org

Februar 2017, irgendwo in dieser Welt.

[Aachen] Kurze Zusammenfassung des 5. Verhandlungstages

Sonntag, Februar 26th, 2017

In der heutigen Sitzung haben jene zwei Straßenkehrer ausgesagt, die am Tag des Überfalls eine Tasche in der nahen Umgebung gefunden hatten. Einer von ihnen sah nicht mal was diese enthielt und sagte fast nichts und der andere, der beim Ausleeren der Tasche in seinen Waagen eine Pistole sah, hatte die Polizei benachrichtigt. Er war sich nicht mehr sicher ob es sich um eine einzige Sporttasche mit einer Plastiktasche drinnen oder um zwei Taschen gehandelt hatte.

Außerdem sagten zwei Polizisten aus, die sich nach dem Überfall in der Umgebung der Bank befanden, diese absperrten und vom Straßenkehrer verständigt worden waren. Sie gaben zu Protokoll, dass sie die Tasche nicht anfassten, einer der Straßenkehrer jedoch schon (mit Arbeitshandschuhen).

Außerdem verlas der Richter verschiedene forensische Gutachten zu den Materialien, die sich im Inneren der Bank befanden (Werkzeuge, Kabelbinder, ein Stanley-Messer mit einem Fingerabdruck, etc.) und ein Gutachten, um zu bestimmen ob die auf dem Tresor und der Eingangstür des Wohnhauses (anliegend an die Bank und am Mitarbeitereingang) gefundenen Spuren mit den im Inneren der Bank gefundenen Werkzeugen übereinstimmen. Dieses letzte Gutachten ist nicht beweiskräftig.

Die nächste Sitzung findet am 2. März, um 9:00 Uhr morgens, statt.

Gefunden auf solidaritatrebel.noblogs.org

Haftstrafe von Monica Caballero und Francisco Solar wurde auf viereinhalb Jahre reduziert

Samstag, Februar 25th, 2017

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Am 19 Oktober 2016 fand das Berufungsverfahren gegen die AnarchistInnen Francisco Solar und Moncia Caballero statt. Beide wurden für das legen einer Bombe in der Basilica del Pilar im Oktober 2013 verurteilt und sind seit dem inhaftiert, sie haben eine Haftstrafe von zwölf Jahren erhalten.

Die Argumente der Verteidigung basierten auf folgenden Punkten, von denen wollen wir ein paar erwähnen:

– Fehlende Unparteilichkeit der Richterin die das Verfahren führte

– Fehlende kategorische Beweise

– Die Anklage wegen „terroristischen Schaden“ sollte herabgesetzt werden, da es keinen Schaden an künstlerische, kulturelle noch an historische Gegenstände gab

– Die Anklage von „Körperverletzungen nach dem Antiterrorgesetz“ zu ändern, weil im ganzen Fall dies als ein „Vergehen“ betrachtet werden sollte

– Übertrieben hohes Urteil die sie in der ersten Instanz erhalten haben

Am 16 Dezember 2016, wurde die Resolution des Obersten Gerichtshofs veröffentlicht, in der das Urteil an unseren GefährtInnen auf viereinhalb Jahre Knast für jeden einzelnen verkürzt wurde. Noch dazu 143.317 Euro Strafe als Entschädigung für den verursachten Schaden. Wenn bedacht wird das sie schon seit drei Jahren im Knast sitzen und noch achtzehn Monate in den Käfigen des Staates sitzen. Auch besteht die Möglichkeit das sie nach Chile abgeschoben werden, da sie nicht die spanische Staatsbürgerschaft besitzen.

Unsere Freude ist enorm aber es ist noch nicht vorbei, auch wenn schon drei lange Jahre vergangen sind seitdem wir sie nicht umarmen konnten, bis zu dem Zeitpunkt wo wir sie auf den Straßen wiederfinden und drüber hinaus, werden wir weiterhin gegen das Einsperren, den Staat und die Herrschaft kämpfen. Denn unsere Liebe an unsere GefährtInnen ist genauso groß wie der Hass gegen jene die sie einsperren ließen.

Tod dem Staat und es lebe die Anarchie!

Wir wollen sie Frei! Alle!

Über die Operation Buyo, weiterer Schlag gegen Gabriel Pombo da Silva in Galizien

Freitag, Februar 24th, 2017

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Vergangene Wochen, erfuhren wir mittels der bürgerlichen Presse über ein neues repressives „Spektakel“ das am 24. Januar in der Nähe von Vigo(Galizien-Spanien) stattfand. Die einzigen Infos die darüber zu finden waren, waren die der Medien und jetzt haben sich endlich GefährtInnen, unter anderem Gabriel Pombo da Silva, zu Wort gemeldet und einige der letzten Infos können korrigiert werden. Dennoch sind bis jetzt ein paar Infos widersprüchlich und noch nicht hundertprozentig klar.

Protagonist*innen waren ein 60 köpfiges Aufgebot der Guardia Civil und Zivilcops, welche das Haus (sogar das Gemüsebeet) von Gabriel Pombo da Silva und Elisa Di Bernardo durchsuchten und zerlegten. Wie üblich wurden sie in den frühen Morgenstunden gewalttätig geweckt, fixiert und voneinander getrennt. Die Cops waren auf der Suche nach Waffen und Sprengstoff. Die Hausdurchsuchung dauerte um die acht Stunden an und es wurde nichts gefunden. Die Cops verwendeten auch Spürhunde und den letzten Schrei an Radarschnickschnack, aber unter den beschlagnahmten Gegenständen waren die „läufigen“ typischen anarchistischen Texte, sowie Fotoapparate, mehrere Stadtpläne, ein paar Kabel und unbrauchbare Handys.

Während Elisa, die mehrere Male angedroht wurde festgenommen zu werden wenn sie nicht das Versteck der Waffen preisgeben würde, freigelassen wurde, wurde Gabriel mit der Anklage des „illegalen Waffenbesitzes , des Waffen- und Sprengstoffhandels, sowie Mitglied einer bewaffneten Gruppe zu sein“, festgenommen.
Nach 24 Stunden Gewahrsam, wurde er letztendlich wieder raus gelassen und die Taten könnten bittererweise wieder rekonstruiert werden.

Die Widersprüche der Informationen die wir oben erwähnten, lassen sich bei der Festnahme einer weiteren Person festmachen, nämlich an Carmen Otrero. Auch wenn aus der Ferne es schwierig ist dazu eine Stellungnahme abzugeben, ist es wichtig darauf hinzuweisen das es von einigen anarchistischen Gruppen vermieden wird diese als eine „Gefährtin/Genossin“ zu betrachten. Vor allem weil eine gewisse Zeit lang alle Informationen nur Seitens der Cops und der Medien kamen. Jetzt hat Gabriel dazu auch einen Brief geschrieben wo er dies selber aufklärt. Dennoch sind wir hier nicht jene die sich einmischen werden, sondern wir finden es wichtig auch weiter darüber zu berichten. Hier der Brief von Gabriel:

Drinnen wie draußen“ wird dieselbe reaktionäre Arroganz gespürt. Die Handlanger jeder Art und Kondition brauchen „Zusatzstoffe und Färbungen“ um die „Realität“ die für sie nachteilig ist zu versüßen.

Die Journalisten“ sind besorgter um ihre eigenen Scheiße zu verkaufen anstatt die Wahrhaftigkeit dessen was sie veröffentlichen zu beweisen.

Was aber „überraschend“ ist (oder auch nicht), ist das seit dem sie mich gehen ließen (um nicht über den ganzen scheiß was diese fürchterliche Geschichte beinhaltet) ich mehr „Schutz“ in der „Justizgewalt“ als in der sogenannten „libertären Bewegung“ genieße.

Seit 2012 gab es 3 Operationen (Osadia, Scripta Manent und „unsere“ Operation Buyo) gegen mich.

Auf italienisch bedeutet „Buyo“ „dunkel“, und ja, „dunkel“ war diese ganze Operation in der eine „Person“ (mit dunkler Vergangenheit) sich uns als eine „Gefährtin“ annährte, um mich nachher lebendig steinigen zu wollen. Diejenigen welche Infos über diese „Person“ haben wollen, sollten folgende Links lesen und es wird selbsterklärend werden. Ich bin weder Richter noch Staatsanwalt.

Im Bezug auf den Unsinn über ein „Trainingslager“; über die „terroristischen Zellen“, über den „Waffenbesitz“ oder dem Handel dieser… naja… ich glaube das die Tatsachen alles widerlegen werden. Trotzdem, verstehe ich das in dieser entfremdeten Gesellschaft und diesem korrupten Systems es bevorzugt wird über die zu Grunde liegende Fälle der Armut zu lügen/reden, anstatt sich selber auf den Bauchnabel zuschauen.

Ich bin noch aufrecht. Ich bin weiterhin auf meiner anarchistischen Linie, trotz vieler. Im anarchistischen Ateneo Agustin Ruedas1, welches ich im Haus meiner Eltern in Mos eröffnen will, werden sie dies mit solchen Manövern nicht verhindern können.

In meinem Haus wurden 5 Stücke Grünkohl, anarchistische Bücher und Zeitschriften beschlagnahmt.
Es ist offensichtlich das sie in meine
m Haus nur einen Fingernagelknipser fanden, Gabriel Pombo würde „Bekennerbriefe“ aus einer Zelle aber nicht in Freiheit schreiben.

An die die mich immer noch unterstützen und mir ihre bedingungslose Liebe zeigen: Hier bin ich!
An die die mich noch umbringen wollen: Hier bin ich!

Niemals besiegt!
Niemals
bereuend!
Für die Anarchie und das Ende der Herrschaft!

Gabriel Pombo da Silva
29 Januar 2017

Wie schon erwähnt wurde ist die verhaftete Person in dieser sogenannten Operacion Buyo, Maria del Carmen Otero. Sie wurde schon im Jahre 2013 aufgrund eines Brandanschlages gegen den Finanzclub in Vigo festgenommen. Es sollte hier einiges ein bisschen in Erinnerung gebracht werden, vor allem über diese- sogenannten „Gefährtin“.

Jetzt wo der Name Maria del Carmen Otero wieder ins Licht gerückt ist nachdem sie angeblich mit dem Gefährten Gabriel Pombo da Silva im Kontext der Operacion Buyo festgenommen wurde, sollten ein paar Dinge erklärt werden. Nach dem Vermeintlichen Besitz und Beschaffung von Waffen um im Raum von Pontevedra eine „terroristische Zelle“ aufbauen zu wollen, haben einige Personen mit guten Absichten zu voreilig diese Frau als „Gefährtin“ bezeichnet. Nur aus dem einfachen Grund weil sie mit Gabriel festgenommen wurde. Hier veröffentlichen wir einen Artikel in dem zu ihrer Person damals tiefgründiger eingegangen wurde.

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Die Aktivistin Carmen Otero, die sich mit anderen bei dem Wurf von zwei Molotov Cocktails gegen den Finanzklub in Vigo im Jahr 2012 beteiligte, und der damalige Direktor des Unternehmerforums, Jesus Bahillo, siegelten gestern eine emotive Versöhnung beim Ausgang des Gerichtshofes. Mit Lächeln und einigen Umarmungen, posierten beide zufrieden auf einem Foto als das Verfahren vorbei war.

Die Angeklagte, 37 jährige ursprünglich aus Bueu wohnhaft in Vigo, konnte eine zufriedenerstellende Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft erreichen und konnte die Abhaltung des Verfahrens verhindern. Sie bedankte sich bei den Unternehmern weil diese Verständnis gezeigt hatte und die Anklage für Gefängnisstrafe herabgesetzt wurde und sie nicht in den Knast rein musste. Sie war mit elf Jahren Knast konfrontiert aufgrund von Schäden und der Herstellung von Sprengstoff. Letztendlich akzeptierte sie ein Urteil von zwei Jahren für ein Schadensdelikt. Mit einer solchen Verminderung, fiel ihr Eintritt in den Knast aus, solange sie auch die Geldstrafen abzahlen würde und in den folgenden fünf Jahren keine Straftaten verüben würde. „Es wird weder zu diesem Zeitpunkt noch zu jedem anderen meinerseits ein Verbrechen geben“, versicherte Carmen vor dem Richter. Zusätzlich entschädigt sie mit fünfzig Euro für die nächsten fünf Jahren das Versicherungskonsortium für die Schäden. Die Audienz erlaubte ihr die 2687 Euro in Raten zu zahlen da sie Hilfe von der Risga2 bekam. Ihr wurden die geringste Strafe gegeben.

Als sie das Gericht verließ, zeigte sie sich gegenüber der Pressemedien aufgrund der Vereinbarung zufrieden. Sie bedankte sich für das Verhalten des Finanzklub und sprach sich als Unschuldig. „Ich bin unschuldig, seit dem Moment wo ich als eine Bürgerin das Recht auf Arbeit und Dach habe und wenn einem alles weggenommen wird, bringt dich dein Kopf dazu auf einer Form zu reagieren die nichts mit meinem sein zu tun hat. Ich bin friedlich und gesellig“. Sie gab zu das es eine „verzweifelte Tat war und jetzt sie diese Konsequenzen übernehmen muss“. Otero sieht sich als „unschuldig“ weil, wie sie selber sagt, auf Schulden der Krise veranlasst wurde zu handeln. Welche sie als einen „finanziellen Betrug“ definiert. „Jene die im Müll rumwühlen und nicht andere werden bestraft“, beklagte sie sich. „In dieser Epoche, war ich sehr verzweifelt“, rechtfertigte sie sich. Die antikapitalistische Aktivistin war arbeitslos, sie erlitt eine sentimentale Trennung und ging durch einen „schweren Moment“ durch.

