quelle: emrawi.org
Gestern Nacht wurde in Salzburg-Schallmoos eine Frau von ihrem Ex-Partner ermordet. Deshalb waren wir heute auf der Straße, denn diese Gewalt hat System und darf nicht unbeantwortet bleiben! Es handelt sich hier um keinen Einzelfall und auch nicht um ein sogenanntes Beziehungsdrama. Es ist Femizid! Der Mord der gestrigen Nacht, vom 21. auf 22. März, reiht sich ein in eine lange Liste – es ist der sechste dokumentierte Femizid 2021 in Österreich!
Was genau sind Femizide? Der Begriff wird für die Tötung von Frauen oder von trans Männern, inter und non-binary Personen, die für Frauen gehalten werden, verwendet. Die amerikanische Soziologin und Aktivistin Diana Russell entwickelte die wohl bekannteste Auslegung: Frauen, die von Männern aufgrund ihres Geschlechts getötet werden. Der Begriff Femizide soll die Aufmerksamkeit für diese Art der Tötungsdelikte erhöhen.
Denn hinter Femiziden steckt kein individuelles Problem, sondern ein gesamtgesellschaftliches: Das Patriarchat. Femizide sind der Gipfel der Ungleichheit, der Gipfel der Unterdrückung und der systematischen Gewalt gegen Frauen. Femizide sind die Konsequenz der patriarchalen Verhältnisse, in denen wir immer noch leben und die uns immer noch töten.
Auch global machen Feminist_innen und Frauenrechtsorganisationen seit Jahren auf die steigenden Femizide aufmerksam. Wir wollen hier keinen Vergleich anstellen, welches Land ein „schlimmeres“ Problem mit Femiziden hat, denn wir sehen Ländervergleiche per se kritisch, da jedes Land die Zahlen anders erhebt und es braucht keine Superlative, um zu zeigen, was für ein globales Problem Gewalt an Frauen ist. Viel wichtiger ist es hingegen, sich bewusst zu machen, dass wir einen gemeinsamen Kampf kämpfen. Nehmen sie uns eine, antworten wir alle! Organisieren wir uns und bringen wir die Verhältnisse zu Fall, die Männer dazu ermutigen, Macht über Frauen als ihr Geburtsrecht zu sehen!
Keine weniger! Ni una menos! Stop femicide!
Unauthorized protest against femicides and the whole damn patriarchy
Last night (March 21 / March 22) a woman was murdered in Salzburg-Schallmoos by her ex-partner. That’s why we were on the streets today, because this violence is systemic and cannot go unanswered! This is not an individual case, and also is not a so-called “domestic dispute”. It is femicide! Last night’s murder is one on a long list – it is the sixth documented femicide in Austria in 2021!
What exactly is femicide? The term is used for the killing of women, or trans men, intersex and non-binary people who are viewed and treated as women. The American sociologist and activist Diana Russell developed the well-known definition: women who are murdered by men because of their gender. The term femicide is intended to raise awareness of these types of murders.
Because there is no one individual problem that is behind femicide, rather society as a whole: the patriarchy. Femicide is the peak of inequality, oppression, and systemic violence against women. Femicide is the result of patriarchal relationships, in which we all live and that still kill us.
Globally, feminists and women’s rights organisations have noticed the rise in femicide rates. We don’t want to determine which country has a “worse” femicide problem – we are critical of country comparisons, because data is collected differently in each country. We don’t need a superlative to show how big a problem violence against women is. On the contrary, more important is to raise awareness that we are all fighting the same fight. They take one of us – we all respond! We will organise ourselves, and bring down the men who dare to see having power over women as their birth-right.
Keine weniger! Ni una menos! Stop femicide!