Heute, am 21. Dezember, beteiligten wir uns am Internationalen Aufruf zur Solidarität mit der Genossin Lisa, die wegen Banküberfalls in Aachen angeklagt war, und hängten ein Transparent an der Polytechnischen Universität in Exarcheia, Athen auf.
Am letzten 7. Juni wurde sie vom Richter und der Staatsanwaltschaft Aachen zu 7 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt. Nun wartet sie auf die Antwort auf den durch ihre Anwälte gestellten Berufungsantrag. Wenn das Gericht ihn annimmt, bedeutet dies, dass sie schließlich einen zweiten Prozess haben wird.
Die Tatsache, dass unsere Gefährtin im Gefängnis sitzt, macht uns noch wütender, aber wir wissen, dass all diese Rache durch den Staat, uns jeden Tag stärker macht und unsere Ideen bestätigt.
Wir werden weiter kämpfen und uns an all unsere Gefährt*Innen im Gefängnis erinnern. Wir haben klar im Kopf, wer unsere Feinde sind. Das ist unsere Entscheidung, gegen die Staaten, die Polizei, die Richter, die Staatsanwälte und all diejenigen zu kämpfen, die Teil des Systems sind, das das Leben der Menschen miserabel macht. Wir werden nicht aufhören, es geht um unsere Leben, es geht um unsere Kämpfe!
Hier ist ein kleines Zeichen der Solidarität mit der Gefährtin, aber es ist auch ein Anspruch, mit dem Kampf innerhalb des Gefängnisses wie auch auf den Straßen weiterzumachen. Wir werden niemals eine*n Gefährt*in allein in den Händen des Staates lassen.
Bis alle frei sind, Stärke, Feuer, Liebe und Kampf! Wir wollen sie in Freiheit haben, wir wollen sie auf der Straße! Für Anarchie!
L’Aquila für Nadia Lioce: ein Bericht der anwesenden GenossInnen der RHI-SRI PT-SRI (Proletari Torinesi – Per il Soccorso Rosse Internazionale / Turiner Proletarier – Für eine Rote Hilfe International)
Die Mobilisierung in L’aquila war ein grosser Erfolg. Sie führte mehrere Kollektive und MilitantInnen aus dem Norden und Süden zusammen – aus Ivrea, Biella , Genua, La Spezia, Mailand, Bologna, Florenz, Rom, Neapel, Taranto und GenossInnen aus L’aquila selbst – ein Treffen von ungefähr 80 anwesenden Personen.
Wenn wir die Transportschwierigkeiten (viele haben eine mühsame zweitägige Reise auf sich genommen) und die dafür aufzubringende Zeit in betracht ziehen, war es doch eine beachtliche Zahl. Erst recht wenn man dieses kriminalisierende Terrorismusklima betrachtet, welches vom Staat gegen Nadia, Roberto und Marco (MilitantInnen der BR-PCC unter 41bis Haftbedingungen) angewendet wird.
Der erste Treffpunkt war beim Gericht. Zuerst vor dem hässlichen Gebäude, dann im Saal selbst (nachdem selbstbewusst die Polizeisperre durchbrochen wurde). Dort wurden wir leider Zeugen einer weiteren Art der Repression, welche der Genossin eine Videoübertragung vom Gefängnis aus aufzwingt. Ihre Präsenz reduzierte sich somit auf ein winziges Bild, weit entfernt und jederzeit automatisch von den Richtern zensierbar. Nadia bevorzugte es ein Erklärungsdokument zu ihren Akten einzureichen. Sich entschied sich also für einen schriftlichen Beitrag ohne selbst zu intervenieren. Dieser Beitrag wird bald (auch auf Deutsch) zu lesen sein. Dieses obszöne Spektakel, welches die Folter des Artikel 41bis verübt, ging weiter in dem über die Störung geklagt wurde, welche durch die Proteste Nadias, wegen den aufdringlichen Durchsuchungen und Entzüge, verursacht wurde. Was für ein Leiden für die Folterer!
Seit dem 24. Oktober wird in der Stadt Porto Alegre, Brasilien, eine neue Operation der Repression und Einschüchterung der anti-autoritären und anarchistischen Bewegung vorangetrieben. Es werden private Häuser, Soziale Zentren, Büchereien und anarchistische Räume attackiert.
Die Aktionen der Zivilpolizei, der Presse und ihre Medienshow dienen auch der Ausarbeitung der Inszenierung von Verfolgungswahn, um Kämpfe und Solidaritäten zu isolieren und damit das Umfeld zu erzeugen, um den Schlag, die Übermacht und den Druck auf die Gefährt*innen und den ihnen Nahestehenden zu verstärken. (mehr …)
Über die juristische Situation unseres Gefährten Marcelo Villarroel… oder wie die Rache des Staates im Stillen weiterläuft.
Im vergangenen September teilte die 4. Militärische Staatsanwaltschaft in Santiago mit, dass der von unserem Gefährten Marcelo vor einigen Monaten gestellte Antrag, abgelehnt wird.
Unmittelbar darauf legte Marcelo gegen die Ablehnung Beschwerde ein und hat die Entscheidung über die Berufung dem Kriegsgericht überlassen, das sie in den ersten Oktobertagen bestätigt hat.
Diese Verurteilung beruht auf frühere Aktionen der Organisation Mapu-Lautaro, in der unser Gefährte bereits in jungen Jahren ein aktiver Kämpfer gewesen ist. 1995 wurde er schließlich wegen „Anarchistischer Abweichungen“ ins Gefängnis geworfen. (mehr …)
Wir sahen sie gegen den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahn im Val di Susa Tal kämpfen. Wir sahen sie gegen Gefängnisse und Abschiebeknäste in Turin kämpfen. Wir sahen sie gegen die Festung Europa am Brenner kämpfen. Wir lernten ihre Fokussiertheit für die Vernetzung von anarchistischen Gefährt_innen kennen. Wir lernten ihre Scharfsinnigkeit im Bezug auf anarchistische Ideale kennen.
Wir lernten ihre Leidenschaft für Musik und wilde Nächte kennen.
Die Kämpfe von Anarchistinnen und Anarchisten von anderen Orten inspirieren uns. Sie geben uns in Zeiten von Dürre und Frustration, hierorts, Kraft und Mut den Kampf gegen die herrschenden Ordnungen in allen Bereichen weiter zu führen. Auszubauen. Wieder neu auf zu nehmen. Oder überhaupt erst bewusst zu werden das wir Anarchistinnen und Anarchisten sein wollen oder sind.
Nun sehen wir 7 von ihnen hinter Gitter und in Hausarrest. Wir wollen unsere Solidarität zeigen, ihre Kämpfe draussen mit unseren Mitteln weiterführen – weil sie es gerade nicht können. Ihnen Briefe schreiben in denen wir von Orten erzählen – weil sie diese Orte gerade nicht sehen können. Wir wollen Geld für das tägliche Leben organisieren – weil sie es gerade nicht selber machen können.
Am 4. Mai 2017 wurden Antonio, Antonio, Camille, Fabiola, Francisco und Giada in Turin verhaftet. Am liebsten hätten die Schergen der Repression an diesem Tag auch noch Greg verhaftet . Er begab sich aber in die Klandestinität und konnte aber leider Ende Juli auch verhaftet werden. Einige kamen nach einigen Wochen, unter strengen Bedingungen, in den Hausarrest. Andere mussten mehrere Monate in Untersuchungshaft verbringen. Vorgeworfen wird ihnen Widerstand gegen eine Polizeioperation in ihrem Viertel geleistet zu haben, die Polizei musste an diesem Tag unverrichteter Tat mit ihrer Scheisskarosse türmen. Anfang November soll ihnen nun der Prozess gemacht werden.
Jedes mal wenn die Repression auf Anarchistinnen und Anarchisten einwirkt, betrifft es uns alle, weil unser Kampf gegen Herrschaft und Untedrückung angegriffen wird.
We saw them struggling against the construction of a highspeed train in Val di Susa Valley. We saw them struggling against prisons and a deportation center in Turin. We saw them struggling at Brennero against fortress Europe. We got to know their focus for a network between anarchist comrades. We got to know their acumen in terms of anarchist ideals. We got to know their passion for music and wild nights.