Im Bezug auf den Wurf der Molotov Cocktails, in welchen Sicherheitsaufnahmen zwei Männer und keine Frau gesehen werden konnte, sagte sie das „ich nicht direkt teilnahm, es waren zwei Personen die in diesem Moment bei mir zu hause waren und ich half ihnen. Ich übernehme die Verantwortung die mir nicht entspricht“. Sie klärte das sie die volle Verantwortung der Tat auf sich nahm und sie versicherte das in Wirklichkeit jene die die Brandsätze warfen die beiden Jugendliche waren die bei ihr in dieser Nacht schliefen. Sie half ihnen dabei ein Bekennerbrief für die Tat zu verfassen. „Ich war diese Nacht nicht da, es waren zwei Jugendliche die das Land verlassen haben. Ich weiß wie man schreibt und sie fragten mich daher ob ich ihnen nicht bei dem Brief helfen könnte. Wir waren Kids auf der Straße und wir befanden uns in einem schlechten Moment, aber es gab keine Organisation dahinter. Wir erfanden den Namen ADAI. Diese Organisation existierte nicht. Sie wurde für diesen Moment erfunden. Es war eine Pflicht weil es anderen Menschen zugeschrieben wurde und es Konsequenzen für sie gegeben hätte. Wir taten dies damit die von der Resistencia Gallega nicht für irgendetwas zahlen müssten was sie aber nicht gemacht hatten“, sagte sie. Sie erzählte das sie Verdächtig war weil sie legale Waffen sowie Schreckschusswaffen sammelte.

Sie arbeitete als Immobilien- und Versicherungsverkäuferin. Die Festnahme schädigte ihren Ruf im Bezug auf Jobvorstellungen. „Die Leute schreiben meinen Namen auf Google und ich werde als eine schwer bewaffnete Terroristin dargestellt. Es tut mir weh das meine Nachbarn weg schauen wenn ich sie auf der Straße treffe, dies ist schon Strafe genug. Ich bin gesellig, friedlich und solidarisch“, versicherte sie.“ 

1Augustin Rueda war ein spanischer Anarchist der am 14. März 1977 im Knast von Carabanchel ermordet wurde. Mitglied der Comandos Autonomos (bewaffnete autonome Gruppen), sowie der COPEL (Koordination spanischer kämpfender Gefangene).

2Sozialhilfe in Galizien

[Aachen] Kurze Zusammenfassung des 3.+4. Verhandlungstages

Mittwoch, Februar 22nd, 2017

(gefunden auf: solidariteit.noblogs.org)

In den letzten Tagen haben die Sitzungen Nummer drei und vier des Prozesses gegen die zwei anarchistischen Kameradinnen aus Barcelona stattgefunden, die beschuldigt werden eine Filiale der katholischen Bank in Aachen enteignet zu haben.

Der dritte Verhandlungstag stand im Zeichen der (sehr technischen) Aussage des DNA-Experten des Landeskriminalamts, der die Proben analysierte, welche auf einigen Kleidungsstücken und Werkzeugen gefunden worden waren, und der Methoden zur Bestimmung der Übereinstimmung mit jenen Proben, die (illegaler Weise, wie der Anwalt der Verteidigung anprangerte) von unseren Kameradinnen während einer falschen Alkoholkontrolle bzw. von einer Bierdose genommen worden waren.

Das Gericht und auch die Anwälte stellten ihm verschiedene Fragen und der Experte musste „zugeben“, dass es nicht möglich sei zu bestimmen wie lange eine DNA-Spur sich bereits auf einem Objekt befindet und, dass die Qualität der Probe sich u.a. abhängig vom Material (rauem oder glattem Metall, Kleidung, porösem Material, etc.) oder den hygienischen Bedingungen unterscheiden kann. Außerdem wurden die Bilder der drei Überwachungskameras im Keller der Bank gezeigt (wo sich der Tresor befindet), jedoch ohne weiteren Kommentar.

Am vierten Verhandlungstag sagten die zwei Bankmitarbeiter aus, welche die Schlüssel zum Tresor hatten und mit den zwei Räubern in den Keller hinuntergegangen waren.

Der erste der beiden erinnerte sich an eine Frau mit einer silbernen Perücke und an drei weitere Personen, alle zwischen 20 und 30 Jahre alt. Die Objekte, die ihm vom Richter auf Fotos gezeigt wurden, erkannte er nicht wieder. Dieser Zeuge fertigte damals auf Bitte der Polizei ein Phantombild eines Mannes an und bestätigte, dass es sich dabei um das gedankliche Bild jenes Mannes handelt, der ihn bis zum Tresor begleitet hatte. Er musste außerdem zugeben, dass er die Fotos unserer Kameraden gesehen hat, die in der lokalen Presse verbreitet worden waren. Er erkannte jedoch keine der Personen im Saal als Autor der Tat wieder.

Der zweite Zeuge (Stellvertretender Filialleiter) erinnerte sich an drei oder vier Personen. Eine Frau mit einer schwarzen oder dunkelbraunen Perücke und einer Pistole. In Bezug auf die Fotos, die ihm der Richter zeigte, gab er an, dass die Tasche und die Perücke mit jenen übereinstimmen könnten, an die er sich erinnerte. Die Polizei hatte ihn nicht um ein Phantombild gebeten und ihm auch kein Video gezeigt. Auch er erkannte keine der im Saal anwesenden Personen.

Nach jeder Zeugenaussage wurden die drei Videos erneut abgespielt, um zu sehen ob sich die Zeugen an etwas erinnern könnten, was jedoch nicht der Fall war.

Wiederum konnten die Angeklagten mit dem Rückhalt der solidarischen Kameradinnen rechnen, die im Saal anwesend waren, um ihnen unsere ganze Unterstützung zu übermitteln. Die nächste Sitzung wird am Donnerstag den 16. Februar um 9:00 Uhr stattfinden.

Gefunden auf solidaritatrebel.noblogs.org

[update] Aachen: Kurze Zusammenfassung des zweiten Verhandlungstages

Mittwoch, Februar 15th, 2017

(gefunden auf: solidariteit.noblogs.org)

Heute fand der zweite Verhandlungstag im Verfahren gegen unsere zwei Kameraden statt, die eines Überfalles auf eine Filiale der Pax Bank in Aachen (Deutschland) beschuldigt werden. Drei Zeugen waren anwesend. Zwei Mitarbeiterinnen der Reinigungsfirma der Bank und eine Passantin, die sich in der Umgebung der Bank befand und Personen gesehen hätte, die sich verdächtig verhielten, und daraufhin die Polizei alarmiert hatte.

Ganz allgemein waren die Versionen der zwei Reinigungskräfte bezüglich der Tatsachen von Beginn an sehr unterschiedlich und manchmal sogar widersprüchlich: die Anzahl der Menschen, die an dem Überfall teilgenommen haben soll, variierte; die erste Zeugin gab an, dass es sich um eine Frau mit roter Perücke (welche sie nicht auf den durch den Richter präsentierten Fotos erkannte) und insgesamt drei oder vier Personen gehandelt haben soll, während die zweite Zeugin sich an eine blonde Frau (und sich nicht sicher war ob diese eine Perücke trug oder nicht) und insgesamt sechs Personen erinnerte; sie wusste außerdem nicht sicher ob es eine oder zwei Frauen waren.

Die erste Zeugin gab an, dass die Frau ihr lediglich eine Pistole zeigte ohne diese direkt auf sie zu richten; die zweite behauptete, dass sie diese auf ihren Kopf gerichtet hatte und zweifelte bei der Frage des Richters, ob man ihr gedroht hatte sie zu töten, falls sie schreien würde.

Die dritte Zeugin sagte aus, eine Gruppe von fünf oder sechs Personen gesehen zu haben, worunter zwei Frauen, eine mit langen schwarzen Haaren und die andere mit blondem Haar. Außerdem erinnerte sie sich, dass eine der sechs Personen asiatische Gesichtszüge hatte und sie alle wie Studenten aussahen.

Der Staatsanwalt und der Richter fragten alle Zeuginnen, ob sie die möglichen Beteiligten an dem Überfall unter den Anwesenden erkannten, woraufhin alle drei negativ antworteten. Im Publikum befand sich außerdem ein Zivilfahnder, der sich Notizen machte und alle außerhalb des Gerichtssaals observierte. Als der Anwalt ihn ausfragte, musste er zugeben ein Bulle des LKAs (Landeskriminalamt) zu sein; der Staatsanwalt rechtfertigte dies mit der Aussage, dass es sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren handle.

Die nächste Sitzung findet am Montag, 13. Februar, um 9:00 statt.

Gefunden auf und übersetzt von: https://solidaritatrebel.noblogs.org/

Griechenland: Lambros-Viktoras Maziotis Roupas befindet sich bei seinen Verwandten

Montag, Januar 9th, 2017

(gefunden auf: contrainfo.espiv.net)

Transparent von der anarchistischen Besetzung “Utopia A.D.” in Komotoni, in Nordgriechenland: “Sechsjähriger in Gefangenschaft, der Hass wächst; Bullen-Mediendreck-Mörder”

Heute, Sonntag den 8. Januar 2017, wurde nach einer neuen Bestellung durch den Staatsanwalt das temporäre Sorgerecht von Lambros-Viktoras Maziotis Roupas seiner Grossmutter ,mütterlicherseits, zugesprochen. Also war seine Gefangenschaft in der psychiatrischen Abteilung, des Kinderkrankenhauses in Athen, endlich beendet. Das sechs Jahre alte Kind verließ das Krankenhaus in Begleitung seiner Verwandten ersten Grades.

In der Zwischenzeit fanden Proteste statt, von Insass*innen im Männer- und Frauengefängnis von Koridallos, im Elaionas Frauengefängnis in Thiva und im Gefängnis in Trikala.

Die Mitglieder des Revolutionären Kampfes, Nikos Maziotis, Pola Roupa und Konstatina Athanasopoulou haben ihren Hunger- und Durststreik unterbrochen.

Innerhalb von sechs Monaten wird ein Gericht über das engültige Sorgerecht des Kindes entscheiden.

auf Englisch, Italienisch, Portugiesisch

[Wien] Solidarität & Wut (Ergänzungen)

Mittwoch, November 23rd, 2016

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Hier noch ein paar Ergänzungen zum Artikel Wien: Solidarität & Wut vom 18.11.

Solidarische Grüße aus Wien!

Freiheit für die Gefangenen!

 

03 Solidarität und Wut

02 Solidarität und Wut

01 Solidarität und Wut

Österreich: Poster anlässlich der Woche für weltweite Aktionen aus Solidarität mit dem Gefängnisstreik in den USA

Mittwoch, Oktober 26th, 2016

(gefunden auf: de-contrainfo.espiv.net)

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Poster in höherer Auflösung

Das Poster „Gegen Knast! Gegen Sklaverei“ ist ein kleiner Beitrag von Anarchist*innen in Österreich fü die weltweite Aktionswoche in Solidarität mit dem Gefängnisstreik in den USA.
Wir senden unsere Solidarität an alle rebellischen Gefangenen! Kraft für die streikenden Gefangenen in den USA und darüber hinaus!

Text von dem Plakat:

NIEMAND IST HOFFNUNGSLOSER VERSKLAVT ALS DIEJENIGEN DIE GLAUBEN FREI ZU SEIN

Jede Institution, die uns in unterdrückte und gefesselte Sklav*innen verwandeln will, ist unser Feind: Autorität, Patriarchat, Faschismus, Grenzen, Staat und Kapital! – Gegen Knast! Gegen Sklaverei!

Knast geht hervor aus einer gesellschaftlichen Ordnung der Heerschaft. Die Funktion davon ist die Isolation und Verdrängung aller Unerwünschten. Die Bosse schlagen Kapital aus der Zwangsarbeit von den Eingesperrten und die Überwachung wird ständig erhöht. Während die Marionetten der Politik von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie sprechen.

Unterdrückung, subtil und brutal, ist in einer kapitalistischen Gesellschaft nicht wegzudenken. Durch die Zustimmung der Ausgebeuteten zu ihrem eigenen Elend wird die Produktion im Kapitalismus ermöglicht. Deswegen ist eine kämpferische, antinationale Einstellung und die Ablehnung dieser demokratischen Dikatur entscheidend für eine grundlegende Veränderung.

Der Anfang von explosiven Kämpfen ist es zurück zuschlagen, die Ausbeutungmaschinerie anzugreifen, kannibalische Regierungen zu entblößen, militärische Grenzen zu zerstören, gesellschaftliche Konflikte zu intensivieren und ergiebige Zusammenhänge, zwischen anarchistischen und nicht-anarchistischen Individuen (die gemeinsame Feinde und gemeinsame Ziele haben), weltweit aufzubauen.

Da die Verbreitung von Märchen keine revolutionäre Taktik ist, wagen wir es nicht davon zu sprechen dem Alltag zu entfliehen, ohne uns entlang der verschiedenen anarchistischen Tendenzen zu positionieren. Wir befürworten revolutionäre Aktionen und gewaltvolle Mittel als Teil des Kampfes den wir intensivieren wollen. Wir sind solidarisch mit allen anarchistischen und rebellischen Gefangenen und bringen unsere innige Verbundenheit durch Angriffe gegen Knäste und die Knastgesellschaft zum Ausdruck!

