Posts Tagged ‘Frankreich’

[Frankreich/Besançon] Die Präfektur schickt ihre Hunde zu zwei Anarchisten – Solidarität angesichts ihrer Repression

Sonntag, Oktober 16th, 2016

Gefunden auf: ausdemherzenderfestung.noblogs.org

übersetzt von Le Chat Noir Emeutier

Druck und Einschüchteruoiseaux-300x210ngen gegen zwei Anarchisten aus dem Solidaritätsnetz mit den Sans-Papiers von Besançon.

Mit der Veröffentlichung von zwei Artikeln in Besançon wurde die dreckige Arbeit des Generalsekretärs von Doubs (a.d.Ü.: französisches Département mit dem Hauptort Besançon), Jean-Philippe Setbon, beleuchtet: der erste unter dem Titel „Besançon: un ragout préfectoral particulièrement écoeurant“ („Besançon: ein besonders widerlicher präfektoraler Eintopf“) auf dem Blog Le Libertaire Bisontin veröffentlicht und der andere mit dem Titel „La charité: parfait alibi de la machine à expulser“ („Charity: perfektes Alibi für die Abschiebemaschine“) mit dem beiliegenden Text „Une pourriture nommé Setbon“ („Ein Dreckskerl namens Setbon“), der in der Zeitung „Séditions“ n°8 vom September veröffentlicht wurde.

Am frühen Morgen des 06. Oktobers sind die Bullen bei den Wohnorten von zwei Personen aufgetaucht, die sich aktiv im Solidaritätsnetz mit den Migranten von Besançon einbringen. Nachdem sie die Wohnungen durchsucht und Computer, Mobiltelefone, Broschüren und Zeitungen beschlagnahmt haben, haben die eifrigen Bullen sie in Polizeigewahrsam wegen „Beleidigung und Diffamierung in der Presse“ gegenüber Jean-Philippe Setbon genommen. Als die zwei das Polizeirevier am Nachmittag verlassen konnten, teilten ihnen die Bullen mit, dass sie juristisch nicht verfolgt werden, haben aber klar gemacht, dass sie ihre Untersuchungen weiterführen werden, um den/die Autor/en des zweiten Artikels, der in der „Séditions“ erschienen ist, ausfindig zu machen.

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[Frankreich] Unterstützt die inhaftierte Anarchistin Kara Wild!

Dienstag, September 6th, 2016

Quelle: linksunten & Soliblog für Kara

kara_wildSeit dem 26. Mai befindet sich die amerikanische Trans-Frau und Anarchistin Kara Wild in Frankreich in Haft. Sie wurde im Zusammenhang mit dem militanten Widerstand gegen das neue französische Arbeitsgesetz festgenommen und in einen Männer-Knast eingebuchtet. Nach seiner aufständischen Phase von März bis Mai 2016 ist der Klassenkampf in Frankreich in eine neue Phase eingetreten. Jetzt muss die Bewegung im Ringen um die Rücknahme des Gesetzes langen Atem beweisen. Teil davon ist die Gefangenenunterstützung. Schon im Juni hat die GG/BO-Soligruppe Jena zum Briefeschreiben an inhaftierte CNT-f-Mitglieder eingeladen. Jetzt rufen wir zu Unterstützung von Kara Wild auf.

Briefe (mit einem extra-Zettel und der Anmerkung, dass der Brief für Kara ist) gehen an:

Association Acceptess T
39 bis boulevard Barbès
75018 Paris
France

Gerne auch als Mail (mit dem Betreff „TO KARA“) an com.prison.acceptess-t [ät] outlook [punkt] fr.
Die Unterstützungsgruppe druckt die Mails dann aus und schickt sie rein.

Mehr Infos unter: freekarawild.org

Und hier die Übersetzung des Texts vom Blog:

Freiheit für Kara Wild

Kara Wild ist Künstlerin, Genossin und eine unverwüstliche Naturgewalt. Sie ist zurzeit aufgrund ihrer angeblichen Beteiligung an einem Protest gegen die drakonischen Arbeitsmarktreformen und die Polizeirepression in Frankreich inhaftiert. Sie ist eine Transfrau und wird in einem Männergefängnis festgehalten. Sie ist außerdem US-Bürgerin. Aufgrund des angeblichen Fluchtrisikos wird ihr von den französischen Behörden die Möglichkeit verweigert, auf Kaution rauszukommen.

