[Italien] Prozessbeginn Operation Renata

Quelle: attaque, übersetzt von abc wien

Am Freitag, 18. Oktober 2019, fand in Trient der erste Prozesstag der Operation Renata statt. Die angeklagten Gefährt*innen waren alle persönlich anwesend, auch Stecco (er war nicht zur Videokonferenz gezwungen). Die Anhörung fand wider Erwarten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nachdem die drei von der Verteidigung benannten Zeug*innen ihre Aussagen gemacht hatten, präsentierte die Staatsanwaltschaft, anstatt ihrer Schlussargumente für die Beantragung der Verurteilungen, neue Beweise (zu denen sie theoretisch in einem Prozess mit einem „verkürzten Verfahren“ nicht das Recht gehabt hätten), so dass der*die Richter*in alles Weitere (Schlussargumente, Verteidigungsargumente und höchstwahrscheinlich das Urteil) auf den 26. November vertagte.

Vor dem Gerichtssaal demonstrierten etwa 80 Freund*innen und Gefährt*innen auf den Straßen von Trient und erklärten und verteidigten die Handlungen, die den sieben vor Gericht stehenden Gefährt*innen vorgeworfen werden. Die Versammlung um 18 Uhr vor der Fakultät für Soziologie verwandelte sich ebenfalls in eine wilde Demonstration. In den Redebeiträgen ging es vor allem um den Krieg in Syrien, da eine der Aktionen, für die die Gefährt*innen angeklagt werden, Sabotage der Unicredit-Bank, dem Hauptkreditgeber von Erdogan, ist. Während der Demonstration wurden Tags und Graffitis an Wände gemalt, die Unicredit-Zentrale mit roter Farbe neu gestrichen und einige Fenster beschädigt.

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