UNTERSTÜTZT GEFANGENE REBELL*INNEN!
FEUER FÜR JEDEN KNAST!
ES LEBE DIE ANARCHIE!

ANARCHIST*INNEN IN SOLIDARITÄT MIT DEM GEFÄNGNISSTREIK GEGEN SKLAVEREI

Berufung gegen das Urteil von Mónica Caballero und Francisco Solar

Sonntag, Oktober 16th, 2016
(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)
Berufung gegen das Urteil von Mónica Caballero und Francisco SolarAuf barcelona.indymedia.org wurde angekündigt, dass am Mittwoch, dem 19. Oktober, vor dem Obersten Gerichtshof in Spanien die Anhörung stattfinden wird wegen der Berufung gegen das Urteil von Mónica Caballero und Francisco Solar.

Mónica und Francisco waren im März diesen Jahres zu je 12 Jahren Haft verurteilt worden wegen „Körperverletzung“ und „Sachbeschädigung mit terroristischer Absicht“. Für die Beteiligung der beiden an dem Sprengsatz in der Basílica del Pilar – einer Kirche in Zaragoza – wurden keinerlei triftige Beweise erbracht. Vor dem Urteil hatten die Genoss*innen bereits über zwei Jahre in Untersuchungshaft verbracht (siehe Bericht auf linksunten).

Die Erstürmung des Horizonts 2. Ausgabe [anarchistische Zeitschrift]

Sonntag, Oktober 16th, 2016
Die Erstürmung des Horizonts #2Im Mai 2016 erschien die 2. Ausgabe der anarchistischen Zeitschrift „Die Erstürmung des Horizonts – Anarchistisches Instrument zum Schüren von Diskussion, Affinität und Feindschaft“.

Die Zeitschrift kostet 3 Euro und ist bestellbar unter DEDH [at] riseup [punkt] net oder ihr findet sie in eurem Info-/Buchladen des Vertrauens, unter anderem in:

Die Sturmflut, anarchistische Bibliothek: Karolinenstr. 21a, 20357 Hamburg
Tempest, anarchist library: Reichenbergerstr. 63a, 10999 Berlin
Infoladen Bremen: St. Pauli-Str. 10 – 12, 28203 Bremen
Black Pigeon, anarchistisches Buch- und Kulturzentrum: Scharnhorstr. 50, 44147 Dortmund
Infoladen G16: Gießerstraße 16, 04229 Leipzig
Frevel, anarchistische Bibliothek: Zenettistr. 27 (Hinterhof), 80337 München
Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien: Lerchenfelder Str. 124-126 (Hof 3 Tür 1A), 1080 Wien
Fermento, anarchistische Bibliothek: Josefstrasse 102, 8005 Zürich

„Wenn wir  in einem militärischen Krieg weder Position auf der einen, noch auf der anderen Seite beziehen wollen, wenn wir weder in unseren vertrauten vier Wänden verbleiben, noch durch die Wucht der Repression in die Ecke gedrängt werden, noch als stille Zuschauer des Spektakels verbleiben wollen, dann müssen wir uns mit revolutionären Methoden, Perspektiven und Träumen bewaffnen und uns mit der Welt, die uns umgibt, konfrontieren. Dies nicht als Bürger, nicht als Soldaten, sondern als Anarchisten und Anarchistinnen, als Individuen.

Als Anarchisten und Anarchistinnen wollen wir die Welt in Richtung soziale Revolution drängen, mit den subversiven Mitteln, die uns passend scheinen. Diese Zeitung ist nur ein Beitrag im sozialen Krieg, einen Krieg der zündelnde Analysen und lebhafte Kommunikation braucht.“
(Ausschnitt aus dem Editorial der 2. Ausgabe)

Die 2. Ausgabe der DEDH hat den Schwerpunkt „Kommunikation im digitalen Zeitalter“.
„Durch den Fortschritt der Digitalisierung und im Speziellen die Etablierung des Internets veränderte sich die Art der Veröffentlichung und Kommunikation massivst. Diese Veränderung ist in der gesamten Gesellschaft zu spüren und wir Anarchisten sind ziemlich häufig mit dieser veränderten Kommunikationsweise konfrontiert. Die Diskussion über Kommunikation im digitalen Zeitalter, die wir hier eröffnen wollen, soll von konkreten Aspekten unserer Kämpfe handeln.“
(Ausschnitt aus den einleitenden Worten zum Dossier)

Inhaltsverzeichnis:
– Das Kontinuum der Geschichte und die Auslöschung der Revolte
– Fragmentarische Notizen gegen die Justiz
– Raserei
– Trotz Alledem

Dossier: Kommunikation im digitalen Zeitalter
– Einleitende Worte
– Wo wir uns von Angesicht zu Angesicht treffen können
– Wenn Worte ihre Bedeutung verlieren
– Das Cybernet der Herrschaft
– Gute Technologie
– Die Sprache der Technik
– Destruktive Produktion

– Kommentare & Rezensionen

Deja vu:
– Centralismus

[Wien] Anarchistische Zeitung “Revolte”

Mittwoch, Oktober 12th, 2016

revolteheader

Seit Anfang 2016 gibt es in Wien eine weitere anarchistische Zeitung. Sie hört auf den Namen “Revolte”. Die Revolte erscheint monatlich und ist in den Straßen Wiens sowie in dem ein oder anderen Buchladen zu finden. Die Revolte ist der Versuch, sich ein selbstbestimmtes Mittel zu schaffen, um anarchistische Analysen und Ideen zu verbreiten und direkt ins soziale Gewebe der Stadt, in der wir leben, zu intervenieren.

Auf unserem Blog könnt ihr alle bisherigen Ausgaben finden:
https://revolte.blackblogs.org
revoltezeitung(at)riseup.net

Wir freuen uns über Rückmeldungen, Beiträge, Kritik und eigenständige Verbreitung.

In diesem Sinne:
Revolte heißt Leben!

(Editorial):
Seit Ausbeutung und Herrschaft existieren, gibt es auch diejenigen, die sich dagegen auflehnen. Diejenigen, die wie wir nicht hinnehmen wollen, dass ihnen tagtäglich ihre Würde genommen wird. Diejenigen, denen es nicht reicht das Elend der Lohnarbeit durch Spektakel und Drogen zu betäuben. Diejenigen die nicht um Zugeständnisse der Herrschenden betteln, sondern dem Bestehenden subversive Ideen und Praktiken entgegensetzen. Die Herrschaft und Ausbeutung verändern sich, und auch unsere ihnen feindlichen Ideen müssen sich mit der Realität konfrontieren und sie analysieren. Wir wollen nicht einer Utopie des Himmels auf Erden hinterhertrauern. Wir begreifen die Anarchie nicht als einen Zustand den wir in die Zukunft verschieben, sondern als konstante Spannung gegen jegliche Autorität. Wir schaffen Anarchie durch die Organisierung unserer Revolten gegen die bestehende Ordnung. Wir versuchen die revolutionäre Spannung zu erhöhen um zu einem radikalen Bruch zu gelangen, einem Moment in dem das freie Experimentieren mit anderen Formen des Lebens möglich wird.

Wir leben in Zeiten zunehmender Repression, massivem Ausbau von Überwachungstechnologie, Ausbau des polizeilichen Apparates und Vorantreibung der Militarisierung. Das soziale Klima wird immer angespannter. Seit den Anschlägen von Gotteskriegern in Paris befindet sich Europa in ständiger Alarmbereitschaft. Dabei ist schwer zu sagen was beunruhigender ist: Die Drohung des islamistischen Terrors oder die uniformierten Schergen des Staates, die nun bewaffnet mit Sturmgewehren durch die Straßen streifen um die kapitalistische Misere zu schützen. Immer schon gab es verschiedene Ansprüche auf die Herrschaft, verschiedene Ideologien die sich die Macht streitig machen. Für uns als subversive Anarchisten, die nach der Beseitigung jeder Herrschaft streben ist klar, dass all jene die uns vorschreiben wollen wie wir zu leben haben – ob durch diktatorische oder demokratische Methoden – sich unserer Feindschaft sicher sein können. Mit dieser Zeitung wollen wir anarchistische Ideen verbreiten und gegen die vorherrschende Resignation und soziale Befriedung ankämpfen, die droht die Feuer der Freiheit, die in unseren Herzen brennen, zu ersticken.

[Wien] UNRUHEHERD Nr. 14

Montag, Oktober 10th, 2016

unruheherd

Ausgabe 14 (Oktober 2016) der anarchistischen Zeitung UNRUHEHERD aus Wien.

Diesmal – als kleines Special zu dem Zirkus der Wahlen – mit einem Extrablatt!

Aus dem Inhalt:

– Mobilmachung in Österreich?

– Anit-Autoritäres Treffen

– Überfallen wir das Bestehende!

– Einige Gedanken zu Medien und Repression

– Einige grundsätzliche Überlegungen zu Politik, Wahllüge und Österreich

– Chronik rebellischer Akte

Format: A3, beidseitig bedruckt + Extrablatt A4, beidseitig bedruckt

Für Anregungen, Kritik und Beschimpfungen und Ähnliches sind wir wie immer offen:

unruheherd(at)riseup.net

Unruheherd 14 (PDF) / Extrablatt (PDF) /

[Italien/Op. Scripta Manent] Aktuelle Adressen der am 6. September inhaftierten AnarchistInnen

Freitag, September 16th, 2016

(gefunden auf: de-contrainfo.espiv.net)

logo300Am 6. September wurde die Turiner Abteilung der DIGOS Antiterroreinheit von der Leine gelassen, um  eine anti-anarchistische Aktion unter dem Namen “Scripta Manent” auszuführen.  Hausdurchsuchungen fanden  in verschiedenen Regionen Italiens statt. Die seit September 2012 für die Knieschüsse auf Adinolfi inhaftierten Anarchisten Alfredo Cospito and Nicola Gai (Olga Cell FAI/FRI) erhielten im Gefängnis eine neue Haftmitteilung. Zusätzlich wurrden draußen sechs Verhaftungen vorgenommen (fünf im Zusammenhang mit dieser Operation, eine als Ergebnis einer Hausdurchsuchung).

Die Operation Scripta Manent sucht bei den Beschuldigten nach Hinweisen auf eine Serie von Aktionen, für die sich die FAI (Informelle Anarchistische Föderation) in Italien bekannt hat. Deshalb dürften die GenossInnen Marco, Sandrone, Anna, Danilo and Valentina, neben Alfredo and Nicola, Anklagen wegen “subversiver Organisierung mit terroristischem Vorsatz“ entgegensehen.“

Unten sind ihre Anschriften, die sich jederzeit ändern könnten

Marco Bisesti
Alessandro Mercogliano

C.R. Rebibbia, Via Raffaele Majetti 70, 00156 Roma, Italia

Anna Beniamino
C.C. Via Aurelia nord km 79,500 n. snc 00053 Civitavecchia, Italia

Emiliano Danilo Cremonese
C.C. Via San Donato 2, 65129 Pescara, Italia

Valentina Speziale
C.C. Via Ettore Ianni 30, 66100 Chieti, Italia

Nicola and Alfredo are held in the AS2 wing of Ferrara prison:

Nicola Gai
Alfredo Cospito

C.C. Via dell’Arginone 327, 44122 Ferrara, Italia

Daniele, ein Mitverfasser von Croce Nera Anarchica, wurde am gleichen Tage im Zusammenhang mit einer anderen Arrestnahme gefangen genommen., nachdem die Polizei einige Batterien und ein Elektrikerhandbuch in seiner Wohnung gefunden hatte. Es ist wahrscheinlich, dass er wegen „Besitz von Materialien für die Herstellung von Sprengladungen angeklagt wird.

Der Genosse kann unter folgender Adresse kontaktiert werden:

Daniele Cortelli
C.C. Regina Coeli, Via della Lungara 29, 00165 Roma, Italia

[Italien] Staatsanwalt hat Einspruch erhoben gegen das Urteil im Verfahren gegen Silvia, Billy und Costa

Donnerstag, September 15th, 2016

(gefunden auf: de-contrainfo.espiv.net)

silviabillycostaliberi

Die Staatsanwaltschaft von Turin, repräsentiert durch Arnaldi Di Balme, war nicht erfreut über die Abweisung der Klage aufgrund des Grundsaztes “Ne Bis In Idem”, so dass aufgrund fehlender Rechtsprechung das Verfahren nicht weiter laufen konnte. Jetzt gehen sie wieder gewohnte Pfade gegen all die Juristerei und fordern einen neuen Prozess. Wieder einmal beharrt der Verfolger darauf, es geltend zu machen, dass der Transport explosiver Materialien und der versuchte Angriff auf IBM in der Schweiz

Der Staatsanwalt versucht das aufgrund der Basis zu beweisen, dass Silvia, Billy and Costa sich an der Coalizione contro le nocivitá / Koalition gegen (Gesundheitsschädlichkeit) beteiligten. Eine Erfahrung des Kampfes gegen Toxizität, das in aktiver Zeit eine aktive Projektualität gegen Bio- und Nanotechnologien hervorgebracht hat.

Diese Repressionsversuche sollten keine Überraschung sein; das Gesetz ist dazu bestimmt, kritische und kämpfende Milieus, die sich gegen das ausbeuterische System richten, zu unterdrücken.

Für uns wird deutlich, dass es eine Notwendigkeit ist dieses ökozide System, das Wissenschaft und Forschung als ausführenden Bereich nutzt.