Am 18. Mai kamen in Paris Tausende von Menschen zusammen, um gegen den anhaltenden polizeilichen Belagerungszustand, Polizeigewalt und die neue neoliberale Arbeitsmarktreform zu protestieren. Während einer dieser Demos wurde ein Bullenauto angegriffen und abgefackelt. Kara wurde über eine Woche danach, am 26. Mai, während einer anderen Veranstaltung nahe dem Platz der Nation in Zusammenhang mit diesem Vorfall brutal festgenommen. Trotz des offensichtlichen Mangels an Beweisen wird ihr vorgeworfen, eine Eisenstange durch die Windschutzscheibe des Bullenautos gerammt zu haben – nur wenige Sekunden, bevor es in Flammen aufging. Die Vorwürfe lauten im Einzelnen „versuchter vorsätzlicher Totschlag eines Staatsbeamten, Sachbeschädigung, Landfriedensbruch.“

Kara zählt zu den 6 Leuten, die gerade aufgrund dieses Vorfalls angeklagt wurden. Zu allem Unglück hat Frankreichs Premierminister Manuel Vall „erbarmungslose Strafen“ angekündigt, um so ein Exempel zu statuieren und die Proteste einzuschüchtern.

Trotz staatlicher Angriffe werden weltweit, von Paris bis nach Oaxaca, Tag für Tag Bewegungen gegen Kapitalismus, kolonialen Rassismus, das hetero-sexistische Patriarchat und Austerität stärker. Lassen wir unsere Freund_innen nicht alleine, während sich diesen Sommer die Flammen des Widerstands ausbreiten! Unterstützt Kara Wild: Schreibt ihr Briefe, spendet für die Gerichtskosten und gebt die Infos über ihren Fall weiter.

Freiheit für alle politischen Gefangenen! Freiheit für alle inhaftierten Trans-Frauen*! Freiheit für alle Gefangenen!

Einige Überlegungen für ein Projekt gegen Grenzen

Donnerstag, Dezember 10th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Weg von jeglichem politischen Opportunismus soll unser Eingriff in einem sozialen Kampf nach unseren eigenen Regeln passieren: wir kämpfen nicht, damit “Geflüchtete ihre Dokumente bekommen”, sondern gegen die Herrschaft der Staaten über alle Menschen. Auf die Strasse zu gehen heisst nicht, dass wir sie dirigieren, auch nicht dass wir jemandem einen Gefallen tun, vor allem wenn wir uns nicht über unsere Ideen im klaren sind, oder wenn wir sie je nach Bedarf mal runterspielen oder überhöhen. Im Gegenteil, aufständische Ideen und Praxen zu verbreiten bedeutet, weiter auf dem Weg der sozialen Revolution zu kommen…

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Paris: Trotz Ausnahmezustand; Demo in Solidarität mit den Migrant_innen und gegen den Ausnahmezustand

Dienstag, Dezember 1st, 2015

(gefunden auf: ausdemherzenderfestung.noblogs.org)

übersetzt von brèves du désordre

nation_brûle

Die Demonstration in Solidarität mit den Flüchtlingen wurde schon seit Wochen von den üblichen Erpressern der Linken auf den 22. November angekündigt. Angesichts des Verbots von allen Demonstrationen an öffentlichen Orten in der île-de-France (Region um Paris) durch den „Ausnahmezustand“ widerrief die Mehrheit der unterzeichnenden Lumpen ihren Aufruf: (LDH, Gisti, Mouvement Utopia, PCF, EELV, Solidaire, RESF, Front de Gauche, CGT, etc.). Umso besser. Sie stellten sich klar an die kakibraune Seite des Staates, wie dies ihre Rolle als Mediatoren der sozialen Konfliktualität erfordert. Nicht umsonst wurden sie bereits regelmässig angegriffen und als das bezeichnet,was sie sind: Rekuperateure und Friedensstifter, was sie ein weiteres Mal unter Beweis stellten, indem sie sich der ekelhaften nationalen Einheit anschlossen. Andere Organisationen der extremen Linken wie die AL oder die NPA kündigten an, die Demo in eine „blosse Präsenz auf dem Platz“ zu verwandeln. Trotz ihnen, dem Klima und trotz dem staatlichen Verbot sind mehrere hundert Personen zur dieser Demo gegen den Ausnahmezustand gekommen.