The struggle of anarchists in different places inspire us. It gives us in times of drought and frustration, strength and courage to continue the struggle against the ruling orders in all areas. To expand. To re-take on. Or to create awareness that we are anarchists or want to be anarchists.
Now we see seven of them behind bars and in house arrest. We want to show our solidarity and continue their struggles outside with our means, because right now they just cannot. In letters we write them about different places, because right know they just cannot see this places. We want to organize money for their daily needs because right now they just cannot do it themselves.
On May 4th 2017 Antonio, Antonio, Camille, Fabiola, Francisco and Giada were arrested in Turin. Most of all, the minions of repression would have liked to arrest Greg on that day as well. However, he went into clandestinity and was unfortunately also arrested at the end of July. Some came after a few weeks under restricted conditions in house arrest. Others had to spend several months in custody. They are accused of resisting a police operation in their hood. The police had to leave that day without accomplishing their mission with their crappy van. The date for the trial is set at the beginning of November.
Everytime repression hits against anarchists it affects all of us, because our struggle against domination and oppression gets attacked.
Am 16. November wird um 10 Uhr vor dem Hochsicherheitsgericht in Turin die erste Verhandlung des Falles Scripta Manent stattfinden. Es handelt sich um einen lang anhängigen Fall, in dem 22 anarchistische Gefährt*innen Beschuldigte sind, von denen sich sieben immer noch im Gefängnis befinden.
Der repressive Staatsapparat beschuldigt einen Teil der anarchistischen Bewegung ihn mit den Methoden, destruktive Direkte Aktionen gegen seine Strukturen und seine Leute, Verwirklichung und Verteilung anarchistischer Publikationen und Unterstützung für revolutionäre Gefangene, angegriffen zu haben.
Das Theorem von Staatsanwalt Sparagna ist, dass die Position der beschuldigten Gefährt*innen isoliert und fern von dem anarchistischen Kontext sind.
Es ist ein unverfrorener Versuch in verschiedene Fraktionen zu teilen und den Anarchismus auf sicher eingezäunte Einfriedungen, legal und interpretierend, zu beschränken.
Wir kippen den Versuch, diese Gefährt*innen zu isolieren und wir bestätigen, dass diese Methoden und Positionen, für die sie angeklagt sind, ein Erbe aller Anarchist*innen und Revolutionäre ist und wir bringen noch einmal unsere Nähe und unsere Solidarität mit den Angeklagten zum Ausdruck.
Wir rufen dazu auf, am Donnerstag, dem 16. November um 10 Uhr an der Versammlung vor dem Hochsicherheitsgericht des Turiner Gefängnisses “Le Vallette” teilzunehmen und wir erneuern den Aufruf für internationale Solidarität mit allen Anarchist*innen, Rebell*innen und revolutionären Gefangenen: an jedem Ort und in Übereinstimmung mit den Modalitäten, die jede Person für angemessen hält.
Am Freitag dem 15. September hat in Wien eine Versammlung aus Solidarität mit Santiago Maldonado stattgefunden.
Santiago ist seit 1. August 2017 spurlos verschwunden. Er wurde nach der gewaltsamen Räumung einer indigenen Mapuche Gemeinde, durch die argentinische Polizei, entführt.
Die Kundgebung fand vor der argentinischen Botschaft am Lugeck 2, im 1. Wiener Gemeindebezirk statt.
Es wurden mehrere Redebeiträge verlesen, Flugblätter verteilt, Parolen gerufen und Musik abgespielt.
Außerdem wurde eine Broschüre veröffentlicht, die über den Fall Santiago Maldonado, den Kampf der Mapuche und die Ausbeutung durch Benetton aufklärt:
Am 31. Juli, fuhr der Anarchist und Tätowierer Santiago Maldonado nach Cushamen, um die dortige Mapuche Gemeinde in ihrem Kampf gegen ihre Vertreibung durch den Benetton Konzern und die Freilassung des Mapuche Kriegers Facundo Jones Huala, zu unterstützen.
Der Mapuche Anführer der Widerstandsorganisation R.A.M. (Resistencia Ancestral Mapuche) Facundo Jones Huala, wurde interniert, und ihm drohen bei einer Abschiebung nach Chile, bis zu 15 Jahre Haft. Mit ihren Protestaktionen kämpfen die Mapuche um die Rückgabe ihrer angestammten Ländereien die sich Benetton immer mehr aneignet.
Angehörige der Mapuche und Amnesty International warnten schon länger vor verschärfter Militarisierung in der Region, da die Macri Regierung Blut geleckt hat, und den großen Ausverkauf des Landes noch einmal so richtig ankurbeln will. In Vaca Muerta werden die weltweit zweitgrößten Öl- und Gasvorkommen für Fracking vermutet.
Im Juni riegelten Hundertschaften der Polizei die Mapuchegemeinschaft Campo Maripe im Gebiet von Vaca Muerta ab. Sie eskortierten die Mitarbeiter der staatlichen Ölgesellschaft YPF, die Bohrungen für ein Fracking druchführten. „Sie drangen ohne vorherige Absprache und richterliche Erlaubnis in unser Territorium ein“, erklärte der Rat der Mapuche in Neuquén.
Der 28-jährige Anarchist Santiago Maldonado war am 1. August verschwunden, nachdem Gendarmerie und Polizeikräfte in die indigene Gemeinschaft „Pu Lof de Resistencia“ eingedrungen waren. Der Einsatz hatte offiziell zum Ziel, die Gleise des touristischen Zuges „La Trochita“, und einige Straßen von Blockaden zu befreien.
Unter tatkräftiger Unterstützung des Kabinettchefs des Innenministeriums, Pablo Nocetti, machten sie Jagd auf die Protestierenden, mit scharfer Munition, zu Pferd, mit Geländewagen und Hundertschaften. Pablo Nocetti gilt als besonders engagierter „Mapuche-Hasser“.
Sie brannten ein Haus nieder, und zerstörten das Hab und Gut der Mapuche. Um sich zu retten, überquerten viele den Fluss Chubut. Santiago kann nicht schwimmen, und versteckte sich am Flussufer. Zeugen beobachteten, daß er dort entdeckt, geschlagen und in einen Pickup geworfen wurde. Seitdem fehlt jede Spur von Santiago!
Nach über einem Monat Leugnens, sieht sich die neoliberale Macri-Regierung nun mit einem Aufstand der Bevölkerung konfrontiert, die sich in die Zeit der Verbrechen der Militärjunta zurückversetzt sieht. In Buenos Aires versammelten sich mehr als 250.000 Demonstranten vor dem Präsidentenpalast, um zusammen mit der Familie Maldonado den Rücktritt der Ministerin für Sicherheit, Patricia Bullrich, und ihres Kabinettschef Pablo Nocetti zu fordern.
Erst am 13.7.2017 wurde in Buenos Aires die besetzte PEPSICO Fabrik geräumt. Die 691 Arbeiterinnen verteidigten die Fabrik mutig und entschlossen, wie Löwinnen. Das Werk sollte abgebaut werden, da die minimalen erkämpften gewerkschaftlichen Rechte, dem Konzertn ein Dorn im Auge waren.
Der neoliberale Staat schlägt Proteste damals und heute, mit Militär und Polizeigewalt brutalst nieder. Wieder wurden über 30 Menschen interniert, dutzende schwer verletzt.
Die Sprecherin der Mütter der Placa de Mayo, sagte:“… wir fühlen in unseren Mägen den Schmerz, der uns vor 40 Jahren auf diesen Platz gebracht hat!“
Wir fordern die sofortige Freilassung aller, im Zuge der Proteste verhafteten, den sofortigen Rücktritt der Regierung, die Freilassung von Facundo J. Huala und der Aktivistin Milagro Sala!
Land und Freiheit den Mapuche! Nieder mit dem Kapitalismus! Nieder mit dem Faschismus!