Für alle, die ihr Verständnis vertiefen möchten, schlagen wir die Veröffentlichung, “Solidarität und Komplizenschaft – Eine Textsammlung zur versuchten Sabotage des Nonotechnologielabors von IBM in der Schweiz und über den Ausdruck von Solidarität, als die Repression die Überhand übernahm. (im Moment nur auf Italienisch)

[Schweiz/Basel] 7 aus U-Haft entlassen, 1 sitzt noch immer

Montag, September 5th, 2016

Quelle: linksunten

album-riotVon den ursprünglich acht Gefangenen wurden mittlerweile sieben entlassen. In einem Fall ist die reguläre Haftdauer abgelaufen, in den anderen sechs haben Beschwerden oder Haftentlassungsgesuche der Anwält*innen zur vorzeitigen Freilassung geführt.

Die sich noch in Gewahrsam befindliche Person besitzt keinen Schweizer Pass und wird entsprechend gesondert behandelt. Es lässt sich derzeit nicht abschätzen, ob er Anfang Oktober das Untersuchungsgefängnis verlassen kann oder ob das Zwangsmassnahmengericht einem allfälligen weiteren Antrag auf Verlängerung stattgeben würde.

Die lange U-Haft der Beschuldigten ist klar politisch motiviert, unter anderem auf Grund der Befangenheit einer der Haftrichter: Dieser ist neben dem Zwangsmassnahmengericht auch am Strafgericht beschäftigt und gleichzeitig aktiv in die Parteipolitik der SVP eingebunden. Genau diese beiden Gebäude wurden am Umzug vom 24. Juni 2016 angegriffen.

Dem letzten Gefangenen wünschen wir viel Kraft und Energie, die lange U-Haft zu überstehen – den Entlassenen, dass sie sich wieder in den Armen ihrer Freund*innen und Genoss*innen befinden!

Im Übrigen senden wir solidarische Grüsse und Kraft an die zwei Untersuchungshäftlinge von Zürich, denen vorgeworfen wird, an der Störung des Kongresses der Europäischen Gesellschaft für Züchtungsforschung (Eucarpia) am 29. August 2016 beteiligt gewesen zu sein.

Niemand ist frei, bis nicht alle frei sind!

[Amsterdam/Aachen] Updates, Soli-Aktionen & ein Text zu Medien & Repression

Montag, September 5th, 2016

Quellen: Meistens linksunten oder Soliblog

Prozess über die AuslSolidariteitieferung der für einen Banküberfall in Aachen beschuldigten Anarchistin

Heute Vormittag, 1. September 2016, fand in Amsterdam der Prozess über die Auslieferung von unserer Freundin und Kameradin statt, die eines Banküberfalls in Aachen im Jahr 2013 beschuldigt wird. Die Gerichtsverhandlung fand hinter geschlossenen Türen statt, d.h. es waren auch keine Journalisten im Saal anwesend (einige enttäuschte Journalisten warteten jedoch vor der Tür und drückten ihre Unzufriedenheit damit aus die anwesenden Kameraden zu beleidigen). Das Urteil wird in zwei Wochen verkündet werden; falls das Gericht sich für die Auslieferung entscheidet, wird sie unmittelbar verhaftet und in Erwartung ihrer Auslieferung eingesperrt werden.

Am darauffolgenden Nachmittag wurden an verschiedenen Orten in Amsterdam in Solidarität mit unserer Kameradin tausend Flyer verteilt und mehrere Transparente aufgehängt. Wir bleiben solidarisch mit ihr und den anderen zwei Menschen, die von der Staatsanwaltschaft Aachen verfolgt und eines Banküberfalls in Aachen im Jahr 2014 beschuldigt werden.

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Diverse nette Soliaktionen gab es zum Beispiel in Berlin oder Hamburg

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Einige Anmerkungen zu Medien und Repression

Im Zuge des Wartens auf die Prozesse gegen verschiedene Anarchisten, die beschuldigt werden 2013 und 2014 Banken in Aachen beraubt zu haben, nutzt die Staatsanwaltschaft von Aachen mit ihrer gehorsamen Stimme, den Medien, jede Möglichkeit, um ihre Untersuchung fortzusetzen. Ob das auf einem juridischen oder etwas subtileren medialen Niveau passiert, tut hier nichts zur Sache, alle diese Ausdrücke sind lediglich verschiedene Tentakel des gleichen Repressionsmechanismus.

Wie gewöhnlich sind die Medien, koste was es wolle, darauf aus eine „gute“ Geschichte zu bekommen, während sie ohne jegliche Ethik die Leben anderer Menschen auf perverse Art unter die Lupe nehmen. Sie zögern deshalb nicht der Staatsanwaltschaft beim Verbreiten von fantastischen Märchen zu helfen. Wir haben sie gelesen ohne allzu überrascht zu sein – das ist nun mal was Journalisten tun –, haben das hysterische Spektakel, das um die Beschuldigten herum erschaffen wird, beobachtet. Nicht überrascht zu sein bedeutet jedoch nicht, dass wir nicht die Notwendigkeit fühlen einige Dinge zu verdeutlichen, die vielleicht inmitten dieses unentwegten Flusses an geschriebenem und ausgestrahltem Gekotze getrübt wurden.

Nach dem Ejakulieren verschiedener Artikel, in denen die Beschuldigten in Einklang mit dem Bild, das die Ankläger versuchen zu verbreiten, abgebildet wurden, haben die Medien jetzt beschlossen, dass es Zeit ist, um ihre eigene Geschichte zu kreieren. Über Umwege ist uns zu Ohren gekommen, dass ein gewisser niederländischer Journalist einen Aufruf auf Indymedia veröffentlicht hat, in dem er um Informationen zu einer der beschuldigten Personen bittet. Offenbar nicht zufrieden mit dem Bild, das durch die Staatsanwaltschaft diktiert wurde, sucht er nach „Leuten in der Amsterdamer Besetzerszene, die mir etwas über X erzählen können“, wonach er erklärt, dass diejenigen, die sich entscheiden zu singen, sich keine Sorgen machen müssen, denn er „werde niemandem erzählen, dass diese Gespräche stattgefunden haben“. Wir müssen nicht betonen, dass wir das widerlich finden. Was wir schon betonen wollen ist, dass bisher niemand der Beschuldigten eine Erklärung abgegeben hat, weder an die Medien noch an die Bullen und deshalb – wir entschuldigen uns für das Verdeutlichen von Dingen die auf der Hand liegen – sollte das auch von niemand anderem gemacht werden.

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[D/Aachen] Weiterer Genosse aus Barcelona ausgeliefert

Mittwoch, August 24th, 2016

Quelle: linksunten

vogalAnmerkung: Folgende Infos wurden im deutschsprachigen Raum erst kürzlich bekannt, die Festnahme erfolgte bereits im Juni 2016.

Weiterer Genosse aus Barcelona im Fall der Banküberfälle in der BRD im Knast

Am Morgen des 21 Juni trat die Polizei von Katalonien (Mossos d’Esquadra) die Tür des Hauses eines Anarchistischen Genossens in Barcelona ein, in dem er mit seinem Partner und weiteren MitbewohnerInnen wohnt. Alle BewohnerInnen wurden mit gezogenen und auf sie gerichteten Pistolen geweckt und für Stunden mit Handschellen gefesselt. In dieser Zeit durchsuchte und verwüstete die Polizei das Haus im Viertel Del Eixample. Der Genosse wurde verhaftet und nach Madrid verschleppt, wo der nationale Staatsgerichtshof (Audiencia Nacional de España) seine Haft, auf der Basis eines von der Staatsanwaltschaft Aachen ausgestellten Europäischen Haftbefehls, anordnete. Diese bezichtigt ihn, an der Enteignungen der Pax Bank im November 2014 [in Aachen] beteiligt gewesen zu sein.

Er wird der selben Aktion beschuldigt, für die auch der am 13. April in Carmel [einem Stadtteil Barcelonas] verhaftete Genosse in Haft sitzt. Dieses Mal allerdings entschied sich die Polizei dagegen, die Festnahme zu nutzen um ein weiteres Medienspektaktel wie bei dem Einsatz im April zu inszenieren. Weder gab es eine Pressemitteilung noch wurde die Presse anderweitig unterrichtet.

Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, beruht die Festnahme auf der angeblichen Übereinstimmung zwischen einer in der Pax Bank in Aachen gefundenen DNA-Spur und einer DNA-Probe, welche die Bullen dem Genossen wärend einer vorgetäuschten Alkoholkontrolle entnommen hatten. Wärend der vorgetäuschten Kontrolle hatten die Bullen ihn in ein Alkoholtestgerät pusten lassen und das Mundstück einbehalten, um aus dem Speichel das Erbmaterial des Genossen zu gewinnen.

Nach einer kurzen Inhaftierung im Madrider Knast Soto del Real wurde der Genosse nach Nordrhein-Westfalen in die Aachener JVA verlegt. Dort muss er unter den selben Untersuchungshaftbedingungen wie der im April inhaftierte leiden: Eine Stunde Hofgang am Tag, den Rest des Tages Einschluss, wenige Stunden Besuchszeit im Monat, ohne Möglichkeit die ihm Nahestehenden anzurufen. Auch wird die Gesamte Kommunikation Überwacht. Besuche sind besonders entwürdigend, sie finden in Anwesenheit zweier mit dem Fall betrauten Bullen und einem/einer ihnen simultan übersetzenden Dolmetschers/Dolmentscherin statt.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich unser Genosse mit Repression und Knast konfrontiert sieht. Neben seiner aktuellen Inhaftierung blickt er auf eine über zehnjärige Haftstrafe, die er in seinem Herkunftsland Portugal verbüßte, zurrück. Er war bekannt für das Anprangern der Missachtung von Gefangenenrechten. Er beteiligte sich, gemeinsam organisiert mit anderen Gefangenen, an Hungerstreiks für bessere Haftbedingungen und drängte seine Mithäftlinge die Drogen aufzugeben, mit denen die Gesellschaft hinter Gittern unterwürfig gemacht wird. Parallel dazu baute er eine anarchistische Bibliothek auf, um unter den Gefangen ein Bewusstsein zu schaffen und Selbstorganisierungsprozesse zu unterstützen und voranzutreiben. Dies war seine persönliche Fortsetzung seines ehemaligen Jobs als Buchhändler außerhalb der Knastmauern.

Seine kämpferische Haltung und seine Solidarität haben ihn bereits früher in die Schusslinie der Gefängnisleitung gebracht. Letzten Endes wurde er als einer von 25 weiteren Beschuldigten wegen des berüchtigten Knastaufstands in Caixas* verurteilt. Nach seiner Entlassung zog der Genosse nach Barcelona, wo er sich an Treffen, an Demonstrationen und anderen Aktivitäten libertärer Strukturen beteiligte.

Nun erwartet er, zusammen mit dem im April inhaftierten Genossen, sein anstehendes Verfahren, in dem er für seine angebliche Involvierung in den Bankraub im November 2014 verurteilt werden soll. Wir wollen an dieser Stelle darauf hinweisen, dass mit ihm bereits drei GenossInnen einer „Raubserie“ zugerechnet werden, welche sich zwischen 2012 und 2014 in Aachen ereignete. Eine von ihnen, eine Genossin aus den Niederlanden wurde bis zum Prozess im Semptember vorläufig freigelassen. Dort wird entschieden werden, ob sie erneut nach Deutschland ausgeliefert werden soll, wo sie schon mehrere Monate im Gefängnis gesessen hatte. Sie wird beschuldigt eine Enteignung im Jahre 2013 durchgeführt zu haben.

Wir senden all unsere Kraft und Solidarität, unseren Respekt und unsere Unterstützung denen, die im Namen des kapitalistischen Systems und dessen Grundlagen verfolgt werden. Ein System, welches auf der Ausbeutung von Gleichgestellten, der lebenslangen Unterwerfung der sozialen Beziehungen und der Logik des Profites, der Verwandlung von Geld in noch mehr Geld und der Bereicherung von Wenigen und der Verarmung aller Anderen basiert.

Freiheit für die der Bankenenteignung in Deutschland Beschuldigten!
Freiheit für alle Eingekerkerten und Angeklagten!

(*) Bei dieser Meuterrei im März des Jahres 1996 erreichte die Welle der Kämpfe von Gefangenen in den 90er Jahren in den Portugisischen Gefänginissen ihren Höhepunkt und begründete eine Protestbewegung im Knast von Caixas, einem der überfülltesten Knäste Portugals, in dem sich die Missachtung der Rechte der Gefangenen nach dem Sturtz der Diktatur am deutlichsten Zeigte.
Die Protestbewegung, welche als Minimalforderung die Anerkennung von Grundrechten einforderte, wurde durch brutales Vorgehen gegen die 180 Hungerstreikenden, die sich an dem Protest beteiligt hatten, niedergeschlagen.

Solidarity Week for Anarchist Prisoners – 23.-30. August

Donnerstag, August 18th, 2016

Auch heuer findet zum dritten Mal in Folge die Soli-Woche für anarchistische Gefangene weltweit statt.
Zeigt Solidarität mit den Gefährt_innen hinter Gittern, organisiert Veranstaltungen, informiert die Öffentlichkeit über anarchistische Kämpfe innerhalb und außerhalb der Mauern. Lasst eure Aktionen vielfältig und euren Protest kreativ sein.