Zusammengefasster Bericht der Demo:

Die Demo in Solidarität mit den Migrant_innen wurde für den 22. November auf 15 Uhr, place de la Bastille, angekündigt. An verschiedenen Stellen versammelte sich die Menge und Parolen wie „Luft, Luft, öffnet die Grenzen!“ waren zu hören. Gegen 15.45 Uhr regten einige Personen (Anarchisten und andere) dazu auf, als wilde Demonstration aufzubrechen. Ein Transparent wurde ausgerollt. Es gab gewisse Zwifel, ob man zahlenmässig genug ist, um sich zu bewegen. Dennoch scheinen nicht wenige, motiviert für die Demo zu sein. Die Anti-Riot Bullen versuchen die Demo zu blockieren, während ein Teil der Menschen statisch auf der place de la Bastille verharrt. Die Bullen können umgangen, und die Demo unter Schreien wie „So-So-Solidarität mit den Flüchtlingen“ oder „mit den Sans-Papiers“ (mit der Idee, sich mit allen Sans-Papiers, also auch denen, die nicht vom Status des Flüchtlings profitieren, zu solidarisieren) fortgesetzt werden. Für viele scheint es eine Notwendigkeit, dem Ausnahmezustand zu trotzen, auch wenn die Bullen immer wieder versuchen, uns zu stoppen.

Schläge werden ausgetauscht, die Bullen gasen in die Menge, die Projektile fliegen jedes Mal zurück, wir verteilen für die Freunde und Freundinnen, denen die Augen brennen, eine Salzlösung, die Parolen vermehren sich („Ausnahmezustand = Polizeistaat“ und „Bullen, Schweine, Mörder“).

Auf dem place de la République angekommen, rufen wir „Freiheit“ wie die in den Zentren eingesperrten Migrant_innen, auch um zu zeigen, dass die Schliessung der Grenze alles andere als eine Lösung ist und blockieren weiterhin den Verkehr.

Es gab schon und wird auch weiterhin verbotene Demonstrationen geben. Lassen wir den Kopf nicht hängen. Die Zeit ist schwierig, kompliziert, hart und gerade deswegen ist es wichtig, weiterzukämpfen.

Die Polizei gab im Anschluss die Namen von 58 Personen, die sich dem Verbot der Demonstration widersetzten, an die Staatsanwaltschaft weiter.

Nantes, Frankreich: Gericht rot gefärbt – die Justiz zeigt ihr wahres Gesicht

Donnerstag, Juli 9th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Nantes court painted redIn der Morgendämmerung eines historischen Tages (1. Mai) wollten wir die alltägliche Gewalt des Justizsystems gegen jene sichtbar machen, die von ihm offensichtlich dominiert werden; ob nun Undokumentierte, BewohnerInnen der Unterschicht-Stadtteile, Roma oder antikapitalistische AktivistInnen.

Vergangenen April entschied sich die Staatsanwältin Brigitte Lamy, die Polizisten, der für die Erblindung der AntiflughafendemonstrantInnen am 22. Februar 2014  verantwortlich sind, nicht strafrechtlich zu verfolgen.

Einmal mehr unterstützt die Justiz die Polizei mit der Lizens zum Töten und Verstümmeln mit voller Straflosigkeit.

Die Polizei und das Justizsystem haben Blut an ihren Händen. Heute zeigt das Gericht sein wahres Gesicht.

Rache für Freddie, Wissam, Zyed, Bouna, Malik, Rémi, Daranka, Quentin, Damien, Emmanuel und all die Anderen.

Von Nantes bis nach Baltimore – niemals vergessen, niemals vergeben!

Aus Lucioles, Bulletin anarchiste de Paris et sa region (Glühwürmchen, anarchistisches Bulletin von Paris und Umgebung)

Sonntag, November 2nd, 2014

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(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Üb. mc, Knast Bostadel, CH-Menzingen aus franz.

Aus Lucioles, Bulletin anarchiste de Paris et sa region (Glühwürmchen, anarchistisches Bulletin von Paris und Umgebung), Sept. 2013, N.11

lucioles@riseup.net, luciolesdanslanuit.blogspot.fr

Die Glühwürmchen sieht man weil sie in der Nacht fliegen. Die Aufsässigen erleuchten die Nacht, weil die

Gesellschaft grau ist wie die Befriedung. Das Problem sind nicht die Glühwürmchen sondern die Nacht.

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