Vom 19 bis 22 September 2017 stehen 9 Personen vor Gericht die angeklagt sind, ein Bullenauto angegriffen haben am 18. Mai 2016 am Quai de Valmy in Paris. Zwei Personen sitzen bereits in U-Haft, eine schon über ein Jahr, während sechs andere unter staatlicher Kontrolle stehen und nach der letzten noch gefahndet wird. An diesem Tag, mitten in der Bewegung gegen das „Loi-Travail“ (neoliberale Reform des Arbeitsgesetzes) hat sich die Polizei am Place de la République versammelt, um über “Bullenhass“ zu jammern. Eine echte Provokation nachdem zwei Monate lang unter Einsatz von Tränengas, Blendgranaten, Schlagstöcken und Festnahmen Demos niedergeschlagen wurden. Es wurde zu einer Gegendemo aufgerufen, die trotz des Verbotes die Strassen von Paris einnahm. Im Zuge dessen wurde ein vorbeifahrender Bullenwagen, der mit zwei Bullenschweinen besetzt war, angegriffen und niedergebrannt. Für viele war es eine Geste wieder atmen zu können. So wie wir wieder atmen konnten als es nach dem Tod von Adama Traoré in Beaumont oder nach der Vergewaltigung von Théo in Aulnay explodierte, oder wenn am Abend der Ermordung von Shaoyo Liu eine Bullenkarre vor der Wache vom 19. Bezirk im Paris abgefackelt wurde, oder als beim G20 Gipfel die Strassen Hamburgs in Flammen standen. Wie wir durchatmen können jedes Mal, wenn wir ein bisschen von der Erniedrigungen und der Brutalität, die die Bullen uns alltäglich zufügen, zurückgeben.
Oft schlägt die Justiz hart zu, wenn ihre blauen Lakaien angegriffen werden. Sowohl die Justiz als auch die Polizei dienen dem Staat und den Herrschenden, um diese Ordnung fortzusetzen, die auf Ausbeutung, Rassismus, Sexismus, Homo- und Transphobie, usw. basiert. Keine_r sollte den Eindruck haben, die Verhältnisse verändern zu können. Also müssen diejenigen, die freiwillig oder gezwungen die Bahn der Arbeit, des Konsums und der Unterwerfung verlassen, mit Gefängnis bedroht werden. Dazu gibt es immer mehr Mittel. Es werden zig neue Gefängnisse gebaut, um immer mehr Leute einzusperren, bald kommt die Legalisierung des ständigen Ausnahmezustands, oder noch das neue Gesetz über die Ausweitung des Notwehrrechtes für Bullen. Das alles unter dem Vorwand der Sicherheit und mit –fast- allgemeine Zustimmung.
In diesem Zusammenhang wird der Prozess stattfinden, wahrscheinlich unter starkem medialen Druck. Diese Verhandlung wird veranstaltet, um ein Exempel zu statuieren. Es ist ein symbolischer Prozess gegen die Anti-Loi-Travail-Bewegung und gegen die zunehmende diffuse Feindschaft gegenüber der Polizei. Wir sollten uns davon nicht knebeln lassen. Zeigen wir uns solidarisch mit denjenigen, die unsere Revolte ausbrechen liessen, und deswegen der Repression ausgesetzt sind. Kommen wir zahlreich zum Prozess und überlassen wir den Gerichtsaal nicht den Journalist_innen, und Bullengewerkschaftler_innen. Unsere Solidarität und Revolte muss auch auf der Strasse lebendig werden. Hier und anderswo lassen wir die Justiz nicht heimlich urteilen, sabotieren wir die Ketten der Kontrolle und des Einsperrens, wehren wir uns gegen die Überwachung unserer Leben und gegen die verschiedenen Massnahmen, die diese Kontrolle total und permanent machen wollen.
Freiheit für die Angeklagten wegen der Entzündung eines Bullenwagens am 18 Mai 2016! Freiheit für alle!
On the 24th of August we did a small presentation about 3 anarchist prisoners and a letter writing workshop in Vienna. Later we made a solidarity photo. The banner says “Freedom for all Prisoners! Fire and Flame to the Prison Society!”
Solidarity action for prisoners in Graz and worldwide
In a world that seems to consist only of isolation and fragmentation, prisons are the most obvious symbol of oppression. Our struggle against prisons is a struggle against the society that builds them and uses them to exclude those who chose not to live in conformity.
In solidarity with prisoners worldwide we dropped a banner close to the Karlau prison in Graz, Austria. A place of daily repression for hundreds of people that face more than three years of prison. And a place where prisoners with alleged “mental problems” are held for an indefinite period of time.
The banner reads: Freiheit für alle Gefangenen – Freedom for all Prisoners.
Down with prison walls and the world that needs them!
Solidarity to those who face repression. Solidarity to all who struggle.
Solidarity action in Vienna
In the morning of 21 August 2017, 2 banners saying “Burn all prisons” and “Freiheit für alle Gefangenen” (“Freedom for all prisoners”) were dropped from the Votiv-Church in the course of the “Week of solidarity for anarchist prisoners”.
Down with all prisons! In the soceity, in our lifes, in our heads! They swallow those who are fighting for freedom, are an instrument of
the powerful to keep everything resistant and unorderly dissapearing. Therefore the struggle against prison is also a struggle against power
in general.
Indeed the week of solidarity starts in 2 days, but solidarity can and should be shown at any time!
Freedom for the prisoners of the resistance against G20!
Freedom for the one accused in Aachen for Bankrobbery!
Freedom for all prisoners!
Solidary regards from Vienna!
From the Austrian Alps
We send our solidarity to all anarchist prisoners of the world. Love and anarchy! For the destruction of state and capital! All prisons shall burn! Freedom for all incarcerated fighters!
Anfang des Jahres fanden in Graz Hausdurchsuchungen bei drei Personen statt. Vorgeworfen wird uns – neben der „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ – „schwere Sachbeschädigung“, wobei die Bullen den „Sachschaden“ momentan auf 100.000 € schätzen.
Der uns vorgeworfenen Schaden setzt sich hauptsächlich aus verschiedenen Tags und Bildern, Schriftzügen und (anti-)politischen Parolen zusammen, die wir im Zeitraum von Anfang 2016 bis Jänner 2017 mit Farben an Wände gemalt haben sollen. Des Weiteren wird wegen mutmaßlicher Teilnahme an der Hausbesetzung in der Idlhofgasse ermittelt.
Um an Informationen zu kommen scheuten die Bullen keine Kosten. Telefone wurden mehrmals abgehört, Menschen vom Stadtpolizeikommando obvserviert. Ausserdem wurden von Dosen, Stiften, Stencils und ähnlichem, die nach Auflösung der Besetzung in der Idlhofgasse gefunden wurden, DNA-Spuren und Fingerabdrücke abgenommen.
Für uns bedeutet das erstmal hohe Anwaltskosten und andere Aufgaben, in denen wir wenig Erfahrung haben.
zur finanziellen Unterstützung von Anarch@s vor Gericht
Nach einem mehrgängigen veganen Abendessen wird es aktuelle Infos und Gespräche über Repression gegen Anarch@s in der Türkei u.a. geben.
K. Blip [hip-hop] DUVONJETZT [electronic] Ost in Translation ZS ZS [noise, lofi, harsh, electronic, ambient, experimental, broken beat] je nach Laune!
Essen & Austausch 18:00 Uhr
Konzerte 20:00 Uhr
Mi. 24. MAI
EKH : Ernst Kirchweger Haus
Wielandgasse 2-4, 1100 Wien
Mit der dritten Feierabendsoli möchten wir diesmal anarchistische Gefangene in der Türkei unterstützen. Insofern sollen die Einnahmen dieser Veranstaltung ihnen zugute kommen, d.h. ihnen einen Teil der Gerichtskosten abnehmen.
Mit unserer Solidarität wollen wir aber auch ein Zeichen setzen, ein Zeichen des Wissens und Anerkennens der Hungerstreicks und Widerstände der Gefährt_Innen. Wir wollen die Gefangenen wissen lassen, dass wir sie nicht allein lassen: dass uns geographische Distanzen keine Hindernisse darstellen. Wir möchten sie wissen lassen, dass wir alle im selben Boot sitzen, dass wir weder das Boot noch die Fahrt, aber vorallem dass wir sie in ihrem Kampf nicht verraten haben.