Mittlerweile gibt es schon einige Mobilisierungsplakate dazu, zum Beispiel:

solidarity_week

poster

Nachlesen: 325 oder auch thefreeonline

Broschüre: Bezüglich der drei verhafteten Anarchisten in Warschau

Donnerstag, August 18th, 2016

(gefunden auf: wawa3.noblogs.org)

Bezüglich der drei verhafteten Anarchisten in Warschau

In der Nacht auf den 23. Mai hat die Polizei in Warschau drei Anarchisten festgenommen, die der versuchten Brandstiftung an einem Polizeiauto verdächtigt wurden. Die Inhaftierten müssen nun 3 Monate auf die Gerichtsverhandlung warten. Ihnen droht eine Freiheitsstrafe von 8 Jahren.

In den darauf folgenden Tagen brach ein Mediensturm aus, bei dem hochrangige Politiker und Terrorexperten den Fall im Fernsehen diskutierten. Immer wieder werden die Fotos und Videos auch im öffentlichen Verkehr ausgestrahlt. Es wird gezeigt wie die Inhaftierten an Händen und Füßen angekettet gehen müssen. Der folgende Text ist eine Übersetzung einer Stellungnahme verschiedenster Gruppen der anarchistischen Bewegung und der weitreichenden sozialen Gerechtigkeitsbewegung in Polen. Entstanden ist diese als Reaktion auf die Verhaftungen.

Download:

Fanzine-DE

Nachrichten aus der Schweiz (Repression Basel / Zürich)

Donnerstag, August 18th, 2016

(gefunden auf: de-contrainfo.espiv.net)

https://de-contrainfo.espiv.net/files/2016/08/dissonanz.jpg

Ding-Dong – der Staat ist da

Am Sonntag, dem 10. Juli, kam es in Zürich und St. Gallen erneut zu Hausdurchsuchungen. Diesmal drei an der Zahl. Auf dem von der Staatsanwaltschaft Zürich autorisierten Durchsuchungsbefehl sei „Brandstiftung etc.“ als Grund angegeben gewesen, wie uns zugetragen wurde. In einer etwas ausführlicheren Erklärung des Durchsuchungsbefehls sei ersichtlich, dass es sich um einen angeblichen Brandanschlag auf die Funkstation Waidberg, 8037 Zürich handele, der in der Nacht auf denselben Sonntag getätigt worden sei.

Während die Hausdurchsuchungen in Zürich mit teils Uniformierten und teils Zivilen durchgeführt wurden, nutzte das St. Galler Sonderkommando den Moment gleich aus, um eine Trainingseinheit daraus zu machen: mit Rammbock, Sturmmasken und Maschinengewehren stürmten dutzende Möchtegern-Hollywood-Cops das zu durchsuchende Haus, zwangen die Bewohner, sich auf den Boden zu legen und durchwühlten jedes Zimmer von oben bis unten. Neben dem für sie unbefriedigenden Resultat – in allen drei Fällen mussten sie das Feld mit ungebrauchten Handschellen wieder räumen – zeigten sie mit dieser Aktion einmal mehr, wofür die Polizei effektiv steht: den repressiven Arm des Staates, mit allen Mitteln ausgerüstet, um ihn zu verteidigen und potentielle Feinde zu neutralisieren. Und unter diese Kategorie fallen all jene, die es nicht hinnehmen, eine unfehlbare Autorität über sich zu wissen; die es nicht hinnehmen, vom gesellschaftlichen Reichtum abgeschnitten zu sein; die es nicht hinnehmen, durch die Technologie entfremdet, vereinzelt und überwacht zu werden, während tagtäglich die Illusion von Verbundenheit, Glück und unbegrenzter Möglichkeit hochgehalten wird.

Sollte sich die Begründung des Durchsuchungsbefehls als faktisches Ereignis herausstellen, so gilt es, diesen Angriff zu verteidigen, der sich gegen jene Strukturen richtete, die dazu beitragen, unsere Autonomie in von Funksignalen beschallte Sklaverei zu verwandeln. Denn jeder Flächenbrand braucht einen Funken…

[Dissonanz, anarchistische Zeitung Nr. 32; 20. Juli 2016]

Erläuterungen zu den Hausdurchsuchungen in Zürich und St. Gallen
Am Sonntag dem 10. Juli wurden in Zürich und St. Gallen Hausdurchsuchungen durchgeführt (Dissonanz Nr. 32). Anlass dieser Durchsuchungen war die Suche nach möglichen Beweisen und einer spezifischen Person, die „dringend verdächtigt“ wird, einen „Brandanschlag auf die Funkstation Waidberg“ verübt zu haben. Während den Hausdurchsuchungen konnte die beschuldigte Person, ein anarchistischer Gefährte, nicht gefunden werden. Soweit es aktuell bekannt ist, wurde er bis heute nicht verhaftet. Der vorgeworfene Brandanschlag, von dem im Hausdurchsuchungsbefehl die Rede ist, wurde und wird von den Medien stillgeschwiegen.
Wir wünschen dem Gefährten viel Kraft auf seinem Weg ausserhalb der Klauen des Staates.

[Dissonanz, anarchistische Zeitung Nr. 33; 3.8.2016]


Updates zur Repression Basel

Sieben der am 24. Juni in Basel inhaftierten Gefährten befinden sich nach wie vor in Untersuchungshaft (Dissonanz Nr. 31). Erneut bewilligte der Haftrichter eine Verlängerung der Untersuchungshaft. In drei Fällen wurde die Untersuchungshaft um jeweils um 4-6 Wochen verlängert, für die weiteren vier Personen wird diese Woche entschieden werden.

Die Staatsanwaltschaft versucht mit allen Mitteln die Verhafteten zu isolieren und ihr Umfeld einzuschüchtern und zu schikanieren. In verschiedenen Fällen wurden Besuchsgesuche abgelehnt und die Antragsteller wurden vorgeladen. Zudem bekamen einzelne Personen unabhängig von Besuchsgesuchen eine Vorladung.

[Dissonanz Nr. 33, 3. August 2016]

auf italienisch

Kurze aktuelle Zusammenfassung über die Repressionen gegen zwei für einen Banküberfall in Aachen beschuldigte KameradInnen

Montag, Juli 25th, 2016

(zu finden unter: de-contrainfo.espiv.net

Einzelne Artikel: Etwas Licht in die Untersuchung, die zu Verhaftung der Gefährtin am 13. April geführt hat  Am 6. Juli in Amsterdam verhaftete Kameradin frei!  Kurze Zusammenfassung zur am 13. April in Barcelona verhafteten Gefährtin

solidariteit.noblogs.org Laufend Informationen auf Englisch/Deutsch/Niederländisch) 

Wichtige Hintergrundinformationen bietet auch das Posting auf Linksunten

Ewas Licht in die Untersuchung, die zur Verhaftung der Gefährtin am 13. April geführt hat

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Welches Verbrechen ist es eine Bank zu berauben, im Vergleich sie zu gründen. Freiheit für die Gefährtin 13 (A)

Kurze Zusammenfassung zur am 13. April in Barcelona verhafteten Kameradin

Am 30. Juni wurde die am 13. April in Barcelona verhaftete Kameradin letztendlich in eine Zelle des Gefängnisses von Köln (Nordrhein-Westfalen) überstellt, in der sie die Untersuchungshaft vor dem Gerichtsprozess absitzen wird. Laut Infos ihrer Anwältin in Deutschland ist sie gefasst und ihre Moral ungebrochen.

Die Ankunft der Kameardin auf deutschem Boden bedeutet das Ende eines Prozesses, der einen Monat gedauert hat, ab Anfang April, als die Audiència Nacional ihre definitive Auslieferung angeordnet hatte. Ein Prozess während dem sie zu jedem Zeitpunkt von den solidarischen Aktivitäten auf der Straße begleitet wurde, die ihr in verschiedensten Formen geholfen haben. In der Woche vor der Entscheidung des Gerichts fand eine Demonstration in den Straßen von Gràcia (Barcelona) gegen ihre Inhaftierung und Auslieferung statt. Einige Wochen später wurde eine lautstarke Kundgebung vor den Toren des spanischen Gefängnisses von Soto de Real durchgeführt, bei der es der Stimme der Straße mittels Pyrotechnik und Lautsprechern ermöglicht wurde die Mauern des Knasts zu durchdringen und ein Lächeln auf die Lippen unserer Gefährtin zu zaubern. Letztendlich kam es am Tag, an dem wir erfuhren, dass die Auslieferung durchgeführt wurde, zu einer Demonstration in den Straßen von Manresa, um Solidarität zu bekunden. Während diesem Zeitraum stieg die Präsenz von Postern, Transparenten und Graffitis in den Vierteln an, in denen die Freiheit für die Eingesperrte gefordert wurde und verschiedene deutsche Einrichtungen wurden als Antwort auf diese repressive Operation angegriffen. Konkret handelt es sich hierbei um eine Filiale der Deutschen Bank in Sant Andreu (Barcelona) und eine Schule für Firmen, die mit dem deutschen Staat zusammenarbeiten, im Viertel von Clot (Barcelona).

Heute beginnt eine neue Etappe der Entführung der am 13. April verhafteten Kameradin. In der JVA Köln befindet sie sich weiterhin in Isolationshaft, alleine in der Zelle und hat eine Stunde Hofgang (das gesetzliche Minimum). Ihre Kommunikation wird streng überwacht, ohne mit den ihr nahestehenden Personen telefonieren zu dürfen, ihr Briefverkehr wird kontrolliert und die Anzahl der erlaubten Besuche ist gering; Konditionen, die bis zu ihrem Prozess wahrscheinlich aufrechterhalten bleiben, bei dem sie für die Enteignung einer Filiale der PAX Bank (Bankunternehmen mit Verbindungen zum Vatikan) im Herbst 2014 in Aachen angeklagt werden wird.

Von hier aus wollen wir deutlich machen, dass die Tatsache, dass die Kameradin sich nicht mehr im spanischen Staat befindet nicht bedeutet, dass unsere Unterstützung abnehmen wird, sondern das Gegenteil. Umso mehr Distanz sie auch versuchen zwischen sie und der kämpfenden Bewegung zu legen, derer sie Teil ausmacht, umso mehr werden sie bemerken, dass es weder Mauern noch Kilometer gibt, die unsere Verbindung und unser gemeinsames politisches Engagement zerstören können.

Wir rufen noch einmal zur internationalen und revolutionären Solidarität auf, um sie nicht alleine in den Händen jenes Staates zu lassen, von dem sie unter der Anklage verfolgt wird, gegen eine Herrschaft zu rebellieren, die uns alle unterdrückt.

Nichts ist vorbei, alles geht weiter!

Freiheit für alle kämpfenden Gefangenen!


Am 6. Juli in Amsterdam verhaftete Kameradin  frei!

Am 15. Juli wurde unsere Kameradin freigelassen! Das heißt jedoch nicht, dass das Verfahren gegen sie eingestellt wurde. Ein Richter hat entschieden, dass sie die Verhandlung über ihre Auslieferung draußen abwarten kann. Sie hat jedoch einige Auflagen zu erfüllen, sie musste ihren Pass abgeben und sich einmal pro Woche auf der Polizeistation melden.

Die Gerichtsverhandlung über ihre Auslieferung wird am 1. September 2016 stattfinden, bei der entschieden wird, ob die Niederlande der Forderung nach Auslieferung durch den deutschen Staat nachkommen, wo sie der Enteignung einer Bank angeklagt wird.

Wir fühlen uns von der Solidarität und der Unterstützung, die wir in den letzten Wochen erhalten haben, gestärkt und ermutigt. Trotz dieser kurzen Pause bleibt es weiterhin notwendig zu diskutieren, zu kämpfen und zu handeln. Lassen wir uns von der Repression nicht unsere Bedürfnisse und Wünsche diktieren, gegen diese Welt, gebaut auf Ausbeutung und Autorität, zu kämpfen.

Es gibt immer noch andere Beschuldigte in diesem Fall, die ihren Anklagen mit Würde und Stärke gegenüberstehen. Solidarität mit allen Beschuldigten in den Enteignungsfällen in Aachen!

solidariteit.noblogs.org

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[Türkei/Istanbul] Prisons During Struggle for Power

Donnerstag, Juli 21st, 2016

Quelle: ABC Istanbul

resimmmAs the conditions behind walls get better, existence of walls become blurred.

Courts,
Defences,
Choices,
Signatures…

Democracy’s power that cause to forget, is the hush-money that it recognises.

There is no difference between democracy and coup, military and police, barracks and parliament, king and president. State can be dictator, king and sultan without losing the quality of being democracy.

In the day of 15th July, a group of soldiers started a struggle for power in some strategic points that is seen by some as coup, and by others as theatre. As always, people who face this struggle for power in its most bare state are the prisoners. In this struggle for power, all communication of prisoners with outside has been cut. It is informed that releases will not be made until a second order.

Whether there is a coup, who did this coup, who opposes this coup are not the questions that needed to be asked in our opinion. Coup is always implicit to state. Every state practice in daily life, especially a non-ending coup setting on political subjects that state see as opponents, is a state of emergency. Because what makes sovereignty is its ability to decide the state of exception.

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(Griechenland) ABC-Solidaritätszelle: Kraft dem anarchistischen Hungerstreikenden Martin Ignačák

Mittwoch, Juni 29th, 2016

(gefunden auf: de-contrainfo.espiv.net)

Update von AntiFénix: Martin hat seinen Hungerstreik beendet

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Aktion an der Botschaft der Tschechischen Republik in Athen, auf dem Transparent steht:“Solidarität mit dem anarchistischen Hungerstreikenden – ABC Solidaritätszelle”

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Botschaft der Tschechischen Republik in Athen besprüht mit “Freiheit für Martin Ignačák – Anarchist Black Cross”

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Eingang der Tschechischen Botschaft mit dem Satz besprüht” Flyer aus Solidarität mit den eingekerkerten Anarchisten Martin Ignačák geworfen”

Im April 2015 begann der Tschechische Staat eine repressive Kampagne mit dem Namen “Operation Fénix”. Sie hatte die anarchistische Bewegung zum Ziel, die auf diesem Territorium aktiv ist.

Razzien bei KämpferInnen, Verhaftungen, Beschlagnahme persönlicher Gegenstände, Schikane bei Verwandten und FreundInnen der Verhafteten und und ein anklagendes Dossier zusammengelogen in Polizeistationen. Als Ergebnis dieser Operation wurden elf KämpferInnen verhaftet. Von denen vier in Untersuchungsgefängnissen der Tschechischen Republik gesteckt wurden, während der Rest restriktive Auflagen erhielt. Das ganze wurde in den Medien als abgestimmtes Vorgehen zur Demontage „terroristischer Netzwerke“ dargestellt, wie das Netzwerk der Revolutionären Zellen (SRB), die sich zu ihrer Verantwortung für Dutzende von Brandanschlägen gegen staatliche und kapitalistische Ziele bekannt haben. Auch wird einer der GefährtInnen für einen anderen Angriff beschuldigt, der laut Medien, mit Molotow-Cocktails gegen das Haus des Verteidigungsminister ausgeführt wurde.

Martin Ignačák, dem die Planung eines Angriffs auf einen Militärtransportzug vorgeworfen wird, wurde tatsächlich in die Falle gelockt von Agenten der Regierung, die anarchistische Kreise infiltriert haben und auf das Ziel, einschließlich Ausführungsplänen, hingewiesen haben.

Diese bestimmte repressive Taktik ist strategische Doktrin der US-amerikanischen Terrorismusbekämpfungsstrategien, die bekanntermaßen grundlegende Richtlinien für das Entstehen repressiver Politik auf globaler Ebene sind.

Geheimdienste übernehmen die Rolle einer Gedankenpolizei, dringen in subversive Bewegungen ein, greifen sich GefährtInnen heraus, die Praktiken direkter Aktion unterstützen. Sie schlagen ihnen Ziele und Pläne für Angriffe vor, nur um sie später festzunehmen, ohne dass irgendeine Aktion stattgefunden hat. In der USA gibt es viele solcher Beispiele für Strafverfolgung und Inhaftierung von KämpferInnen der breiteren radikalen Bewegung (von AnarchistInnen bis AktivistInnen von ALF und ELF).

Die vom tschechischen Staat entfesselte Operation Fénix ist sein erster organisierter Versuch die spezifische repressive Doktrin anzuwenden. Das geschieht mit der Absicht die kämpferische anarchistische Strömung, die in den letzten Jahren in der Tschechischen Republik entstanden ist, zu paralysieren.

Martin ist bereit seit 14 Monaten im Gefängnis und wartet auf seine Verhandlung. Trotzdem setzt sich die Rachsucht des Staatsapparates gegen den Gefährten fort, z.B. mit anhaltender Belästigung seiner Angehörigen, Verweigerung seines Antrags auf Umwandlung seiner Untersuchungshaft in Meldeauflagen sowie die schwächenden Haftbedingungen.

Um Widerstand zu leisten hat, befindet sich Martin seit dem 9.Juni im Hungerstreik. Er nutzt seinen Körper als Schutzwall gegen den Ausnahmezustand, dem er unterworfen ist.

Von unserer Seite stehen wir Martin bei und überwinden die künstliche Polarität von Unschuld und Schuld. Wir setzen uns dafür ein, dass seine Forderungen erfüllt werden

Internationale Solidarität ist ein wesentlicher Teil unsere Praxis, weil es die Grenzen niederreißt, die uns trennen und Botschaften von Rebellion und Missachtung von jedem Ort ausseendet, an dem sie verkündet wurden. In jeder Ecke der Welt, um dadurch die Risse im autoritären Bauwerk zu erweitern.

Am Freitag, den 24. Juni 2016 führte das Anarchist Black Cross eine Solidaritätsaktion vor der Botschaft der tschechischen Republik durch. (Eine der reichsten nördlichen Vororte von Athen)]. Wir haben ein Transparent aufgehängt, Parolen am Botschaftseingang gesprüht und Flugblätter geworfen, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir die Verantwortlichen kennen, falls sich der Gesundheitszustand unseres Gefährten verschlechtert.

Am gleichen Tag wurde als unser solidarischer Mindestbeitrag auf der Insel Lesbos in der Stadt Mytilini ein Transparent für den Gefährten Martin Ignačák aufgehängt. .

PS. Nachdem die Tschechische Botschaft in Palaio Psychiko verlassen wurde, haben Bullen der Motorrad-Spezialeinheit DIAS einen Bus, mit Personen, die an der Aktion beteiligt waren, verfolgt. Sie hielten den Bus an und stürmten ihn auf der Kifissias Allee und zwangen die Leute zum Aussteigen und brachten sie zum GADA Polizeipräsidium. Nach zwei Stunden wurden, bis auf einen (der einige Stunden später rauskam), alle entlassen.

Solidarität wird nicht zu einem nach innen gerichteten Prozess; unsere Aktionen werden durch Repression nicht begrenzt.

Repression hält uns nicht auf.

SOLIDARITÄT MIT DEM ANARCHISTISCHEN HUNGERSTREIKENDEN MARTIN IGNAČÁK

SOFORTIGE ERFÜLLUNG SEINER FORDERUNGEN

Anarchist Black Cross – Anarchist Solidarity Cell

27. – 29.05.2016 (Berlin): Tage der anarchistischen Ideen und Publikationen

Mittwoch, Mai 11th, 2016

(gefunden auf: ausloeser.blackblogs.org)

Hier geht’s zum Programm! Hier findet ihr Infos zu Anfahrt und Kontakt!

Wir leben in Zeiten der sozialen Isolation: Wenn in unseren Leben noch Platz für etwas anderes als Arbeit und Konsum, Routine und Unterhaltung, Abstumpfung und Ablenkung bleibt, versuchen wir unserer Vereinzelung durch die Flucht in fiktive Gemeinschaften und digitale Parallelwelten zu entkommen. Zwar werden uns etliche scheinbar verschiedene Meinungen, Medien und Protestgruppen angeboten, für die wir uns als angeblich freie Individuen entscheiden können. Doch einen Weg zu finden, in dem wir nicht nur jemanden „liken“ und uns durch andere repräsentieren lassen, scheint für die meisten nicht greifbar zu sein. Wenn wir stattdessen selbst denken, schreiben, sprechen und uns mit anderen Menschen auseinandersetzen, können wir das „warum“ und „wie“ all dessen selbst bestimmen. Das bedeutet in der Konsequenz auch entsprechend zu handeln. (mehr …)

Kommuniqué zur letzten repressiven Operation in Barcelona und in Solidarität mit der inhaftierten Kameradin im Gefängnis von Soto del Real (Madrid)

Montag, April 18th, 2016

1458238928.thumbnailVergangenen Mittwoch, 13. April, um 5 Uhr morgens begann in Barcelona eine Operation der Mossos d’Esquadra (katalanische Polizei), bei der zwei Privatwohnungen und ein besetztes soziales Zentrum im Bezirk La Salut, «els Blokes Fantasma», durchsucht wurden. Bei der Durchsuchung dieses Hauses wurden die dort wohnenden rund zwanzig Personen zwölf Stunden festgehalten.

Abgesehen von den Entwendungen und den Zerstörungen, welche die Durchsuchungen begleiteten, endete die Operation auch mit der Verhaftung einer Kameradin, die bereits in Zusammenhang mit der Operation Pandora inhaftiert wurde. Am 11. April wurde ein europäischer Haftbefehl aufgrund der Anschuldigung der Teilnahme an Enteignungen von Bankinstituten in Deutschland ausgestellt. (mehr …)

Das Blutbad und seine Welt

Donnerstag, April 7th, 2016

(gefunden auf: unruhen.org)

„Sprache enthüllt. Es kommt vor, dass man die Wahrheit hinter einem Strom von Wörtern verschleiern will. Aber Sprache lügt nicht. Es kommt vor, dass man die Wahrheit sagen will. Aber Sprache ist wahrer als derjenige der sie spricht. Gegen die Wahrheit der Sprache gibt es kein Mittel… Philologen und Dichter kennen die Natur der Sprache. Aber sie könne nicht verhindern, dass die Sprache die Wahrheit spricht.”

Victor Klemperer

Es wurde schon öfter gesagt, dass das erste Opfer des Krieges die Bedeutung der Wörter ist. In Kriegszeiten wird jedes Wort zu Propaganda, hinter jedem Wort versteckt sich ein bestimmter Aufruf und eine gewünschte Wirkung, jede sogenannte Überlegung versucht das kritische Denkvermögen des Menschen auszuschalten. Aber, wie jener deutsche Philosoph sagte, der sich ab 1933 dem Studium des Nazi-Neusprech widmete: Sprache lügt nicht, sie drückt eine Wahrheit aus, sie drückt bei aller Manipulation, aller Deformation, aller Instrumentalisierung die wirkliche Essenz der Herrschaft aus.

Heute, zwei Tage nach den dschihadistischen Anschlägen in Brüssel, wird von einem „Blutbad“ gesprochen. Zurecht, zweifelsohne, aber diese Bezeichnung verliert ihre Bedeutung wenn andere Blutbäder nicht „Blutbäder“ genannt werden. Als das Assad Regime Fässer mit Nervengas auf die Außenbezirke von Ghuta abwarf, haben wir die verschiedenen Meinungsfabriken vom Dienst nicht das Wort „Blutbad“ verwenden gehört, um die industrielle Abschlachtung von fast zweitausend Menschen zu beschreiben. Wenn der Islamitische Staat Gegner enthauptet wird von “grauenhaften Exekutionen” gesprochen – was diese Taten durch einen Staat im Namen seiner Werte auch zweifelsohne sind – während die Drohnenangriffe in Pakistan, Jemen, Somalia, Afghanistan und anderswo, die seit 2006 mehr als sechstausend Menschen getötet haben, die Bezeichnung “chirurgische Präzisionsangriffe” erhalten. Wenn hunderte Menschen bei einem Brand in einer Kleiderfabrik in Bangladesch umkommen, die Kleidung von Marken produziert, die auf der ganzen Welt verkauft werden, ist Sprache von einer „Tragödie“, um die Öffentlichkeit glauben zu lassen, dass es sich um ein Unglück handelt und nicht um eine auf der Hand liegende Konsequenz der kapitalistischen Produktionsweise. Während Bombardements auf kurdische Städte und Dörfer durch den türkischen Staat, der ein Verbündeter der Europäischen Union und NATO-Mitglied ist, „Operationen, um die Ordnung zu wahren“ sind. Die verwendeten Wörter und die Bedeutungen, die ihnen zugeschrieben werden, verraten ein Weltbild.

Das Blut, das Dschihadisten in der Brüsseler Metro und in der Abflughalle des Flughafens vergossen haben, erinnert uns an die Versessenheit der Dschihadisten gegen diejenigen, die mit Schreien nach Freiheit und Würde in Syrien und anderswo, in Aufstand gekommen sind. Es erinnert uns an die Revolutionäre, die durch Dschihadisten in den Gebieten, die sie kontrollieren, entführt, gefangen genommen, gefoltert und ermordet wurden. Es erinnert uns an das grauenvolle und blutige Regime, das sie so vielen Menschen in Syrien und anderswo auferlegen wollen. Es erinnert uns daran, dass, über dem Kadaver eines befreienden Aufstandes, die Reaktion, die darauf kommt, immer extrem und erbarmungslos ist. Es bestätigt wie schwierig es in der kommenden Zeit sein wird, um über das Kämpfen für die Freiheit zu sprechen, um die Feinde der Freiheit deutlich zu erkennen (jeden Staat, jede Autorität, jeden Chef), ohne dabei, für welche Seite auch immer, mit seiner Munition zu sparen.