Wir setzen ein Zeichen für die Zeichen die sie gesetzt haben. Wir lassen nicht nur sie wissen, sondern lassen auch Gefährt_Innen hier wissen wie diese Widerstände geführt wurden. Denn die Veranstaltungsreihe schafft auch einen Raum des Austausches und geht damit einen Schritt weiter als nur des Wissen Lassens: des Wissen Machens und so finden die Zeichen eine Korrespondenz.
Wir verstehen diese Veranstaltung als eine Form der Solidarität die Kräfteverhältnisse schafft: die Kraft vermehrt, verdoppelt, multipliziert und so lebensfreundliche Verhältnisse schafft. Sie bildet Linien mit Linien die in der Luft hängen, nach Anschlüssen suchen, bildet aber auch ihre Kreise um allem Lebensfeindlichem zu trotzen: der Repression zu entfliehen, auf der Flucht seine Verbündete zu finden, oder den Maschen der Macht auf seine Weise die Stirn zu halten.
Wir freuen uns auf die Feierabendsoli, über einen gegenseitigen Austausch sowie über Begegnungen in diesem Austausch. Es gibt keine priviligierten Räume für den Austausch, sowie es keine priviligiertere Solidarität gibt, denn: die Solidarität selbst ist ein Kampf.
In Graz sind derzeit mehrere Aktivist*innen von Repression betroffen. Wegen einer Aktion am 6. Februar, dem Tag des überraschenden Beginns der Bauarbeiten am Murufer, wird fünf Aktivist*innen Sachbeschädigung, Nötigung und Körperverletzung vorgeworfen. Im Zuge der dutzenden Aktionen gegen das Kraftwerk wurden zudem Verwaltungsstrafen wegen Vermummung u.ä. ausgesprochen. Gegen etliche Aktivist*innen laufen offenbar Besitzstörungsklagen.
Die Monate Februar und März waren in Graz vom Kampf gegen den Kraftwerksbau an der Mur geprägt. Der Baustelle sind bereits tausende Bäume zum Opfer gefallen, tausende weitere sollen laut den Plänen der Energie Steiermark folgen. Die Mur würde aufhören wild zu fließen, Tiere würden ihr Zuhause verlieren. Und die Grazer*innen den letzten Rest ihrer Würde.
Bürgermeister Nagl und die anderen Bauprofiteure wollen weiter Geld in ihre Taschen wirtschaften und sich selbst ein Denkmal der Hässlichkeit setzen. Die Bauarbeiten für die beiden Projekte Murkraftwerk und Zentraler Speicherkanal passieren teilweise auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeitslagers Liebenau. Das Projekt ist emblematisch für den achtlosen Umgang mit einem Ort, an dem Juden auf einem Todesmarsch nach Mauthausen ermordet wurden.
Verschiedene Gruppen sammeln Geld um die Repressionskosten zu bezahlen.
Letztes Wochenende wurde die Filiale der Bawag-PSK Bank in Kuefsteingasse 37, 1140 Wien mit klebrig-stinkender schwarzer Flüssigkeit angegriffen.
Banken sind ein wichtiger Teil des gesamten kapitalistischen Systems der Ausbeutung. Hinter jeder Geschichte, die sie uns erzählen, warum wir unser Geld lagern sollen, werden wir herausfinden, dass der einzige Zweck der Profit ist. Auch sind Banken mit dem Wohl des Staates eng verbunden. Beide hängen voneinander ab, wie die Blumen von der Sonne. Wenn Banken bankrott geht, hat der Staat sie zu retten und auch anders rum.
Leider ist hier kein Raum für eine tiefgehende Analyse des gesammten verdammten Systems.
Wenn Banken angegriffen werden, ist es auch ein indirekter Angriff auf den Staat!
Solidarität mit den Anarchistinnen, denen Bankraub in Aachen (Deutschland) vorgeworfen wird. (https://solidariteit.noblogs.org/)
Solidarität mit dem Squat in der Kienmayergasse 15, das gestern geräumt wurde! (https://kienmayergasse15.noblogs.org/)
Was ist Bankraub, verglichen mit der Gründung einer Bank?
Wenn die Vernunft ein Kompass ist, sind die Leidenschaften die Winde
Alexander Pope
Heute ist es genau ein Jahr her, dass unsere Kameradin am 13. April von den Mossos d’Esquadra in einer Operation in Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei entführt wurde, sie befindet sich derzeit im Gefängnis von Köln in Untersuchungshaft, während ihr und einem anderen Kameraden (z.Z. im Gefängnis von Aachen) der Prozess gemacht wird. Sie werden beschuldigt eine Filiale der Pax Bank in Aachen im November 2014 überfallen zu haben.
Außerdem wartet die niederländische Kameradin, die letzten Dezember von der Anklage freigesprochen wurde, im Jahr 2013 eine Filiale der Aachener Bank überfallen zu haben, immer noch darauf, ob die von der Staatsanwaltschaft eingelegten Rechtsmittel zugelassen werden oder nicht.
Während der derzeit stattfindenden Gerichtsverhandlung konnte man mit aller Deutlichkeit die Verwendung aller jener Kontrollmechanismen verfolgen, welche den Repressivorganen des Staates zur Verfügung stehen (abgehörte Telefone, Polizeibeschattungen, Austausch von DNA-Datenbanken, Aufnahmen von Überwachungskameras, biometrische Gutachten, Unterstützung verschiedenster Experten aus dem Universitätsmilieu für die forensischen Laboratorien, Kollaboration Beamter verschiedener Staaten, etc.), um das „normale Funktionieren“ einer Gesellschaft zu garantieren, die wir verabscheuen. Eine Gesellschaft, die auf der kapitalistischen Herrschaft und der Unterdrückung, der Kontrolle aller Aspekte unseres Lebens, der Entfremdung des Konsums und dem Elend einer Mehrheit zu Gunsten einiger weniger Privilegierten basiert.
Es interessiert uns nicht, ob die Angeklagten für das verantwortlich sind, was ihnen zur Last gelegt wird, unsere vollkommene Komplizität gilt allen, die die Logik des Privateigentums und der Ausbeutung herausfordern und für ein erfüllteres Leben ihre Freiheit riskieren.
Ebenso wenig interessieren uns ihre Kategorien, wie schuldig oder unschuldig. Um den sozialen Frieden aufrechtzuerhalten, zielt der Staat zuerst gegen einige „übliche Verdächtige“ ab und deren Bestrafung soll ein Zeichen setzten, für alle möglicherweise Widerständigen, die sich wenn es so weit ist selbst dem System entgegen stellen könnten. Und mit der ständigen Bedrohung von „Eintragung, Überwachung, Anklage, Gefängnis” versucht der Staat die solidarischen Bünde zwischen den rebellischen Herzen zu zerstören, die sich angesichts der Auferlegung der Grenzen und Gitterstäbe im gleichen Kampf für die Freiheit erkennen.
Weder unschuldig noch schuldig! Für eine rebellische und internationalistische Solidarität!
Auf dass sie sich auch in der Endphase des Prozesses nicht alleine fühlen! Auf dass sie unsere rebellische Liebe und Herzenswärme fühlen!
Für die Zerstörung der Banken, der Gefängnisse und der Gesellschaft, die dieser bedarf!
In der Sitzung vom 31. März wurden jene Beweisstücke, eines nach dem anderen, nochmals behandelt, die im Inneren der Bank (Werkzeuge, Zangen, Hammer, Meißel, etc.) und in einer Tasche außerhalb (Kleidung, Sonnenbrillen, eine Perücke und zwei Pistolen) gefunden worden waren und die für die Staatsanwaltschaft mit dem Überfall zu tun haben.
Außerdem wurden die ausgelesenen Daten von mehreren, bei den Hausdurchsuchungen beschlagnahmten, Computern geschildert: Dokumente, persönliche Fotos, etc. Obwohl die Staatsanwaltschaft bereits zum Schluss gekommen war, dass es sich dabei um keine für den Fall relevanten Dinge handle.
Die für 3. April vorhergesehene Sitzung wurde abgesagt. Die nächste Sitzung findet also am 7. April statt, bei der jener Bulle des LKA aussagen wird, der mit den Ermittlungen beauftragt ist und auch den Teil der spanischen Ermittlungen vorlesen wird, welchen der Subinspektor der Mossos d’Esquadra nicht vortragen konnte, da er sich weigerte sich mit vollständigem Namen auszuweisen.