Wie jeder von nun an verstehen kann, wird keine einzige antiterroristische Maßnahme, kein einziges militärisches Bataillon in den Straßen der Städte, kein einziges Kameraüberwachungs-Netzwerk verhindern können, dass diejenigen, die ein Maximum an Menschen töten wollen und selbst ihr Leben dabei lassen, zuschlagen und Blutbäder verursachen können. Der Staat kann dem Krieg kein Ende bereiten, der, trotz des Scheins von „friedlichen Staaten“, Teil ausmacht seiner Existenzberechtigung. Nur jene die den Krieg verweigern, können den Krieg wirklich beenden. Und jeden Krieg abzulehnen ist nur möglich indem man jede Autorität verwirft, die sich – das ist ihr Wesen – auferlegen will (das heißt: Krieg führen). Um ein konkretes Beispiel zu geben; es wird viel über die „Unterstützung“ gesprochen, welche die Dschihadisten in den Arbeitervierteln von Brüssel genießen sollen. Wenn das stimmen soll, wenn die Menschen in den Vierteln wissen wer den heiligen Krieg predigt, wenn jemand Informationen über die Vorbereitung eines Blutbades in den Straßen der Stadt hat, in der er wohnt, wenn sie wissen wer die Jugend rekrutiert, die leichte Beute sein soll für die reaktionäre Ideologie des Dschihadismus, sollen sie dann zur Polizei gehen müssen, in der Hoffnung, dass der Staat die Ordnung herstellt? Der gleiche Staat, der tausende Flüchtlingen ertränkt, der sich an Bombardements in verschiedenen Regionen der Erde beteiligt, der einsperrt und foltert, um seine Ordnung zu verbreiten, der, genauso wie Diktaturen des Typs Assad, selbst dschihadistische Bewegungen manövriert (man denke an jenen Mann, der Reisen, Pässe und Kontakte organisierte für zahllose Jugendliche, die nach Syrien aufbrachen und… ein Infiltrant der belgischen Bundespolizei war)? Nein. Sie müssen selbst handeln. Sie wissen wahrscheinlich besser als sonst jemand, wo und wie zuschlagen. Wenn der Staat keine Schafe aus uns gemacht hätte, abhängig und hilflos bis zu dem Punkt, an dem wir uns selbst nur noch notdürftig verteidigen können, wären wir zweifelsohne zahlreicher gewesen, um den Aktivitäten einer dschihadistischen Strömung in den Vierteln, in denen wir wohnen, ein Ende zu bereiten.

Aber dieser Gedankengang gilt auch für alle anderen, die Krieg predigen und den kapitalistischen Kannibalismus verteidigen. Auf dem Kadaver des Kampfes für die Freiheit blüht der Fortgang der Herrschaft. Wie kann man friedlich zwei Straßen entfernt von einem Forscher leben, der neue Waffen entwickelt? Wie kann man ohne etwas zu tun einen Staatsmann tolerieren, der die Politik von „push backs“ in die Tat umsetzt, noch so ein Ausdruck, um nicht „massenhaftes und absichtliches Ertränken“ zu sagen? Wie kann man jemandem nicht ins Gesicht schlagen, wenn er über „Freiheit“ spricht, aber die Ausbeutung von Milliarden meint? Bei jedem Schritt den wir zurück machen – jedem, ohne Ausnahme – nimmt die Reaktion immerzu mehr Raum des Kampfes für die Emanzipation, die Freiheit und das Ende der Ausbeutung ein.

Man wird uns sagen, dass es Zeit ist, um „über Religion zu sprechen“. Gut, aber nicht nur weil die Täter des Blutbads von Brüssel durch ihre religiösen Überzeugungen getrieben wurden. Wir werden darüber sprechen, weil es nämlich der Dschihadismus (die religiöse Autorität) ist, der zusammen mit dem Assad Regime (die laizistische Autorität) die Revolution in Syrien abgeschlachtet hat. Wir werden darüber sprechen, nicht nur über die islamitische Version, sondern auch über die wissenschaftliche und staatliche Version der Religion. Die Massenmorde, die im Namen von Allah begangen werden sind genauso widerlich, wie jene, die im Namen der Wissenschaft, des Fortschritts und des Geldes begangen werden. Wir kritisieren Religionen, alle Religionen, da sie ihre Autorität dem Individuum auferlegen wollen, da sie die Verneinung der Freiheit sind. Die apokalyptische Vision der Anhänger des Islamischen Staats existiert nicht ohne daran zu erinnern, dass die Staaten schon seit langer Zeit apokalyptische Instrumente (Atombomben, Kernzentralen) besitzen, um ihre Herrschaft abzusichern.

Die heutige Situation ist nicht ohne Vorgänger in der Geschichte, auf jeden Fall nicht was den Handlungsraum von Revolutionären und Anarchisten betrifft. Wenn die Anfangstage des Ersten Weltkriegs aller internationalistischer Hoffnung ein Ende bereiteten, läutete die Vernichtung der sozialen Revolution in Spanien im Jahr 1936 dunkle Jahre ein, welche die Revolutionäre dezimierten und zerrissen. Und als in den 80er Jahren durch die früheren Protagonisten des bewaffneten Kampfes in Italien das „Ende der Feindseligkeiten“ ausgerufen wurde, wurde auch der Raum für Subversion, der durch so viel Jahre des Kampfes und der Gefechte geöffnet wurde, wieder geschlossen. Und was sagen zur Aktion der Revolutionäre, in den unzähligen Kriegen, die überall auf der Welt Länder zerrissen haben? Der Raum für die antiautoritäre Subversion schrumpft heute ansehnlich und wir kommen in manchen Gegenden seinem kompletten Verschwinden sehr nahe.

Dieser Trend ist zweiteilig: Er macht die subversive Aktion besonders schwierig, durch die repressive Besetzung des Raums durch den Staat und scheint diese Aktion auf der anderen Seite in den Augen der anderen unbegreiflich zu machen. Der totale Ekel könnte uns dazu anspornen in einen dunklen Wald zu flüchten und zu hoffen, dass wir außerhalb von all dem bleiben können und das rote Blut die grünen Blätter nicht beflecken wird. Wenn es so einen Wald gibt, könnten auch aus diesem die Angriffe gegen die Welt der Autorität aufbrechen. Das Bewusstsein unserer Quasi-Entfernung vom Spielfeld, bedeutet nicht notwendigerweise, dass wir es auch verlassen müssen. Es kann ein Startpunkt sein, um auf ein neues die Begegnungspunkte zwischen Deserteuren des Krieges der Mächtigen zu vervielfachen. Das Ruder rumzureißen wird sehr schwierig sein, aber das heißt nicht, dass wir nicht zumindest probieren können, uns als Revolutionäre und Anarchisten die Mittel und Möglichkeiten zu verschaffen, uns zu verteidigen und anzugreifen, und neue Wege zu finden, um die Staatspropaganda (demokratisch, islamistisch oder anders), die den Geist und die Sensibilität verblendet, zu durchbrechen. Ein derartiger Versuch des Auflebens eines kämpferischen Anarchismus bedarf einer guten Dosis Mut und Courage, einer nicht verhandelbaren Ethik und theoretischer Klarheit über die Bedingungen der revolutionären Konfrontation. Und er kann nicht auf Staatsgrenzen reduziert werden, genauso wie er welche gegrabenen Gräben auch immer ablehnen muss, die heutzutage unveränderlich abstoßend sind.

Die Kritik gegen den Staat verschärfen, gegen alle Staaten (sowohl Demokratien als auch Kalifate), gegen alle Autoritäten, das ist was wir tun müssen. Und das unter immer ungünstigeren Bedingungen, wo die Perspektive der sozialen Revolution an den Rand gedrückt wird. Aber es ist auch höchste Zeit, um tiefgründige Diskussionen über diese revolutionäre Perspektive zu führen und über die Revolutionäre, die diese verteidigen sollen. Es liegt vor allem an den Anarchisten, die neuen Bedingungen des antiautoritären Kampfes zu analysieren und Kenntnis zu nehmen von der Tatsache, dass der Staat nicht nachlassen wird zu versuchen, jede störende Stimme und jede Tat, die sich ihm wiedersetzt, zu eliminieren. Wir müssen uns die Frage über die Methoden der Intervention und der Projekte des Kampfes stellen, die wir in den vergangene Jahren entwickelt haben, nachdenken darüber, wie wir uns in eine Perspektive des Kampfes platzieren, die sich in den kommenden Jahren abzeichnen wird. Sich weigern Teil der autoritären Lager zu sein kann nur der erste Schritt sein.

Anarchisten, 24. März 2016

Belgien: Über den kommenden Prozess gegen Anarchisten und Antiautoritäre

Mittwoch, April 6th, 2016

(gefunden auf: de-contrainfo.espiv.net)

erhalten am 4.April

Wenn Kämpfen für die Freiheit ein Verbrechen ist, dann ist die Unschuld wirklich das Schlimmste, was einem passieren kann.

Über den kommenden Prozess gegen Anarchisten und Antiautoritäre in Belgien

Ende 2008, während sich zerstreute Feindseligkeiten durch die Revolte in Griechenland entfesseln, nachdem Alexis dort durch die Polizei ermordet wurde, eröffnet das Federaal Parket (Bundesstaatsanwaltschaft) Ermittlungen gegen AnarchistInnen und Antiautoritäre in Belgien. Im Jahr 2010, während sich der Kampf gegen den Bau eines neuen Abschiebegefängnisses in Steenokkerzeel sich seinen Weg bahnt, wird auf Basis einer Liste von Aktionen, welche die Polizei der „anarchistischen Bewegung“ zuschreiben, eine Untersuchungsrichterin, Isabelle Panou, berufen. Die Ermittlung fällt ab diesem Zeitpunkt unter Antiterrorismus. Im Mai und danach im September 2013 finden rund zehn Hausdurchsuchungen im Rahmen dieser Ermittlungen statt, u.a. auch in der anarchistischen Bibliothek Acrata in Brüssel. Erst zu diesem Zeitpunkt wird zum ersten Mal etwas von den laufenden Anti-Terrorismus Ermittlungen vernommen. Aus den Akten wird sich herausstellen, dass nicht nur die Gerechtelijke Federale Politie (Bundesgerichtspolizei) dabei eingebunden ist, sondern auch die Staatsveiligheid (Staatssicherheit), der Militaire Inlichtingendienst (militärischer Nachrichtendienst) und verschiedene antiterroristische Abteilungen anderer europäischer Länder. Im Jahr 2014 wird das Dossier geschlossen und zwölf Anarchisten und Antiautoritäre werden jetzt an die Raadkamer (Beschlusskammer des Gerichts) überwiesen.

Nach einer Sitzung, um die speziellen Untersuchungsmethoden, die im Rahmen dieser Untersuchung verwendet werden zu legalisieren (Observationen, Telefonüberwachung, das Anbringen von Mikrofonen in einem Haus, versteckte Hausdurchsuchungen, Infiltrationsversuche und das Anbringen von Videoüberwachung vor Häusern und in einem Haus) im Oktober 2015, wird das Dossier jetzt also an die Raadkamer weitergeleitet. Die Sitzung der Raadkamer wird am 10. Mai 2016 stattfinden. Dort wird beschlossen werden, ob es zu einem Prozess kommt und mit welchen Anklagen.

Die Staatsanwaltschaft hat aus ihren jahrelangen Ermittlungen nicht weniger als 29 Anklagepunkte herausgesaugt. Neun Gefährten werden der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und der Teilnahme an terroristischen Aktivitäten über kürzere oder längere Zeit beschuldigt. Drei von ihnen werden beschuldigt die „Anführer“ davon zu sein. Drei andere Personen, die nach einem Angriff auf das Polizeikommissariat in den Marollen verhaftet wurden, werden beschuldigt einen Tag lang Mitglieder dieser terroristischen Gruppe gewesen zu sein, abgesehen von anderen Anklagen in Zusammenhang mit diesem Angriff. Das allgemeine Schema wird mit spezifischeren Beschuldigungen ergänzt, wie der Teilnahme an einer wilden Demonstration vor dem Abschiebegefängnis 127bis in Steenokkerzeel (durch die Staatsanwaltschaft zum “Versuch der freiwilligen Brandstiftung“ gemacht), Vorbereitung und Teilnahme am Angriff gegen das Polizeikommissariat in den Marollen (durch das Parket als “terroristisches Verbrechen” eingestuft), Schlagen und Verwunden von Polizeibeamten, Blockieren der öffentlichen Straße, verschiedenen Beschädigungen, Ladendiebstähle, Brandstiftungen an Wägen von Schließern auf dem Parkplatz des Gefängnisses von Ittre, Anstiftung zu terroristischen Verbrechen,… Diese spezifischen Anklagen richten sich jeweils gegen bestimmte Kam, nicht alle werden also der gleichen Sachen beschuldigt.

Als roten Draht, der sich durch die jahrelangen Ermittlungen zieht, die nicht weniger als 32 Kartons Papier produziert haben, geht die Staatsanwaltschaft vom Bestehen einer anarchistischen „terroristischen Gruppe“ aus, die im Großraum Brüssel aktiv sein soll und deren Aktivitäten die Angeklagten „gefördert” oder daran teilgenommen haben sollen. Im Dossier kann man beispielsweise eine lange Liste mit 150 Angriffen, von ihnen ein Großteil Brandstiftungen, gegen Strukturen der Macht finden: Kommissariate, Gerichte, Banken, Firmen, die Geld verdienen mit dem Einschließen von Menschen, Werften, Fahrzeuge von Diplomaten, NATO-Mitarbeiter und Eurokraten, GSM-Masten,… die in Brüssel und der näheren Umgebung in den Jahren 2008 bis 2013 stattgefunden haben.

Die Erfindung einer terroristischen Gruppe, die für diese Taten verantwortlich sein soll (auch nur, durch sie „möglich gemacht zu haben”) erlaubt der Staatsanwaltschaft akrobatische Sprünge: eine Bibliothek wird ein Rekrutierungsort, Diskussionen zu klandestinen Versammlungen, zahllose Pamphlets und Zeitungen zu Anleitungen zur Stadtguerilla, Versammlungen und Demonstrationen zu Aufrufen zu terroristischen Verbrechen, Affinitäten zwischen kämpfenden Menschen und die Selbstorganisation, die daraus entsteht, zu einer „strukturierten terroristischen Gruppe“). Das stellt natürlich einen unbeholfenen Versuch des Staates dar, antiautoritäre und revolutionäre Subversion auf das Werk einer einzigen „strukturierten Gruppe“ zu reduzieren. Indem er probiert eine Handvoll Anarchisten, die stören, hinter Gitter zu bekommen, versucht der Staat die Ungehorsamen zu entmutigen zur direkten Aktion gegen das überzugehen, was uns unterdrückt und ausbeutet, und den Sehnsüchten, Möglichkeiten, Gedanken und Kritiken, die den Kampf mit dieser autoritären Welt eingehen, absolute Stille aufzuerlegen.