Die Sitzung von Montag, 27. März, begann mit der Aussage eines der Angestellten der Pax Bank, der zum Zeitpunkt des Überfalls anwesend gewesen war. Er erläuterte, wie er den Überfall erlebt hatte; er war sich der Anwesenheit von zwei Personen bewusst, obwohl seine Erinnerungen ganz allgemein ziemlich ungenau waren. Er erinnerte sich, dass die Stimmung zu jedem Zeitpunkt entspannt und von Seiten der Räuber behutsam ihm und den anderen Angestellten gegenüber gewesen war, und dass er in einen der Räume der Bank gebracht worden war, wo sie ihn gefesselt hatten. Er berichtete, dass die Räuber, bevor sie sich aus dem Staub gemacht hatten, den Angestellten die notwendigen Werkzeuge hinterließen, um sich zu befreien. Er hatte beobachtet, dass die Regale neben dem Tresor den Ort gewechselt hatten und anders angeordnet waren. Genauso wie die anderen Zeugen erkannte er keinen der Angeklagten im Saal und betonte als Antwort auf die Fragen des Richters, dass er keine psychologischen Folgeerscheinungen nach dem Erlebten hatte.
Der zweite Zeuge sagte aus, dass er der Ehemann der Bankangestellten sei, die am 23. März ausgesagt hatte. Dabei handelte es sich um einen neuen Zeugen, der ausdrücklich aufgerufen wurde, um nach seiner Frau auszusagen, die ausgesagt hatte, dass sie einen der Räuber erkannt hatte, als die Fotos (von einem Mann und zwei Frauen) sah, die eine Kollegin der Bank ihr per WhatsApp gesendet hatte. Der Mann erklärte, wie sich die Situation abgespielt hatte, als seine Frau die Fotos erhielt, nämlich, dass sie sich zusammen auf dem Sofa befanden und seine Frau nervös reagierte. Außerdem erklärte er, dass genauso wie seine Frau ihm damals erklärte, ihr die Angreifer schon zu Beginn die Brille abgenommen hatten und er gab an, dass sie 6 Dioptrie habe.
Der Rest der Sitzung bestand aus der Verlesung einiger Teile der Akten, vor allem in Bezug auf die Bankkonten der Familie von einer der Angeklagten.
Die Sitzung des 28. März bestand wiederum aus der Verlesung verschiedener Teile der Akten.
Der erste Teil betraf das im Haus von einer der Angeklagten beschlagnahmte Material, gefolgt von der Verlesung von einigen, durch den Richter und die Staatsanwaltschaft von Aachen abgefangenen, Briefen.
Der Richter las einen Teil der Akten vor, der einige der Beschattungen behandelt, die die Kameraden betrafen, ebenso wie eine lange Liste von in Deutschland geschehenen Aktionen, in Solidarität mit den beschuldigten Anarchisten.
Die nächste Sitzung wurde für Freitag, 31. März, um 9:00 Uhr bestätigt.
Wiederum waren solidarische Kameraden an beiden Tagen im Saal anwesend, die ihre Solidarität zeigten.
17. – 23. April 2017 Internationaler Aufruf für dezentraliserte Aktionen in Solidarität mit den Gefährt_innen, die wegen Bankraub in Aachen angeklagt sind.
2015 wurde eine Gefährtin aus Amsterdam verhaftet. Ihr wurde vorgeworfen an einem Bankraub beteiligt gewesen zu sein, welcher sich 2013 in Aaachen ereignete. Nach einigen Monaten in Untersuchungshaft und mehreren Wochen vor Gericht, wurde sie letztendlich freigesprochen und wieder auf freien Fuss gesetzt. Es ist allerdings davon aus zu gehen, dass die Staatsanwaltschaft Aachen gegen diesen Freispruch in Revision gehen wird.
Im April und Juni 2016 wurden zwei weitere Gefährt_innen, diesmal aus Barcelona, festgenommen und vom spanischen Staat in den Knast gesteckt, da sie in Deutschland beschuldigt sind an einem weiteren Bankraub teilgenommen zu haben. Es folgte die Auslieferung der Beiden nach Deutschland, wo sie seitdem in Untersuchungshaft sitzen. Seit Januar 2017 läuft der Prozess gegen die Beiden, welcher vorraussichtlich am 22. Mai 2017 in Aachen sein Ende finden wird.
Es überrascht uns nicht, dass diejenigen welche sich gegen die Misere dieses unterdrückenden Systems wehren und dagegen kämpfen angegriffen, verfolgt und bestraft werden. Über Unschuld oder Schuld zu sprechen interessiert uns nicht, es ist die Sprache unserer Feinde und wir verweigern diese. Unsere Feinde sind jene, welche eine Logik befolgen, Individuen zu teilen und zu kategorisieren, um dann die Möglichkeit zu haben, die Ungewollten weg zu sperren. Wir teilen mit unseren Angeklagten Gefährt_innen die Abscheu gegen dieses System. Die Abscheu gegenüber Knästen, welche die Aufteilung in gute Bürgerinnen und jene die Bestrafungen verdienen, aufrecht erhalten.
Wir hassen all diese repressive Infrastrukturen aller Staaten genauso, wie jede Verbindungen zur Kirche und deren lange Tradition von Unterdrückung. Für uns stellt die Kiche einen weiteren Teil im System des Staates dar, welches direkt verbunden ist mit Banken und zusammen die Kontrolle aufrecht erhält, welche wir jeden Tag erfahren.
Riesige Schritte in der Entwicklung und der Rolle der Repression in unseren täglichen Leben sind unternommen worden. Neue Technologien und Entwicklungren zur Entschlüsselung von DNA, biometrische Analysen, Kameras,…. all dies sind Instrumente welche zum Studieren, Analysieren und Kontrollieren benutzt werden. Und sie stellen einen Teil der Struktur dar, einen Teil unseres Feindes, gegen den wir uns positionieren und den wir zerstören wollen.
Zusammenarbeit von Polizeien, Richter_innen und Ermittler_innen verschiedener Staaten ist eine alte Strategie, welche in Europa und darüber hinaus nur neu überarbeitet wurde und zu einem schnelleren, offensichtlichen und reinerem Kapitalismus beiträgt, welcher gleichzeitig grausamer ist.
Mit unseren mit Wut, Stärke und Courage gefüllten Adern, erobern wir die Straßen zurück. Gestärkt von jeden repressiven Schlag, stehen wir an der Seite unserer Gefährt*innen. Wir zeigen ihnen durch unsere Solidarität unsere Leidenschaft an der Zerstörung eines Systems, welches wir nicht wollen oder brauchen und führen unseren Kampf fort.
Dies ist ein internationaler Aufruf zur Solidarität mit den Gefährt_innen die Aachen wegen Bankraub angeklagt sind. Es ist ein Aufruf um die Verknüpfungen zwischen Rebell_innen und Unterdrückten, in welchen Teil oder aus welcher Ecke dieser Welt auch immer, zu schaffen .
Wir nutzen unsere Werkzeuge, um zu sabotieren und anzugreifen und somit die Struktur der Macht zu zerstören. Wir nutzen unsere Vorstellungskraft, um unseren Hass in allen Variationen zu zeigen und nutzen unsere Leidenschaft um unsere Kämpfe fortzuführen.
Wir rufen daher für die Woche vom 17. bis 23. April auf, Solidarität mit den Angeklagten zu zeigen.
Nichts ist zu Ende, unsere Kämpfe gehen weiter! Bis alle frei sind!
Solidarität mit den Gefährtinnen, die Aachen in angeklagt sind.
Am 8. Dezember hat das Gericht die Kameradin aus Amsterdam, angeklagt für einen Bankraub in Aachen im Jahr 2013, freigesprochen.
Über sechzig Leute waren im Gericht anwesend, um ihre Unterstützung zu zeigen. Der Richter wies die vagen Indizien zurück, die von der Anklage argumentiert wurden, um die Anwesenheit der Kameradin in der Bank an jenem Morgen vor mehr als drei Jahren zu beweisen.