Dasjenige, was sie vor den Richter schleppen wollen ist also ein ganzen Mosaik von Kämpfen, Revolten, direkten Aktionen, revolutionären Phantasien und Agitationen, die schon seit Jahren versuchen die Herrschaft anzugreifen. Deshalb geht der eventuelle Prozess nicht nur die Beschuldigten an, sondern gleichermaßen jedes Individuum, jeden Anarchisten, jeden Revolutionär, jeden Rebell, jeden Ungehorsamen, der gegenüber der Ausbeutung und Unterdrückung die Hände nicht in den Schoß legen will. Worauf sie abzielen, ist die Suche nach praktischer Autonomie, Selbstorganisation im Kampf, direkte Aktion in all ihren Verschiedenheiten, die Wahl anarchistische Ideen zu verteidigen und zu verbreiten und zusammen mit anderen Teil zu nehmen an selbstorganisierten und autonomen Kämpfen. Und schließlich will der Staat zweifelsohne der kämpferischen Herangehensweise des Anarchismus einen Schlag versetzen, welche sich auf dem Individuum, Affinität und Informalität basiert.

Es wäre sonderbar die Repression, die heute eine Handvoll Anarchisten und Antiautoritäre trifft, unabhängig von der Gesamtheit an Repression zu sehen, die (oft präventiv) alle Kritik an der bestehenden Ordnung und die Revolte gegen diese versucht zu unterdrücken. Die staatliche Repression schaltet in diesen Tagen in einen höheren Gang, den Rhythmus von “terroristische Bedrohungen”, Flüchtlingskrise, Kampf gegen die Kriminalität und sehr realen Kriegen. Wir leben in einer Periode, in der Veränderungen und Umstrukturierungen immerzu schneller das Terrain der sozialen Konfliktualität ändern. Diejenigen zu neutralisieren, die aufgrund ihres Gedankenguts und ihrer Taten stören, macht deshalb wiederum Teil des Gesamten aus, das wie immer die Ausgebeuteten, Ausgeschlossenen und Unterdrückten trifft: die Verhärtung der Lebensumstände, die Militarisierung der Grenzen, eine massive technologische Kontrolle, der Bau von neuen Gefängnislagern,…

Sich gegen diesen repressiven Schlag zu verteidigen, der Kameraden mit Beschuldigungen von Terrorismus vor Gericht schleppen will, bedeutet die Möglichkeit und den Raum für anarchistisches und antiautoritäres Handeln zu verteidigen. Und durch Solidarität mit den beschuldigten Kameraden der staatlichen Repression, die jegliche subversive Aktion lahmlegen will, die Stirn zu bieten.

Wenn Kämpfen für die Freiheit ein Verbrechen ist, dann ist die Unschuld wirklich das schlimmste, was einem passieren kann.

April 2016

WEITERE INFORMATIONEN UND KONTAKT
La Lime
Solidaritätskassa Brüssel
lalime@riseup.net
Treffen jeden ersten Montag im Monat um 19:30 in Acrata
Acrata
Anarchistische Bibliothek
acrata@post.com
Grooteilandstaat 32 – Brüssel

Morgen 3.4. Internationale Anarchistische Live-Radiosendung (14-18 Uhr)

Samstag, April 2nd, 2016

Am Sonntag, dem 3. April 2016, werden die 17 Projekte, die am 2. Internationalen Treffen anarchistischer und antiautoritärer Radioprojekte in Berlin teilnehmen, eine 4-stündige Live-Sendung ausrichten, die live per Internetstream angehört werden kann (Links siehe unten!).

Das Programm wird verschiedenste Themen umfassen, die mit dem Anarchismus und den sozialen Bewegungen zu tun haben werden. Es werden lokale und internationale Projekte, Gruppen/Netzwerke/Kämpfe vorgestellt; es gibt Diskussionen zu aktuellen Themen; Ankündigungen zu aktuellen Ereignissen/Protesten/Konferenzen/Buchmessen und vieles mehr!

Die Sendung wird hauptsächlich auf Englisch sein, mit kleinen Teilen auf Spanisch und auf Griechisch.

Hier das Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/1288252974526939/

+++ 14:00 – 18:00 (CET) +++ Streams:

A-Radio Berlin (Dt.): http://giss.tv:8000/aradio-berlin.mp3 http://giss.tv:8001/aradio-berlin.mp3

Radio Študent 89,3 MHz (Slowenien): http://kruljo.radiostudent.si:8000/ehiq

Helft und, diese Info zur internationalen Sendung zu verbreiten, die am Sonntag stattfindet. Es handelt sich um ein einmaliges Ereignis!

Folgende Projekte (Radiosender, Radiosendungen und Podcasts) aus verschiedenen Teilen der Welt nehmen teil. Das könnt ihr nicht verpassen:

* A-Radio Berlin (Podcast, Dt.)*
http://aradio.blogsport.de/
* FrequenzA (Podcast, Dt.)*
* Črna Luknja (Sendung, Ljubljana, Slowenien)*
radiostudent.si/druzba/crna-luknja
* A-Radio Vienna (Sendung, Österreich)*
* Radio Libertarie (Station, Paris, Frankreich)*
http://www.radio-libertaire.net/
* Motbrus (Podcast, Stockholm, Schweden)
* Furia de Radio / Radio Irola Irratia (Sendung und Sender, Bilbao, Basque Country, Spanien)
* Lucha Libre / Radio Topo (Sendung und Sender, Zaragoza, Spanien)
* The Final Straw (Sendung, North Carolina, USA)
* Ex-Worker / CrimethInc (Podcast, USA+international)
http://www.crimethinc.com/podcast/
* Volver a la tierra (Podcast/Sendung, Temuco, Chile)
* Error Involuntario (Podcast/Sendung, Concepción, Chile)
* Radiozones of Subversive Expression / 98FM (Sendung und Sender, Athen, Griechenland)
* 1431AM (Sender, Thessaloniki, Griechenland)
https://www.1431am.org/
* Radio Parasita (Sender, Volos, Griechenland)
* Radio Psalidi (Sender, Rethymno, Griechenland)
* Radio Revolt (Sender, Thessaloniki, Griechenland)

—————————————————–

Letztes Jahr fand das 1. Internationale Treffen anarchistischer und antiautoritärer Radioprojekte im slowenischen Ljubljana statt. Die damalige 4-stündige Sendung könnt ihr hier nachhören: http://radiostudent.si/druzba/crna-luknja/voices-of-anarchism

[Spanien] 12 Jahre Haft für Mónica Caballero & Francisco Solar

Donnerstag, März 31st, 2016
Screenshot from 2016-03-31 20:49:52Mónica Caballero und Francisco Solar wurden zu je 12 Jahren Knast verurteilt. Das Urteil des Sondergerichtshofs Audiencia Nacional wurde gestern den Anwälten der beiden anarchistischen Gefangenen übermittelt. Die 12 Jahre setzen sich zusammen aus 5 Jahren wegen “Körperverletzung” und 7 Jahren wegen “Sachbeschädigung mit terroristischer Absicht”. Freigesprochen wurden sie von der Anklage der “Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung und der Verschwörung” gegen das Kloster Montserrat.

Laut der spanischen rechten Hetzpresse wird die über 2jährige Untersuchungshaft auf die Haftdauer angerechnet. Zusätzlich zu der Haft wurde den beiden ein 10jähriges Ortsverbot für Zaragoza und Barcelona auferlegt. Außerdem müssen sie 182.601 Euro Entschädigung zahlen an die Kirchenverwaltung von Zaragoza und 22.775 Euro Schmerzensgeld an eine Frau, die verletzt worden sein soll.

Diese ganze polizeiliche, gerichtliche, politische und mediale Inszenierung geht zurück auf einen Sprengsatz, der Oktober 2013 in der Basílica del Pilar, einer Kirche in Zaragoza, detonierte und geringe Sachschäden verursachte. Einen Monat später wurden unter anderem Mónica und Francisco in Barcelona festgenommen, beschuldigt und saßen seitdem in Untersuchungshaft.

Bei der dreitägigen Gerichtsfarce im März diesen Jahres wurde deutlich, dass es keine Beweise gegen Mónica und Francisco gibt. Die Fingerabdrücke waren nicht übereinstimmend. Der einzige Anhaltspunkt der Polizei waren unscharfe Videos von Überwachungskameras. Die Polizei behauptetet, dass die beiden unkenntlichen Personen, die darin zu sehen waren, ein ähnliches Bewegungsprofil hätten wie Mónica und Francisco. Ein Bericht über den Prozess ist bei thefreeonline nachzulesen (auf englisch).

Es ging offenkundig von Anfang an nur darum, die anarchistische und andere soziale Bewegungen in Spanien zu kriminalisieren und das Hirngespinst einer fiktiven anarchistischen Terrorgruppe als Vorwand zu verwenden für massive Repression. Mit der Festnahme von Mónica und Francisco nahmen die Repressionswellen ihren Anfang. In der Folgezeit wurden im Rahmen von operación Pandora, operación piñata, operación ICE und operación Pandora2 Dutzende Menschen festgenommen und Privatwohnungen und soziale Zentren durchsucht.

Mónica und Francisco waren aus Chile nach Spanien gekommen, um der medialen Hetze zu entkommen, die dort auf sie niederprasselte. Bereits in Chile hatte der Staat versucht, ihnen Beteiligung an Bombenanschlägen anzuhängen. Sie saßen auch dort in Haft, wurden jedoch letztendlich freigesprochen.

Italien: Update zum Prozess gegen die öko-anarchistischen GefährtInnen Silvia, Billy und Costa

Dienstag, März 15th, 2016

(gefunden auf: http://325.nostate.net)

solidarità-si-co-bil-22-1-16-724x10242. März: Der letzte Prozesstag hat im Gericht von Turin stattgefunden. Die Anwälte der Anklage und der Verteidigung haben ihre Abschlussplädoyers gehalten. Die Staatsanwaltschaft verlangte 5 Jahre und 8 Monate für Costa, 5 Jahre und 4 Monate für Silvia und Billy.

Die Frist der Urteilsverkündung ist der 23. März .

tgmaddalena.it
silviabillycostaliberi.noblogs.org

 

 

 

Spanische Gefängnisse: Worte der anarchistischen Compañera Mónica Caballero

Donnerstag, März 10th, 2016

Spanisch auf Contrainfo

Aus dem Englischen auf waronsociety.noblogs.org übersetzt.

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Kommuniqué vom 11. Februar 2016

Folgend sind hier einige Worte der anarchistischen Compañera Mónica Caballero, im Kontext von Logik und Funktion der „Respekt-Abteilungen“ (m-R) in mehreren Gefängnissen des spanischen Staates. Mit dem Ziel der direkten Kontrolle der dort Inhaftierten und der vorgeschobenen Rechtfertigung, Konfrontationen zwischen Individuen in diesen Zwangsgemeinschaften zu unterbinden, sind diese Abteilungen im Wesentlichen dafür vorgesehen, ernsthafte Probleme zwischen den Gefangenen und der Institution zu vermeiden und damit jeden rebellischen Impuls oder Haltungen, die den aufgezwungenen Konsens in Frage stellen, zu unterbinden. Damit, dass sie an der Basis der Unterwerfung, den Gesetzen und Protokollen, die die Ordnung aufrecht erhalten, arbeiten, suchen sie nach der Beteiligung und Kollaboration der Inhaftierten. Zweifellos werden wir Ähnlichkeiten mit der Logik ‚draussen‘ finden können, da das Projekt Gefängnis einen zentralen Bestandteil des Systems in seiner Gesamtheit darstellt, wodurch es die selben Formen der bestehenden Herrschaft reproduziert.

(mehr …)

Fr. 11.03.2016 19:30 Textdiskussion: „Die anarchistische Synthese“. Teil 1 von „Drei anarchistische Organisationsformen“

Dienstag, März 8th, 2016

(gefunden auf: a-bibliothek.org)

1486432090.thumbnailDiesmal wollen wir den Text „Die anarchistische Synthese“ (hier als Broschüre zum Ausdrucken) zur Diskussion stellen.

Dieser Text soll den Auftakt einer dreiteiligen Diskussionsreihe zu anarchistischen Organisationsformen geben. Anhand dreier Texte wollen wir mögliche Oranisationsformen diskutieren. Diese drei Texte sind hier als Broschüre zum Herunterladen verfügbar.

Die Texte werden wie folgt diskutiert:

11.03. Die anarchistische Synthese

08.04. Einige Notizen zum aufständischen Anarchismus

13.05. Organisationsplattform der allgemeinen anarchistischen Union

Wir stellen jeden zweiten Freitag im Monat einen Text zur Diskussion.
Diese Diskussionen stellen einen Versuch dar, eine anarchistische
Debatte in Gang zu setzen. Wir wollen weder Expert_innen, noch
Konsument_innen. Kommt bitte vorbereitet, lest den Text und macht euch
dazu Gedanken (evtl. Notizen). Wir wollen unsere Ideen und Vorstellungen
teilen und diskutieren um unsere Kritik zu schärfen.