Allerdings hat die Staatsanwaltschaft bereits ihren Rekurs beim Bundesgerichtshof angekündigt. Das bedeutet, dass ein Richter jetzt den gesamten Gerichtsprozess überprüfen wird, um sehen ob es Verfahrensfehler oder Inkohärenzen bei der Argumentation des Richters gegeben hat. Falls dieses Gericht auf Fehler stößt, wird der Gerichtsprozess im Gericht von Aachen noch einmal durchgeführt werden müssen, jedoch unter der Leitung eines anderen Richters. Falls dieser Rekurs scheitert, werden die Anklage und das Gerichtsverfahren geschlossen.
Trotzdem befinden sich weiterhin zwei Kameraden in Untersuchungshaft unter der Anklage eines Bankraubs, der im Jahr 2014 stattfand. Deren Prozess wird Ende Januar beginnen.
Wir wollen den eingesperrten Kameraden Stärke und Mut senden, auf dass sie unsere Solidarität durch die Betonmauern und Eisenstäbe fühlen.
Seit Freitag, 4. November 2016 [Bericht zum Prozess-Beginn auf solidariteit.noblogs.org] läuft vor dem Amtsgericht Aachen der Prozess gegen eine Anarchistin, der die Enteignung einer Bank in Aachen vorgeworfen wird. Der Prozess basiert auf einem jahrelangen Akt der Verfolgung mehrerer nach Freiheit strebender Personen.
Der nächste Prozesstag ist am Montag, 28. November um 9.30 Uhr!
Weitere Termine sind für den
Donnerstag, 1. Dezember
Montag, 5. Dezember
Donnerstag, 8. Dezember und
Dienstag, 13. Dezember angesetzt.
Bedenkt bitte, dass es im Gericht Einlasskontrollen sowie Personalienkontrollen geben wird, seid also früh genug da! Wir empfehlen mindestens 45 Minuten vor Beginn einzutreffen.
Die Anklage soll manifestiert werden, durch eine fast beispiellose und an Verlogenheit kaum zu überbietende Medien-Kampagne. Und er dient einzig dem Zwecke, die Kraft und Tapferkeit derer für immer zu brechen, die für Freiheit und ein selbstbestimmte Leben eintreten, die in diesem System der Unterdrückung und Ausbeutung für eine solidarische Gesellschaft kämpfen.
Es ist für uns nicht von Belang, ob die Beschuldigten „schuldig“ im Sinne der Anklage oder nicht sind. Wir zeigen uns solidarisch mit unseren Mitstreiter/innen, denn es ist offensichtlich, dass die Staatsanwaltschaft Aachen hier als Handlanger/in dieses ekelhaften und von Profitgier triefenden Systems agiert, um Menschen und antiautoritäre Bewegungen zu kriminalisieren und anzugreifen.
Wer den Kapitalismus mit all seinen Ausgrenzungsmechanismen, mit all seinen Widerwärtigkeiten und all seiner Brutalität im Ganzen angreifen will, muss kämpfen. Wer für eine solidarische Gesellschaft kämpft, hat unsere uneingeschränkte Solidarität! Und wer nicht kämpft, hat bereits verloren.
Wir rufen alle dazu auf, sich solidarisch zu zeigen! Kommt zum Prozess am Freitag, 4. November 2016 um 9 Uhr zum Amtsgericht, wenn es euch möglich ist. Lasst uns nicht darauf ausruhen, im Herzen solidarisch zu sein. Es ist noch ruhig. Zu ruhig wie wir finden, im Verhältnis zu den brutalen Erstickungs-Versuchen durch die Herrschenden, denen wir uns – und insbesondere einige Einzelne sich zunehmend gegenübersehen. Wir rufen dazu auf anlässlich des anstehenden Schau-Prozesses, diese Ruhe zu durchbrechen und zur Offensive überzugehen.
Der Schock, den wir erlebten als wir vom Kidnapping unserer Mitstreiter/innen erfuhren, dauert nun schon zu lange.
Unzählige Solidaritäts-Bekundungen in ganz Europa innerhalb der letzten Wochen und Monate, machen eindrucksvoll klar, dass wir nicht alleine sind und unsere Starre überwinden müssen.
Lasst uns unsere Wut über die Verfolgung und Inhaftierung unserer Genoss/innen auch weiterhin und noch viel kraftvoller zeigen! Holt euch die Straßen zurück, informiert eure Freund/innen, schreibt es an alle Wände damit jede/r von unserer Wut weiss. Greift kreativ und entschlossen an, denn goldene Türme wachsen bekanntlich nicht endlos…
Ihr könnt uns tausend-fach die Knochen, doch niemals unsere Ideale brechen.
Für eine kämpfende und solidarische Bewegung. Für die Revolte!
Wir werden hier fortlaufend Informationen zu Soli-Aktionen und dem Prozess-Verlauf einstellen.
Weitere fortlaufend aktualisierte Informationen zu Soli-Aktionen und zu den Hintergründen sind auf http://solidariteit.noblogs.org nachzuschlagen.
In den letzten Wochen wurden einige Anstrengungen unternommen, um die Solidarität und die Wut auszudrücken, die wir im Bezug auf die Repressionsfälle gegen jene AnarchistInnen verspüren, die in Deutschland wegen Banküberfällen angeklagt sind.
Es wurden mehr als zehntausend Wurfzettel im Stadtgebiet verstreut, Parolen auf Wänden hinterlassen und wir besuchten einige unserer Lieblings-Bankfilialen, um uns an ihnen etwas auszutoben.
Der Prozess gegen unsere GefährtInnen begann vor kurzem in Aachen und wir wollen den Verantwortlichen damit zeigen, dass wir es nicht einfach so hinnehmen, wenn unseren GefährtInnen der Prozess gemacht werden soll.
Ob sie „unschuldig“ oder „schuldig“ im Sinne der Anklage sind, ist uns dabei scheißegal – das sind die Kategorien von Staat und Kapital, nicht die unseren. Wir freuen uns über jede beschädigte Bank, über jedes Plakat, über jeden Bankraub!
Solidarität & Angriff gegen die Welt der Banken und Gefängnisse!
Aaron und Balu wurden am 09.07.2016 im Verlauf der Demonstration „Rigaer 94 verteidigen! Investor*innenträume platzen lassen!“ verhaftet und am nächsten Tag in die Untersuchungshaft der JVA Moabit überstellt. Der Anlass der Demonstration war unter anderem der fast ein Monat andauernde Belagerungszustand des Hausprojektes „Rigaer94“. Da der Ermittlungserfolg im Zuge der Solidaritätswelle ausblieb, sitzen 2 Gefährten als Rachefeldzug seit 4 Monaten in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen Balu begann Mitte Oktober und seitdem darf er sich wieder unter Meldeauflagen außerhalb des Gefängnisses bewegen. Der Prozess gegen Aaron wird am 08.11. vor dem Schöffengericht beginnen.
Wir senden unsere Solidarität an alle rebellischen Gefangenen! Kraft für die streikenden Gefangenen in den USA und darüber hinaus!
Text von dem Plakat:
NIEMAND IST HOFFNUNGSLOSER VERSKLAVT ALS DIEJENIGEN DIE GLAUBEN FREI ZU SEIN
Jede Institution, die uns in unterdrückte und gefesselte Sklav*innen verwandeln will, ist unser Feind: Autorität, Patriarchat, Faschismus, Grenzen, Staat und Kapital! – Gegen Knast! Gegen Sklaverei!
Knast geht hervor aus einer gesellschaftlichen Ordnung der Heerschaft. Die Funktion davon ist die Isolation und Verdrängung aller Unerwünschten. Die Bosse schlagen Kapital aus der Zwangsarbeit von den Eingesperrten und die Überwachung wird ständig erhöht. Während die Marionetten der Politik von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie sprechen.
Unterdrückung, subtil und brutal, ist in einer kapitalistischen Gesellschaft nicht wegzudenken. Durch die Zustimmung der Ausgebeuteten zu ihrem eigenen Elend wird die Produktion im Kapitalismus ermöglicht. Deswegen ist eine kämpferische, antinationale Einstellung und die Ablehnung dieser demokratischen Dikatur entscheidend für eine grundlegende Veränderung.
Der Anfang von explosiven Kämpfen ist es zurück zuschlagen, die Ausbeutungmaschinerie anzugreifen, kannibalische Regierungen zu entblößen, militärische Grenzen zu zerstören, gesellschaftliche Konflikte zu intensivieren und ergiebige Zusammenhänge, zwischen anarchistischen und nicht-anarchistischen Individuen (die gemeinsame Feinde und gemeinsame Ziele haben), weltweit aufzubauen.
Da die Verbreitung von Märchen keine revolutionäre Taktik ist, wagen wir es nicht davon zu sprechen dem Alltag zu entfliehen, ohne uns entlang der verschiedenen anarchistischen Tendenzen zu positionieren. Wir befürworten revolutionäre Aktionen und gewaltvolle Mittel als Teil des Kampfes den wir intensivieren wollen. Wir sind solidarisch mit allen anarchistischen und rebellischen Gefangenen und bringen unsere innige Verbundenheit durch Angriffe gegen Knäste und die Knastgesellschaft zum Ausdruck!
UNTERSTÜTZT GEFANGENE REBELL*INNEN!
FEUER FÜR JEDEN KNAST!
ES LEBE DIE ANARCHIE!
ANARCHIST*INNEN IN SOLIDARITÄT MIT DEM GEFÄNGNISSTREIK GEGEN SKLAVEREI
Im Mai wurden die Warschau 3 verhaftet und sitzen seitdem im Hochsicherheitsgefängnis mit sehr limitierten Kontakt zur Außenwelt ein. Aufgrund der neuen Anti-Terrorismus und antianarchistischen Gesetze müssen sie mit harten Strafen rechnen. Sie warten noch auf ihre Verhandlung.
Während der heutigen Gerichtsanhörung, aufgrund eingereichter Haftbeschwerde, wurde die Entscheidung getroffen, sie auf Kaution freizulassen. Eine Beitrag von 20.000 PLN (4600 Euro) Kaution wurde für jeden von ihnen festgelegt. Sollte das Geld, innerhalb einer Woche, bis zum 21. September eingezahlt sein, werden die Verhafteten entlassen und stattdessen unter Polizeiüberwachung gestellt.
60.000 PLN (13 800 euro) ist ein Vermögen für die Familien und Freundinnen der Verhafteten. Diesen Betrag innerhalb einer Woche zusammenbekommen scheint nicht möglich. Wenn ihr könnt, zeigt eure Unterstützung. Entweder finanziell, oder indem ihr den Spendensammelaufruf weiterleitet. Jeder Euro bringt uns näher, sie frei zu bekommen.
Aus der Haft zu kommen würde für die verhafteten Anarchisten das Ende der täglichen Folter bedeuten, die sie seit mehr als drei Monaten in ihrer Einzelhaft ausgesetzt sind. Wir können uns diese Chance nicht entgehen lassen!
Spendenkonto:
Kontoinhaber: VpKK e.V.
IBAN: DE 4085 0205 0000 0361 5700
BIC: BFSWDE33DRE
Bank für Sozialwirtschaft
Verwendungszweck: Donation ABC Warsaw \ ACK Warszawa
Wichtig: Vergesst nicht den Verwendungszweck “Donation ABC Warsaw” oder “ACK Warszawa”. Ohne ihn kann niemand erkennen, dass eure Spende für die drei Anarchisten aus Warschau ist.
Mehr Informationen: www.wawa3.noblogs.org
Prozess über die Auslieferung der für einen Banküberfall in Aachen beschuldigten Anarchistin
Heute Vormittag, 1. September 2016, fand in Amsterdam der Prozess über die Auslieferung von unserer Freundin und Kameradin statt, die eines Banküberfalls in Aachen im Jahr 2013 beschuldigt wird. Die Gerichtsverhandlung fand hinter geschlossenen Türen statt, d.h. es waren auch keine Journalisten im Saal anwesend (einige enttäuschte Journalisten warteten jedoch vor der Tür und drückten ihre Unzufriedenheit damit aus die anwesenden Kameraden zu beleidigen). Das Urteil wird in zwei Wochen verkündet werden; falls das Gericht sich für die Auslieferung entscheidet, wird sie unmittelbar verhaftet und in Erwartung ihrer Auslieferung eingesperrt werden.
Am darauffolgenden Nachmittag wurden an verschiedenen Orten in Amsterdam in Solidarität mit unserer Kameradin tausend Flyer verteilt und mehrere Transparente aufgehängt. Wir bleiben solidarisch mit ihr und den anderen zwei Menschen, die von der Staatsanwaltschaft Aachen verfolgt und eines Banküberfalls in Aachen im Jahr 2014 beschuldigt werden.
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Diverse nette Soliaktionen gab es zum Beispiel in Berlin oder Hamburg
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Einige Anmerkungen zu Medien und Repression
Im Zuge des Wartens auf die Prozesse gegen verschiedene Anarchisten, die beschuldigt werden 2013 und 2014 Banken in Aachen beraubt zu haben, nutzt die Staatsanwaltschaft von Aachen mit ihrer gehorsamen Stimme, den Medien, jede Möglichkeit, um ihre Untersuchung fortzusetzen. Ob das auf einem juridischen oder etwas subtileren medialen Niveau passiert, tut hier nichts zur Sache, alle diese Ausdrücke sind lediglich verschiedene Tentakel des gleichen Repressionsmechanismus.
Wie gewöhnlich sind die Medien, koste was es wolle, darauf aus eine „gute“ Geschichte zu bekommen, während sie ohne jegliche Ethik die Leben anderer Menschen auf perverse Art unter die Lupe nehmen. Sie zögern deshalb nicht der Staatsanwaltschaft beim Verbreiten von fantastischen Märchen zu helfen. Wir haben sie gelesen ohne allzu überrascht zu sein – das ist nun mal was Journalisten tun –, haben das hysterische Spektakel, das um die Beschuldigten herum erschaffen wird, beobachtet. Nicht überrascht zu sein bedeutet jedoch nicht, dass wir nicht die Notwendigkeit fühlen einige Dinge zu verdeutlichen, die vielleicht inmitten dieses unentwegten Flusses an geschriebenem und ausgestrahltem Gekotze getrübt wurden.
Nach dem Ejakulieren verschiedener Artikel, in denen die Beschuldigten in Einklang mit dem Bild, das die Ankläger versuchen zu verbreiten, abgebildet wurden, haben die Medien jetzt beschlossen, dass es Zeit ist, um ihre eigene Geschichte zu kreieren. Über Umwege ist uns zu Ohren gekommen, dass ein gewisser niederländischer Journalist einen Aufruf auf Indymedia veröffentlicht hat, in dem er um Informationen zu einer der beschuldigten Personen bittet. Offenbar nicht zufrieden mit dem Bild, das durch die Staatsanwaltschaft diktiert wurde, sucht er nach „Leuten in der Amsterdamer Besetzerszene, die mir etwas über X erzählen können“, wonach er erklärt, dass diejenigen, die sich entscheiden zu singen, sich keine Sorgen machen müssen, denn er „werde niemandem erzählen, dass diese Gespräche stattgefunden haben“. Wir müssen nicht betonen, dass wir das widerlich finden. Was wir schon betonen wollen ist, dass bisher niemand der Beschuldigten eine Erklärung abgegeben hat, weder an die Medien noch an die Bullen und deshalb – wir entschuldigen uns für das Verdeutlichen von Dingen die auf der Hand liegen – sollte das auch von niemand anderem gemacht werden.
Am 9. September (den 45. Jahrestag des Gefängnisaufstands in Attica) werden Gefangene in der USA einen Streik beginnen, der eine generelle Arbeitsniederlegung gegen Gefängnissklaverei sein wird. Kurz gesagt, werden Gefangene ihre Arbeit verweigern; durch eigene Anstrengung werden sie verweigern, die Gefängnisse am Laufen zu halten. Die Gefangenen streiken nicht nur für bessere Bedingungen oder Veränderung von Bewährungsbestimmungen, sondern gegen Gefängnissklaverei.
Die Gefangenen erklären, dass die 13. Novelle, obwohl sie die Rassensklaverei abschaffte, sie es zur gleichen Zeit erlaubte, dass inhaftierte Menschen für umsonst oder fast gar nichts arbeiten.
Gefangene erkennen das gegenwärtige System der Gefängnissklaverei somit als Fortsetzung der ethnisierenden Sklaverei, das ein System darstellt, das jedes Jahr Milliardenprofite für Großunternehmen in Schlüsselindustrien, wie fossile Brennstoffe, Fast Food, Bankwesen und das US Militär erzeugt.
Von 23. bis zum 30. August jährt sich heuer zum dritten Mal die Soli-Woche für alle anarchistischen Gefangenen weltweit. Wir starten mit einer kurzen Einleitung wieso und warum und auf welche geschichtlichen Hintergründe diese Soli-Woche zurückgreift. Weiters geht es in dieser Sendung um Neuigkeiten rund um die Repression in Zusammenhang mit der Bankenteignung in Aachen/Deutschland, wegen der aktuell zwei AnarchistInnen in Haft sind. In Griechenland wurde vor ein paar Wochen ein Mann auf einer Polizeistation in Athen von den Cops ermordet und im Zuge dessen haben seine ehemaligen Mitgefangenen einen offenen Brief aus dem Knast verfasst, der ebenfalls Thema sein wird.
Außerdem gibt es Kurzinfos und News zur Repression in Tschechien, der Schweiz, Belgien, Polen oder auch Österreich, da in Wien diese Woche der Prozess gegen zwei Antifaschisten startet, die bei den Anti-Akademikerballprotesten 2014 verhaftet wurden.
Anmerkung: Folgende Infos wurden im deutschsprachigen Raum erst kürzlich bekannt, die Festnahme erfolgte bereits im Juni 2016.
Weiterer Genosse aus Barcelona im Fall der Banküberfälle in der BRD im Knast
Am Morgen des 21 Juni trat die Polizei von Katalonien (Mossos d’Esquadra) die Tür des Hauses eines Anarchistischen Genossens in Barcelona ein, in dem er mit seinem Partner und weiteren MitbewohnerInnen wohnt. Alle BewohnerInnen wurden mit gezogenen und auf sie gerichteten Pistolen geweckt und für Stunden mit Handschellen gefesselt. In dieser Zeit durchsuchte und verwüstete die Polizei das Haus im Viertel Del Eixample. Der Genosse wurde verhaftet und nach Madrid verschleppt, wo der nationale Staatsgerichtshof (Audiencia Nacional de España) seine Haft, auf der Basis eines von der Staatsanwaltschaft Aachen ausgestellten Europäischen Haftbefehls, anordnete. Diese bezichtigt ihn, an der Enteignungen der Pax Bank im November 2014 [in Aachen] beteiligt gewesen zu sein.
Er wird der selben Aktion beschuldigt, für die auch der am 13. April in Carmel [einem Stadtteil Barcelonas] verhaftete Genosse in Haft sitzt. Dieses Mal allerdings entschied sich die Polizei dagegen, die Festnahme zu nutzen um ein weiteres Medienspektaktel wie bei dem Einsatz im April zu inszenieren. Weder gab es eine Pressemitteilung noch wurde die Presse anderweitig unterrichtet.
Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, beruht die Festnahme auf der angeblichen Übereinstimmung zwischen einer in der Pax Bank in Aachen gefundenen DNA-Spur und einer DNA-Probe, welche die Bullen dem Genossen wärend einer vorgetäuschten Alkoholkontrolle entnommen hatten. Wärend der vorgetäuschten Kontrolle hatten die Bullen ihn in ein Alkoholtestgerät pusten lassen und das Mundstück einbehalten, um aus dem Speichel das Erbmaterial des Genossen zu gewinnen.
Nach einer kurzen Inhaftierung im Madrider Knast Soto del Real wurde der Genosse nach Nordrhein-Westfalen in die Aachener JVA verlegt. Dort muss er unter den selben Untersuchungshaftbedingungen wie der im April inhaftierte leiden: Eine Stunde Hofgang am Tag, den Rest des Tages Einschluss, wenige Stunden Besuchszeit im Monat, ohne Möglichkeit die ihm Nahestehenden anzurufen. Auch wird die Gesamte Kommunikation Überwacht. Besuche sind besonders entwürdigend, sie finden in Anwesenheit zweier mit dem Fall betrauten Bullen und einem/einer ihnen simultan übersetzenden Dolmetschers/Dolmentscherin statt.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich unser Genosse mit Repression und Knast konfrontiert sieht. Neben seiner aktuellen Inhaftierung blickt er auf eine über zehnjärige Haftstrafe, die er in seinem Herkunftsland Portugal verbüßte, zurrück. Er war bekannt für das Anprangern der Missachtung von Gefangenenrechten. Er beteiligte sich, gemeinsam organisiert mit anderen Gefangenen, an Hungerstreiks für bessere Haftbedingungen und drängte seine Mithäftlinge die Drogen aufzugeben, mit denen die Gesellschaft hinter Gittern unterwürfig gemacht wird. Parallel dazu baute er eine anarchistische Bibliothek auf, um unter den Gefangen ein Bewusstsein zu schaffen und Selbstorganisierungsprozesse zu unterstützen und voranzutreiben. Dies war seine persönliche Fortsetzung seines ehemaligen Jobs als Buchhändler außerhalb der Knastmauern.
Seine kämpferische Haltung und seine Solidarität haben ihn bereits früher in die Schusslinie der Gefängnisleitung gebracht. Letzten Endes wurde er als einer von 25 weiteren Beschuldigten wegen des berüchtigten Knastaufstands in Caixas* verurteilt. Nach seiner Entlassung zog der Genosse nach Barcelona, wo er sich an Treffen, an Demonstrationen und anderen Aktivitäten libertärer Strukturen beteiligte.
Nun erwartet er, zusammen mit dem im April inhaftierten Genossen, sein anstehendes Verfahren, in dem er für seine angebliche Involvierung in den Bankraub im November 2014 verurteilt werden soll. Wir wollen an dieser Stelle darauf hinweisen, dass mit ihm bereits drei GenossInnen einer „Raubserie“ zugerechnet werden, welche sich zwischen 2012 und 2014 in Aachen ereignete. Eine von ihnen, eine Genossin aus den Niederlanden wurde bis zum Prozess im Semptember vorläufig freigelassen. Dort wird entschieden werden, ob sie erneut nach Deutschland ausgeliefert werden soll, wo sie schon mehrere Monate im Gefängnis gesessen hatte. Sie wird beschuldigt eine Enteignung im Jahre 2013 durchgeführt zu haben.
Wir senden all unsere Kraft und Solidarität, unseren Respekt und unsere Unterstützung denen, die im Namen des kapitalistischen Systems und dessen Grundlagen verfolgt werden. Ein System, welches auf der Ausbeutung von Gleichgestellten, der lebenslangen Unterwerfung der sozialen Beziehungen und der Logik des Profites, der Verwandlung von Geld in noch mehr Geld und der Bereicherung von Wenigen und der Verarmung aller Anderen basiert.
Freiheit für die der Bankenenteignung in Deutschland Beschuldigten! Freiheit für alle Eingekerkerten und Angeklagten!
(*) Bei dieser Meuterrei im März des Jahres 1996 erreichte die Welle der Kämpfe von Gefangenen in den 90er Jahren in den Portugisischen Gefänginissen ihren Höhepunkt und begründete eine Protestbewegung im Knast von Caixas, einem der überfülltesten Knäste Portugals, in dem sich die Missachtung der Rechte der Gefangenen nach dem Sturtz der Diktatur am deutlichsten Zeigte. Die Protestbewegung, welche als Minimalforderung die Anerkennung von Grundrechten einforderte, wurde durch brutales Vorgehen gegen die 180 Hungerstreikenden, die sich an dem Protest beteiligt hatten, niedergeschlagen.
26.09.24 | 20:00 Mein Genosse, der Spitzel. Über Security Culture und dem Umgang mit verdeckten Ermittler*innen und anderen Informant*innen @ekh [mehr Infos]
28.09.24 | 20:00 ABC Solidarity Ball - Dress up and celebrate with us! @ekh more infos soon!
ABC-Schreibwerkstatt
Aufgrund des fehlenden Interesses findet die offene Schreibwerkstatt im Moment nicht mehr statt.
Monatliches Infoblatt von ABC Wien
Internationale Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen
Internationaler Tag der Solidarität mit Marius Mason & allen anarchistischen Langzeitgefangenen